Tag 4 - Das Rathaus von Stockholm

Heute ist ja leider schon der letzte Tag in Stockholm, eigentlich ist es nur mehr ein Vormittag der im Zeichen des Stockholmer Rathaus, dem Stadshus, steht.

Das Rathaus wurde Ragnar Östberg im Stil der schwedischen Nationalromantik entworfen und wurde nach 12 Jahren Bauzeit im Jahr 1923 eingeweiht, Der Turm ist 106 Meter hoch und erinnert mich persönlich an einen Leuchtturm

Der Goldene Saal ist sicher der beeindruckendste Saal im Rathaus. Die Wände zieren 18,6 Millionen Mosaiksteinchen aus Glas die mit Blattgold bedeckt sind. Auf der Nordwand des Saals thront die Mälarkönigin, ein Symbol für Stockholm. Rundherum sind Personen aus der schwedischen Geschichte dargestellt.

Der Aufenthalt in Stockholm war viel zu kurz um alles zu sehen, aber ich habe beschlossen auf jeden Fall wiederzukommen. Mir fehlt ja auch noch der Rest von Schweden. Für jetzt heißt es aber: Adjö Stockholm!

Tag 3 - Stockholm ist wunderschön und eisig kalt

Am heutigen Tag war ich den ganzen Tag zu Fuß in Stockholm unterwegs. Es war kalt und windig, Abends hat es sogar wieder zu schneien begonnen. Aber selbst da war ich noch mit dem Stativ unterwegs und habe mir die Finger fast abgefroren weil ich die wunderschönen Eindrücke der Stadt einfangen wollte, wie zB das beleuchtete Parlament.

Aber beginnen wir am Anfang, in dem Fall dem Beginn von Stockholm, ich konnte im Mittelaltermuseum einiges darüber erfahren. Die Stelle an der heute Stockholm steht wird zum ersten Mal vom isländischen Dichter und Sagenschreiber Snorri Sturluson erwähnt. Der Gründer Stockholms, Birger Jarl, soll um das Jahr 1250 eine Festung gebaut haben, um den Mälarsee vor Piratenplünderungen zu schützen. Die älteste Darstellung der Stadt befindet sich im Dom, es zeigt ein Lichtphänomen das am 20. April 1535 über der Stadt zu sehen war. Der Herr im unteren Bild soll übrigens der Jarl sein. Seine Statue steht auf Ridderholmen, genauso wie die Kirche in der die schwedischen Könige ihre letzte Ruhe finden.

Apropos schwedische Könige, das königliche Schloss habe ich samt Schatzkammer und Drei-Kronen-Museum im Keller natürlich auch besucht. Ende des 12. Jahrhunderts entstand ein Kernturm um den sich nach und nach das Schloss in seiner heutigen Form entwickelte.

Noch heute ist es die Residenz des Königs und wird für wichtige Anlässe genutzt. Über 600 Zimmer soll es im Schloss geben, so viele sieht man natürlich nicht. Und als Österreicherin muss ich sagen das Schönbrunn oder die Hofburg die schöneren Räume und auch eine beeindruckendere Schatzkammer hat. Aber sehenswert ist es trotzdem, die Wachablöse habe ich leider heute versäumt, aber die Soldaten sind mir am Weg zum Schloss netterweise entgegen gekommen,

Stockholm hat entzückende kleine Gassen, die,wenn sich keine Shops darin befinden, menschenleer sind, und es hat viele Statuen. Besonders zu erwähnen ist vielleicht der kleine Eisenjunge (das ist die kleine Figur unten die hockt) Järnpojke, es soll Glück bringen ihm 3x über den Kopf zu streichen. Im Winter wird er mit Mützen und kleinen Schals ausgestattet. Ich bin gespannt ob mein Wunsch in Erfüllung geht.

Im Dom war ich natürlich auch, Das wertvollste was es in Stockholm zu sehen geben soll ist die Georgsgruppe, sie wurde aus Eichenholz geschnitzt und wurde aus Dank für eine erfolgreiche Schlacht gegen die Dänen gestiftet. Es soll Sten Sture, den siegreichen Feldherren, als Georg darstellen, der die Prinzessin (Stockholm) vor dem Drachen (Dänemark) rettet.

Für das einfache Fußvolk gibt es auf Gamla Stan auch noch eine metallene Darstellung der Gruppe. Eigentlich hätte ich auch geplant eine Schifffahrt zu unternehmen , aber das eisige Wetter und die fehlende Zeit hat mich diesen Plan wieder aufgeben lassen. Aber am Wasser ist man hier überall, und wer möchte kann sogar auf einem Segelschiff übernachten, der 1888 erbaute Dreimaster ist heute eine Jugendherberge.

Mein absoluter Foto-Favorit dieser Reise ist dieses Foto des Rathauses, gestern fand dort das Bankett für die Nobelpreis-Gewinner statt, morgen werden wir es als Abschluss der Stockholm-Tour besuchen.

Das Rathaus wird mit unterschiedlichen Bildern und Motiven angestrahlt, ein tolles Erlebnis, und auch schönes Motiv für ein kleines Video.

Natürlich will ich auch Weihnachten nicht zu kurz kommen lassen, schließlich ist es ja doch eine Weihnachtstour. Den Julbock sieht man überall in der Stadt, denn früher brachte er die Geschenke, bevor er vom Weihnachtsmann abgelöst wurde. Wie so vieles hat der Julbock seine Wurzeln in der nordischen Mythologie, er steht für die Fruchtbarkeit der Erde und war eng mit Thor verbunden, sein Wagen wurde schließlich von 2 Ziegenböcken gezogen,.

Hier noch eine kleine Videosequenz meiner liebsten Weihnachtsauslage - verkauft wird hier übrigens Tee.

Und weil die Abendtour so schön war, hier noch ein paar abendliche Impressionen der Stadt zum Abschluss.

Tag 2 - Santa Lucia

Den heutigen Tag haben wir mit einem kleinen Spaziergang durch die Einkaufsstraße Drottninggatan begonnen. Es ging unter Anderem zum Konzerthaus. Wir hatten, da wir so früh dran waren, noch Glück es fotografieren zu können, denn heute wurden dort die Nobelpreise verliehen.

Das Nordiska Kompaniet ist ein Kaufhaus das für seine Weihnachts-Schaufenster bekannt ist. Den meisten in der Gruppe war es zu kitschig. Aber das gehört zu Weihnachten einfach dazu.

Wir waren natürlich auch an dem Aussichtspunkt mit dem wohl schönsten Blick über die Stadt - schade das der Himmel nicht blau und das Licht nicht besonders war - aber man kann ja nicht alles haben (ich versuche das, wenn ich wieder hierherkomme, - und das wird bestimmt so sein - besser zu timen).

Ein Besichtigungspunkt auf den ich mich besonders gefreut habe war der Besuch des Vasa-Museums. Die Vasa sollte der Stolz der schwedischen Flotte unter ihrem König Gustav II Adolf werden, sank aber bereits bei ihrer Jungfernfahrt am 10. August 1628. Schon ein kleine Brise genügte um das schlecht geplante Schiff zu versenken. 333 Jahre nach dem Unglück wurde die Vasa geborgen und in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammengesetzt.

Zu Fuß ging es weiter in das Freilichtmuseum Skansen wo wir den Rest des Tages verbracht haben. Das Freilichtmuseum ist wirklich ein Erlebnis. Ich hätte noch mehr Tageslichtzeit gebraucht um mir alles im Detail anzusehen.

Ich gebe zu, dass ich davon überrascht war dort einen kleinen Zoo vorzufinden der sich den Tieren des Nordens verschrieben hat. Denen konnte ich einfach nicht widerstehen und habe die meiste Zeit in diesem Teil der Anlage verbracht. Das Rentier unten hat sich übrigens extra für mich vor die Stadt platziert und in die Kamera geschaut.

So habe ich meinen Ersten Elch gesehen (die sind riesig) und auch meinen ersten Vielfraß. Der Luchs war auf der Pirsch, die Otter haben im Wasser herumgetollt (und das bei der Kälte!). Der Braunbär war leider im Winterschlaf und auch einen Polarfuchs konnte ich nur schlafend erspähen. Die Anlage ist wirklich top!

Natürlich gab es auch einen Weihnachtsmarkt auf dem Gelände, dort habe ich dann, um mich für den Santa Lucia Umzug zu stärken, Elchfleisch gegessen. Das Fleisch war geräuchert und gegrillt und wurde mit Kartoffeln und einer Sauce in einem Wrap serviert - sehr sehr gut!

Das Highlight war natürlich Santa Lucia. Eigentlich ist sie ja eine Sizilianische Heilige, aber im Protestantischen Schweden wird sie trotzdem verehrt wie keine Andere. Weihnachten in Schweden ist schließlich das Fest des Lichtes. Am 21. Dezember ist Wintersonnenwende, dann ist in Stockholm die Sonne nur 6 Stunden am Tag zu sehen. Aber die Wintersonnenwende war nicht immer am 21. Dezember sondern bis zur gregorianischen Kalenderreforrm 1753 am 13. Dezember. So ist es nicht verwunderlich, dass am 13. Dezember, dem Namenstag der heiligen Lucia die Lichterkönigin Lucia mit einer Lichterkrone im Haar Einzug hält.

Das Lied der heiligen Lucia ist übrigens ein neapolitanisches Lied aus dem Jahr 1849, der Text preist den damals pittoresken Fischerhafen des Borgo Santa Lucia am Golf von Neapel, und zwar in den Worten eines Schiffers, der zu einem Bootsausflug in der erfrischend kühlen Abendluft einlädt. Aber die Schweden haben es für sich vereinnahmt.

In Schweden tanzt man übrigens wild um den Weihnachtsbaum herum - das ist nicht so besinnlich wie bei uns. Aber mir ist jetzt klar warum: Es ist hier so eisig, da muss man sich bewegen sonst erfriert man!

Tag 1 - Endlich wieder eine Weihnachtstour

Nachdem meine jährlichen Weihnachtswochenenden die letzten beiden Jahre ja leider Corona zum Opfer gefallen sind, habe ich mir dieses Jahr den lange gehegten Traum Stockholm in der Weihnachtszeit zu besuchen erfüllt. Und da es schneit und die Stadt mit einer dünnen Schneeschicht überzogen ist, kommt auch richtige Weihnachtsstimmung auf.

Die Stadt ist wunderschön geschmückt, da hier um 14:45 bereits die Sonne untergeht ist es wahrscheinlich besonders wichtig die Moral der Menschen aufrecht zu halten - Stromsparen hin oder her. Diese wunderschönen Hirsche stehen zB direkt vor unserem Hotel - das ich übrigens super finde. Es ist das Downtown Camper, nahe der Altstadt, mit entzückend eingerichteten Zimmern und einer wirklich guten Küche.

Da wir erst am späteren Nachmittag eingetroffen sind, ging sich heute nur ein kleiner Spaziergang am Weihnachtsmarkt Stortorget aus. Übersetzt heißt der Platz “Der Große Platz” - aber das ist irreführend, der Platz ist eher gemütlich und klein, aber mit einer bezaubernden Kulisse. Hier noch ein paar Impressionen vom Weihnachtsmarkt. Morgen geht es dann so richtig los.