Wieder geht ein schöner Urlaub zu Ende

Heute war der letzte Tag der Serbien & Bosnien Rundreise. Vor dem Frühstück bin ich heute noch in Trebinje zur Arslanagića Brücke spaziert. Ich konnte nicht aus Bosnien abreisen ohne diese wunderschöne Brücke aus dem Jahr 1574. Großwesir Mehmed Paša Sokolović hat die Brücke gestiftet (drei Jahre später stiftete er dann die Brücke über die Drina). Das war ein wunderschöner Abschluss für den Bosnien & Herzegowina Teil der Rundreise.

Nach dem Frühstück ging es dann über die Grenze nach Kroatien. Als Abschluss der Reise stand noch Dubrovnik auf dem Programm. Dubrovnik war Jahrhundertelang das Zentrum der Stadtrepublik Ragusa die vom 14. Jahrhundert bis zum Jahr 1808 bestand.

Ich war ja bereits letzten Oktober im Zuge der Montenegro Rundreise hier und muss sagen das die Stadtführung damals wesentlich umfangreicher und besser war. Außerdem waren heute weit mehr Menschen in der Stadt, kein Wunder ankerten doch 2 Kreuzfahrtschiffe vor der Stadt. Ich finde die Stadt zwar immer noch wunderschön, aber eines ist klar, wenn ich mich Kroatien in einer Reise widme dann sicher nicht im Sommer.

Jetzt noch mein Fazit der Reise: Bosnien hat mir weit besser gefallen als Serbien. Hier hätte man noch mehr Tage verbringen können. Ich möchte auf jeden Fall wiederkommen. Vielleicht kann man ja von Sarajevo aus ein paar Tagesausflüge mit lokalen Agenturen machen.

Oh wie wunderschön ist es in Bosnien & Herzegowina

Heute war wieder ein perfekter Tag im wunderschönen Bosnien & Herzegowina. Gut es hätte kühler sein können, aber man kann ja nicht alles haben. Begonnen haben wir heute bei den Wasserfällen von Kravica. Anders als bei den Plitvicer Seen darf man hier sogar schwimmen.

Der Fluß Trebižat fällt hier zwischen 26 und 28 Metern hinab und bildet ein natürliches Amphitheater mit einem Durchmesser von ca. 120 m.

Unser nächster Halt war das kleine Örtchen Počitelj, der Name bedeutet „Ort an der Zitadelle“ und das beschreibt die kleine Stadt sehr gut. Urkundlich erwähnt wurde die Stadt das erste mal im Jahr 1444. Vermutlich wurde die befestigte Siedlung aber bereits 1383 im Auftrag des ersten bosnischen Königs Tvrtko I. angelegt.

Eine Festung thront über der Stadt, bis zu der habe ich es aber leider nicht geschafft. Die Zeit des Fotostopps hat leider nur für die Moschee gereicht. Es gibt hier viel zu entdecken und wenn ich es noch einmal hierher schaffe habe ich hoffentlich mehr Zeit diesen charmanten Ort zu erkunden.

Dafür bin ich in Blagaj voll auf meine Kosten gekommen. Ich gehe ja üblicherweise auf solchen Reisen nicht Mittagessen (wir werden Abends sowieso mit viel zu viel Essen versorgt) sondern nutze die Zeit zum Besichtigen. Also habe ich erst einmal das Derwischkloster Tekke besucht und dann noch die Bootsfahrt in der Höhle unternommen.

An der Buna-Quelle befindet sich das Ensemble der Tekija. Deren Gebäude sind eng an den Fels gebaut. Die Musafirhana (Gasthaus für Reisende) und die Turbe (Grabstätte) wurden vermutlich spätestens um 1520 erbaut und sind neben jüngeren Bauten bis heute erhalten.

Unser nächster Halt war die Nekropole Radmilja. Hier gibt es die Stećci zu sehen. Das sind mittelalterliche Grabsteine aus dem 12. bis zum 16. Jahrhundert die nur am Balkan vorkommen, die meisten in Bosnien und der Herzegowina. Sie gehören zum UNESCO Weltkulturerbe.,

Die Darstellungen auf den Grabsteinen sind in Stein gehauene Zeugnisse der Vermischung und der Koexistenz des christlichen Glaubens und älterer regionaler Traditionen und Überlieferungen – neben Kreuzen und Schwertern finden sich Abbildungen tierischer Wesen und an Sonne und Mond angelehnte Symbole.

Unsere leider letzte Nacht in Bosnien verbringen wir in Trebinje. Auch diese Stadt hätte viel zu bieten hätten wir mehr Zeit. Aber zumindest einen Überblick über die Altstadt konnten wir uns heute vor dem Abendessen noch verschaffen.

Es würde auch noch eine osmanische Brücke (vom selben Osmanen gestiftet wie die Brücke über die Drina) oder auch ein serbisch-orthodoxes Kloster auf dem Berg. Hier noch ein letzter Blick über den Fluss, morgen früh geht es weiter nach Dubrovnik in Kroatien und am Nachmittag retour in die Heimat.

Ein Tag voller Geschichte

Heute haben wir viel über die Kriege ind Kämpfe in Bosnien gehört, leider viel zu viel. So ein schönes Land und soviel Leid und Zerstörung. Begonnen haben wir mit der Besichtigung von Titos Bunker. Dieser wurde für den Fall eines Atomangriffs für die jugoslawische Führungselite. Die Anlage ist 6500 m2 groß und angeblich kannten nur 5 Personen den genauen Standort.

Danach ging es weiter nach Jablanica, bekannt ist der Ort für die Eisenbahnbrücke über die Neretva die während des zweiten Weltkriegs von Partisanen gesprengt wurde. Dort gibt es auch ein interessantes Museum über „die Schlacht für die Verwundeten von Neretva“.

Nach dieser schweren Kost am Vormittag ging es entlang des Flusses Neretva nach Mostar.

Auf Mostar habe ich mich schon sehr gefreut, ich liebe die Osmanischen Brücken. Die Stari Most (alte Brücke) wurde von 1556 bis 1566 vom osmanischen Architekten Mimar Hajrudin erbaut. 1993 zerstörten kroatische Streitkräfte die Brücke die aber Gottseidank originalgetreu wieder aufgebaut wurde.

Der Stadtname kommt übrigens von den Brückenwächtern. Heute gibt es die Brückenwächter nicht mehr, aber Brückenspringer die für Geld von der Brücke in den Fluß springen.

Zum Abschluss noch ein paar Impressionen der wunderschönen Altstadt.

Sarajevo

Heute hatten wir den ganzen Tag für Sarajevo zur Verfügung. Noch selten habe ich eine so interessante Stadt besucht. Der Mix zwischen Orient und Okzident oder besser zwischen den Einflüssen des osmanischen Reichs und der k.u.k. Monarchie ist perfekt. Einen guten Blick über die Stadt hat man übrigens von der Trebević-Seilbahn, aber dazu später mehr.

Sarajevo wird im Normallfall mit dem Auslöser des Ersten Weltkrieges in Verbindung gebracht. Hier wurde am 28. Juni 1914 das tödliche Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand verübt. Es war eine  Verkettung unglücklicher Umstände die das Auto des österreichischen Thronfolgers vor Gavrilo Princip gelenkt haben. Den ersten Attentatsversuch entkam das Thronfolgerpaar nämlich noch, doch durch ein Kommunikationsproblem mit dem Fahrer bog dieser falsch ab und das Auto landete genau vor dem Attentäter.

Und da wir schon bei den Habsburgern sind ein kleiner Exkurs in der Herrschaft. Die österreichisch-ungarische Verwaltung Bosniens und der Herzegowina begann nach der auf dem Berliner Kongress vereinbarten Okkupation von Bosnien und der Herzegowina durch das gemeinsame Heer der österreichisch-ungarischen Monarchie, 1878, und endete nach dem Zerfall der Doppelmonarchie im Ersten Weltkrieg, 1918. Und warum das Ganze: Aus Wiener Sicht galt es, die Etablierung Russlands als Schutzmacht der orthodoxen Balkanslawen zu verhindern. Die habsburgische Balkanpolitik war daher an einer Stärkung der österreichischen Präsenz am „Pulverfass“ Balkan interessiert. Dem stand jedoch der Aufstieg Serbiens als regionale Macht gegenüber. Die Einflüsse der Habsburger sind in Sarajevo noch in vielen Gebäuden außerhalb des Osmanischen Stadtzentrums sichtbar.

Ich persönliche finde die Baščaršija viel interessanter als die k.u.k. Architektur (was wohl darin liegt, das ich diese in Wien ja immer vor Augen habe). Das Wort Baščaršija stammt aus dem türkischen. Baš bedeutet so viel wie „Haupt“ oder „primär“, während čaršija das türkische Wort für Basar oder „Markt“ ist. Baščaršija ist offiziell nur der Name des zentralen Platzes der osmanischen Altstadt, wird aber umgangssprachlich für das gesamte osmanische Marktviertel verwendet.

Viele Gebäude sind aufgrund der Kriege nicht mehr im Original erhalten, die Rekonstruktion der Mitte des 16. Jahrhunderts entstandenen Altstadt wurde jedoch perfekt durchgeführt. Die 400 Jahre andauernde Herrschaft der Osmanen ist hier deutlich spürbar.

Ein großer Wohltäter der Stadt war Gazi Husrev Beg. Er stiftete nicht nur die nach ihm benannte Moschee, die eine der größten und ältesten in Bosnien und Herzegowina , sondern auch eine Medresa (Religionsschule) sowie zahlreiche Nebengebäude.

Die Medresa ist die älteste Bildungseinrichtung in Sarajevo, sie existiert seit 1537 und ist auch heute noch eine islamische Bildungsstätte. Auch die Grabstätte von Gazi Husrev Beg  findet sich auf dem Areal.

Und jetzt wie versprochen zu der Seilbahnfahrt. Nicht weit von der Innenstadt entfernt liegt eine Gondelbahn, die von der Innenstadt von Sarajevo auf die Hänge des Hausberges Trebević führt, und die ich wärmstens empfehlen kann. Nicht nur hat man einen Traumhaften Blick über die Stadt, man kann auch die verfallenen Sportstätten der olympischen Winterspiele aus 1984 besuchen (oder wandern gehen). Ich war zum Beispiel auf einem Teil der Bob-Strecke unterwegs. Das hätte ich mir auch nicht träumen lassen da ich mal eine Bob-Bahn hinunterspaziere.

Mein Fazit: Ich muss Wiederkommen. Es gibt noch einiges an interessanten Museen zu sehen, man kann auch Ausflüge in die Umgebung machen und ich Liebe das Flair dieser Stadt.

Auf Wiedersehen Serbien – Willkommen in Bosnien

Heute hatten wir den von mir schon herbeigesehnten Grenzübertritt zu Bosnien. Herbeigesehnt übrigens weil Bosnien für mich ein totaler weißer Fleck ist den ich schon lange besuchen wollte. Aber der Vormittag wurde noch in Mokra Gora verbracht. Dort stand erst einmal eine Fahrt mit der Museumsbahn Šarganska Osmica auf dem Programm.

Mit der Schmalspurbahn waren wir in Schleifen unterwegs um den Höhenunterschied von 240 m zu überwinden. 22 Tunnel wurden durchfahren, und bei der Rückfahrt gibt es auch einige Fotostopps. Ich habe die Rückfahrt außerhalb des Wagons auf der kleinen Plattform zwischen den Wagons verbracht und das Rattern des Zuges und die Strecke so besonders genossen.  

Nach der Zugfahrt ging es in ein kleines Museumsdorf, besser gesagt in eine Filmkulisse. Der Regisseur Emir Kusturica hat diesen Ort für seinen Film „Das Leben ist ein Wunder“ benutzt. Meiner Meinung hätte man diese Zeit sparen können und dafür gleich nach Višegrad weiterfahren können um dort die Mittagspause zu machen.

Denn Višegrad war eines meiner absoluten Wunschziele auf der Reise, und der kurze Fotostopp war viel zu wenig. Denn hier befindet sich die berühmte „Brücke über die Drina“. Wer das Buch von Ivo Andrić nicht gelesen hat sollte das unbedingt nachholen.

Die Brücke wurde von Kodža Mimar Sinan den berühmtesten türkischen Architekten seiner Zeit entworfen. Eigentlich heißt die Brücke korrekt nach seinem Stifter Mehmed-Paša-Sokolović-Brücke und wurde von 1571-1578 erbaut. Sie ist ca. 180m lang, die große Plattform auf dem Mittelpfeiler (Kapija) diente den Bewohnern der Stadt Višegrad über Jahrhunderte als Treffpunkt. 1914 wurden drei Bögen der Brücke über den grünen Fluss Drina durch die abziehende österreichisch-ungarische Besatzung zerstört. Sie wurde aber gottseidank originalgetreu wieder aufgebaut.

Danach ging es durch wunderschöne Landschaften nach Sarajevo. Morgen verbringen wir den ganzen Tag in der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina.

Bischöfe & Bauern

Heute standen aufgrund der längeren Fahrzeit nur 2 Besichtigungen auf dem Programm. Zuerst haben wir das Kloster Žiča besucht. Für mich die schönste Klosteranlage die wir bis jetzt auf dieser Reise gesehen haben.

Gegründet wurde das Kloster von Stefan Nemanja wahrscheinlich auf Initiative des heiligen Sava. Sava gilt als Begründer und erster Patriarch der serbisch-orthodoxen Kirche. Hier krönte Sava Stefan zum König und weihte auch seien Bischof, bis ins 13. Jahrhundert war Žiča Erzbischofssitz.

Unser zweiter Besichtigungspunkt war weit profaner. Wir waren in einem Freilichtmuseum in Sirogojno. Die Häuser sollen die typischen Bauernhäuser der Region von Zlatibor zeigen.

Eigentlich kaum vorstellbar das man so noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts gelebt hat. In dem Freilichtmuseum wurden wir auch mit köstlichen Essen versorgt. Einmal nicht so “Fleischlastig” und sehr sehr gut.

Sehr spannend fand ich den kleinen Friedhof. Die Kreuze die wir dort gesehen haben sind faszinierend, Männer in Uniform bzw Volkstracht sind mit ihren Waffen abgebildet. Leider konnte ich noch nicht mehr darüber herausfinden.

Unser Hotel heute liegt im Feriengebiet Zlatibor, dem Berg der goldenen Föhren. Es ist hier so touristisch das es zum Fürchten ist. Ein Hotel reiht sich an das Nächste. Im Winter fährt man Ski, im Sommer geht man Wandern. Hier habe nicht einmal ich viel zum Fotografieren gefunden - und das will etwas heißen.

Die Römer sind wirklich überall gewesen

Heute stand der Tag im Zeichen der Römer. Als erstes wurde aber das Weingut Matalj besucht. Warum man eine Weinverkostung auf 10 Uhr Vormittags legt ist mir zwar ein Rätsel, aber was soll man machen. Ich kann aber überall heute eine Rom Bezug finden, schließlich haben die Römer den Wein auch nach Serbien gebracht.

Nach einer langen Fahrt erreichten wir Zaječar wo wir das Nationalmuseum besuchten. Dort sind einige römische Funde ausgestellt, unter anderem der Kopf des Kaisers Galerius aus Pophyr und Moaiken aus Felix Romuliana.

Genau dieses Felix Romuliana, benannt nach der Mutter des Kaiser Galerius. Das Gelände wurde nie überbaut und ist erstaunlich gut erhalten. Kaiser Galerius war einer der Tetrarchen Herrscher und lebte von 293-311 nach Christus. Seinen Palast hat er übrigens nie bewohnt, aber er und seine wohl sehr verehrte Mutter liegen im Tumuli auf den Hügeln über seinen Palast begraben.

Wer glaubt das immer nur Italiener römische Kaiser waren der sei hier eines besseren belehrt, Galerius wurde hier in dieser Region Serbiens geboren. Er wurde von Diokletian zum Mitkaiser ernannt und auch durch Adoption und Heirat in dessen Familie aufgenommen. Seine Hauptresidenz war übrigens Thessaloniki. Man vermutet das dies sein Alterssitz hätte werden sollen.

Es ist ein Glücksfall für die Archäologie, dass das Gebiet weitgehend unbewohnt blieb. noch immer wird hier geforscht und gegraben. Mein Traum war es ja immer Archäologe zu werden, daher geht mir bei solchen Anlagen immer das Herz auf - hier atmet man Geschichte.

Natürlich waren wir nicht nur auf römischen Spuren unterwegs, in Kruševac haben wir die Lazarica besucht. Von der befestigten Residenz des Fürsten Lazar Hrebeljanović ist nicht mehr viel übrig, nur der Donjon, der Wohnturm ist noch gut zu sehen.

Irgendwann zwischen 1370 und 1377 stiftete Lazar anlässlich der Geburt seines Sohnes Stefans eine Kirche, die “Lazarica” hatte die Funktion einer Hofkirche und gilt als eines der ersten Bauwerke der Moravaschule.

Unser Hotel liegt heute in der Kurstadt Vrnjackja Banja der für seine Mineralquellen bekannt ist. Übrigens gibt es auch hier Spuren der Römer. Bei Ausgrabungen 1924 fand man Zeugnisse, dass die Römer Vrnjačka Banja als Kurort nutzten. Insbesondere über 250 Münzen aus dem 2. bis 5. Jahrhundert, aber auch ein Ring, ein Schlüssel sowie ein Badebecken weisen auf die frühe Nutzung der Quellen hin. Diese antike Quelle sieht man übrigens im Foto unten links.

An der schönen (nicht ganz so) blauen Donau

Heute waren wir mehr oder weniger den ganzen Tag an der Donau unterwegs. Nur unser erster Stopp, das Kloster Tumane lag nicht in Blickweite des zweitlängsten Fluss in Europa. Im Kloster liegen die Relikte von 2 Heiligen. Die des Heiligen Zosima (für den das Kloster auch gegründet wurde nachdem er irrtümlich tödlich von einem serbischen Helden verwundet wurde) und der Heilige Jakov. Angeblich gibt es dort einige Wunderheilungen.

Danach ging es zu einem perfekten Fotomotiv, der Festung Golubac. Wann sie entstanden ist weis man nicht genau, urkundlich erwähnt wird sie erstmals in den Jahren 1337 bis 1342 als ungarische Befestigung. Leider hatten wir nur einen Fotostopp, eine Besichtigung wäre sicher interessant gewesen.

Danach ging es zu einer sehr interessanten Ausgrabungsstätte - Lepenski Vir. Es ist eine der bedeutendsten prähistorischen Fundstätten Europas. Die Fundstätte erstreckt sich auf 3000m² die älteste Fundschicht stammt aus dem Jahr 5800 vor Chr., die Jüngste aus 4400 v.Chr. Besonders interessant fand ich die Steinskulpturen, sie sehen ein wenig aus wie Fischmenschen. Natürlich musste ich eine Replik für meine Göttersammlung erwerben.

Ein tolles traditionell vlachisches Mittagessen im Eco-ethno Komplex “Kapetan Mišin breg”. Endlich nicht nur Fleisch sondern zB frittierte Brennnesseln (sehr lecker!) oder Käse.

Die Aussicht von dem Lokal auf die Donau ist wunderschön, und da der Inhaber Künstler ist, stehen überall seine Kunstwerke aus Holz herum.

Danach kam einer der Programmpunkte auf den ich mich schon sehr gefreut habe. Der kleinen Bootstour am Eisernen Tor. Hier ist die Donau übrigens die Grenze zwischen Rumänien und Serbien. Das kleine Kloster im Bild unten liegt auf der Rumänischen Seite.

Auch auf der Rumänischen Seite ist die Statue des Dakerkönigs Decebalus in den Fels geschlagen. Es ist eine 55 Meter hohe Statue und zugleich die höchste Felsskulptur in Europa und wurde zwischen 1994 und 2004 errichtet.

Die Tabula Traiana (lateinisch für Tafel des Traian) ist eine in den Fels des Eisernen Tors gemeißelte, dem römischen Kaiser Trajan gewidmete Inschrift. Sie entstand im Jahr 100 n. Chr.

Übersetzung etwa: „Der Sohn des göttlichen Nerva und regierender Kaiser, Nerva Traianus Augustus Germanicus, Pontifex Maximus, zum vierten Male Inhaber der tribunizischen Gewalt, Vater des Vaterlandes und zum dritten Mal Konsul, stellte, nachdem er die Berge abgehauen hatte, mit erhobenen Kragbalken (ancones) die Straße wieder her.“

Der letzte Punkt der heutigen Fahrt war die Stadt Kladovo. Leider waren sowohl das archäologische Museum als auch die Festung Fetislam schon geschlossen. Aber zumindest in die Kirche konnte ich noch gehen. Ich mag orthodoxe Kirchen, vielleicht liegt es daran das man bei den meisten Reisen in Europa ja immer die katholischen Kirchen sieht bzw. ich diese natürlich auch gewohnt bin. Aber ich finde die Ausgestaltung der Kirchen wunderschön, und wenn die Männer zu singen beginnen bin ich verzaubert.

Als Abschluss noch ein Foto der Donau die uns heute den ganzen Tag begleitet hat.

Von Mammuts, Römern und einer bösen Königin

Der heutige Tag begann mit dem Besuch der Festung Smederevo. Der Kernbau wurde von dem Despoten Georg Branković in den Jahren 1428 bis 1430 errichtet und liegt am Zusammenfluss von Donau und Jezava.

Er regierte mit seiner Frau Jerina, die den Beinamen „die Verfluchte“ trägt. Als byzantinische Prinzessin war sie immer eine Fremde und schon alleine deswegen Grund für Legenden. So soll sie alle Eier der Untertanen für den Festungsbau verwendet haben und auch schwangere Frauen mussten schwere Steine schleppen.

Nach dem Festungsbesuch reisten wir weiter in die Zeit zurück, diesmal ins antike Rom. Die Stadt Viminiacium war vom 1. bis zum 4. Jhd. nach Christus von strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Nur ein kleiner Teil ist bis jetzt ausgegraben. Wir haben einen Teil des Friedhofs, die Thermen und die Arena besucht.

Schön ist auch die nachgebaute Villa Rustica, dieser Gebäudestil ist für mich einer der Schönsten überhaupt. Mit dem Atrium in der Mitte und den umlaufend angelegten Räumen.

Auf dem Gelände, bzw in den bedrohlich nahen Kohlegruben, wurde auch das vollständig erhaltene Skelett eines Mammut gefunden dessen Überreste man ebenfalls bewundern kann.

Als letzter Programmpunkt des Tages stand noch der Silbersee auf dem Programm. Er ist eigentlich kein See sondern ein aufgestauter Altarm der Donau. Dort war ich natürlich auch spazieren.

Der Silbersee ist eine kleine Oase die zum Schwimmen und Entschleunigen einlädt, die aber scheinbar gerade einen touristischen Aufschwung erlebt. Hier reihen sich Restaurants und Bars entlang der Promenade auf und es werden einige neue Hotels gebaut.

Zum Abschuss noch ein Foto der Abendstimmung.

Ein Tag in Belgrad

Heute hatten wir den ganzen Tag in Belgrad zur Verfügung, und ich kann nur sagen - der Tag hat nicht gereicht alles zu sehen was ich gerne gesehen hätte. Es muss also vielleicht wieder einmal ein Wochenendtrip her - aber wenn es nicht so heiß ist! Belgrad, die weiße Stadt, wurde urkundlich erstmals im Jahr 878 erwähnt. Die Besiedlung begann aber bereits vor 7000 Jahren.

Heute finden sich die unterschiedlichsten Baustile in der Stadt. Sei es die von der Wiener Secession inspirierten Jugendstilbauten, wie zB das Hotel Moskva, die im serbisch-byzantinischen Stil errichtete Kirche des Hl. Markus oder auch Betonbauten des Sozialismus.

In der Altstadt gibt es unzählige Statuen, wobei meistens von berühmten serbischen Bürgern. Oder solchen die man sich gerne “einverleiben” würde, wie zB Nikola Tesla. Dieser wurde eigentlich in Zentralkroatien geboren, aber da sein Vater serbisch-orthodoxer Priester war beanspruchen auch die Serben ihn für sich. Er ist auf Geldscheinen zu finden, hat hier sein eigenes Museum und der Flughafen wurde auch nach ihm benannt. Ich stelle jetzt eine neue These auf und sage er gehört uns Österreichern. Schließlich wurde er auf k.u.k. Gebiet geboren und studierte in Graz.

Apropos Österreich: Irgendwelche Habsburger sucht man hier vergeblich, nicht so wie in Triest wo man das Erbe der Habsburger ja noch immer in Ehren hält. Aber es bleibt uns ja immer noch der Sieg Prinz Eugens der den Kalemegdan (so heißt der Festungshügel) den Türken abtrotzte. Er war eigentlich in der unterlegenen Position, aber sein taktisches Geschick und ein wenig Glück brachten den Sieg für die Habsburger.

Der nackte Mann ist übrigens ein Siegerdenkmal, das wegen seiner Nacktheit bei der Errichtung einige Kontroversen ausgelöst hat. Es ragt jetzt hoch über der Burg auf und “bewacht” quasi den Zusammenfluss von Save und Donau, den man auf einem der Bilder unten sehen kann.

Ich persönlich fand die Kirche des heiligen Sava besonders beeindruckend. Eigentlich ist es ja keine Kirche sondern ein Tempel und bietet 12000 Gläubigen Platz. Sein Vorbild, die Hagia Sophia, kann der Tempel nicht leugnen.

Im Inneren glänzt alles vor Gold, überall sind wunderschöne Mosaike zu sehen, noch ist der Bau bzw. die Ausgestaltung nicht ganz vollendet, aber das fällt nicht mehr sonderlich auf.

Zum Abschluss noch ein paar Details aus dem Tempel und der darunterliegenden Krypta.

Unterwegs in der Vojvodina

Die autonome Region Vojvodina ist die nördlichste Provinz Serbiens. Wie schon gestern erwähnt ist Novi Sad ihre Hauptstadt. Die Altstadt hatten wir ja schon gestern erkundet, heute stand die Festung Petrovaradin auf dem Programm. Markant auf der Festung ist der Uhrturm zu sehen. Richtig geht die Uhr aber nicht. Je nach Wetterlage geht die Uhr aufgrund des eisernen Uhrwerks entweder zu schnell oder zu langsam.

Die Festung in ihrer heutigen Form wurde von den Habsburgern errichtet.

Nach dem Festungsbesuch ging es weiter nach Sremski Karlovci, einem wunderschönen Barockstädtchen. Hier zB die Patriarchen Residenz.

Hier ein paar Impressionen dieser schönen kleinen Stadt.

Bevor wir dann in die Welt der Orthodoxen Klöster in der Fruška Gora eintauchten ging es zu einer Wein- und Honigverkostung. Ich spreche ja mehr dem Honig als dem Wein zu, und habe auch gleich wieder Honig eingekauft.

Die Fruška Gora, der Frankenwald, wird auch als “heiliger Berg Serbiens” bezeichnet. Hier befinden sich 17 serbisch-orthodoxe Kloster aus dem 15. bis 18. Jahrhundert.

Das erste Kloster das heute auf dem Programm stand war das Kloster Krušedol. Die Anlage ist eine Stiftung aus dem Jahr 1509 und mit wunderschönen Fresken bzw. Ölmalereien ausgestattet. Leider durfte man im Inneren nicht fotografieren, aber hier ein paar Eindrücke der Anlage.

Auf dem Weg zum zweiten Kloster gab es noch einen kleinen Fotostopp beim Šatrinac See der ursprünglich zur Bewässerung der Obstgärten angelegt wurde.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir das Kloster Grgeteg das noch von einer Handvoll Nonnen bewohnt wird.

Das Kloster wird 1619 erstmals erwähnt, mehrfach zerstört und wiederaufgebaut. Auch hier durfte man im Inneren nicht fotografieren, aber auch auf dem Eingangsportal kann man Heilige entdecken.

Danach ging es nur mehr zu einem sehr reichhaltigen Abendessen - Serbien ist kein Land für Vegetarier. Morgen werden wir dann Belgrad unsicher machen.

Dobrodošli u Srbiju - Herzlich willkommen in Serbien

Diesmal bin ich länger als ein Wochenende unterwegs, 12 Tage lang bereise ich Serbien und Bosnien. Zur Abwechslung bin ich nicht mit Kneissl Touristik sondern mit Ikarus Tours unterwegs. Nach einem umständlichen Flug, man hat mich von Wien nach Frankfurt geschickt um dann nach Belgrad zu fliegen, hatten wir zum Start einen Stadtrundgang durch Novi Sad.

Novi Sad, auf Deutsch Neusatz, ist die zweitgrößte Stadt Serbiens und die Hauptstadt der Vojvodina. Das Zentrum ist nach den Zerstörungen des Jahres 1848 recht einheitlich, aber ich finde extrem charmant, wieder aufgebaut worden.

Sehr schön ist zB der barocke Bischofspalast vor dem das Denkmal von Jovan Jovanović Zmaj steht, einem serbischen Dichter des 19. Jahrhunderts der sich besonders der Kinderlyrik verschrieben hatte.

Sehr schön ist das Esemble am Trg Slobode, dem Platz der Freiheit, sowohl das Rathaus im Stil der Neorenaissance als auch die Neugotische Marienkirche wurden von György Molnár geplant.

Die farbigen Dachziegel der Marienkirche sind aus glasierten Majolika. Die Kirche ist übrigens eine katholische Kirche. Der Rest der Reise wird sich eher den serbisch orthodoxen Kirchen widmen.

Der Turm ragt übrigens 72 Meter empor. Eine Besonderheit findet sich im Eingangsbereich, hier ist die Büste des Architekten zu finden.

Zum Abschluss noch ein Teaser für Morgen - die Festung Petrovaradin die über der Donau thront. Die Besichtigung steht morgen auf dem Programm.