Ein letzter Tag in Triest

Der Wetterbericht hat leider recht behalten. Gestern noch hatte es 29 Grad bei blitzblauen Himmel, heute wurde ich von einem Gewitter geweckt. Das ist natürlich kein Grund zum verzweifeln. Gibt es doch genug Kirchen und Museen in der Stadt.

Ich bin also etwas später zum Frühstück und als ich das Hotel knapp vor 10 verlassen habe (vorher sperren die Museen leider nicht auf) hatte es bereits aufgehört zu regnen. Der Mann der vor der Börse auf seiner Säule steht ist übrigens Kaiser Leopold I von Österreich, und soll an seinen Besuch im Jahr 1660 erinnern.

Nach dem Besuch des Theater Museums und der Fotothek war ich kurz in der Kirche Santa Maria Maggiore. Leider fand dort gerade eine Taufe statt, ich habe also nur kurz in der letzten Reihe Platz genommen und die Kirche auf mich wirken lassen. Leider war die kleine Basilica del Christo Salvatore auch heute geschlossen.

Mein nächstes Ziel war das Stadtmuseum der Antike das dem Archäologen Winckelmann gewidmet ist. Aber bevor ich dort hin komme und von ihm schreibe ein Hinweis auf den Arco di Riccardo. Es ist ein römisches Stadttor aus dem 1. Jhd. n.Chr. Der Name geht zurück auf Richard Löwenherz der der Legende nach auf dem Heimweg nach den Kreuzzügen durch Triest kam.

Jetzt zu Winckelmann, er war ein deutscher Archäologe und gilt als Begründer der wissenschaftlichen Archäologie. Er wurde in Triest ermordet. Warum? Das ist noch immer mysteriös. War es ein Raub? War es das Resultat einer homoerotischen Eskapade? Oder war er doch ein Spion Maria Theresias in geheimer Mission? Man weis es nicht. Im zu Ehren wurde auf jeden Fall dieses Kenotaph errichtet und das wirklich interessante Museum gewidmet. Der Eintritt ist übrigens Kostenlos und jeder der sich für die Antike interessiert sollte es besuchen.

Als letztes Bild ein Bild der neuen Fischmarkthalle. Sie wurde 1913 erbaut. Der Turm beinhaltete einen Tank mit dem man Wasser zu den Verkaufsständen leitetet. Morgen Mittag geht es zurück nach Wien, es war schön hier in Triest. Wer noch nicht hier war sollte unbedingt die Stadt und ihre Umgebung besuchen.

Ich habe mein Traumdomizil gefunden!

Was haben Maximilian von Habsburg und ich gemeinsam? Wir wollen am gleichen Ort wohnen. Nein nicht in Mexiko! In Miramare! Mein Gott ist das ein schöner flecken Erde. Gut die Touristen müssen draußen bleiben. Aber ansonsten. Diese Lage ist einfach ein Traum.

Im Jahr 1855 hat Maximilian beschlossen auf einem Felsvorsprung nahe der Bucht von Grignano ein Schloss zu errichten und einen wunderschönen Schlosspark anzulegen. Das Schloss ist im romantischen Historismus gebaut und Innen wie Außen einfach schön. Man durfte Innen nicht alle Räume fotografieren, aber im Schlosspark konnte man sich fotografisch austoben.

Warum will ich hier wohnen - schon alleine weil die Aussicht von der Terrasse so schön ist.

Und als Abschluss auch noch ein Foto des Schlosses von der Landseite aus.

Danach ging es auf die andere Seite der Bucht - nach Muggia. Eigentlich ein Teil Istriens ist die Stadt doch noch in Italien. Die kleine Stadt wirkt ein wenig verschlafen, aber es waren doch einige Touristen unterwegs.

Kein Wunder kann man nicht nur mit dem Bus sondern auch mit einer Fähre einfach von Triest anreisen. Ich habe übrigens das beste Eis das ich in den letzten Tagen verspeist habe (und das waren ein paar) heute in Muggia verspeist.

Ich habe beide Transportmethoden heute verwendet. Mit dem Bus hin und mit dem Boot retour, das schöne daran man kommt auch beim Frachthafen vorbei, schließlich hat der Handel Triest Wohlstand gebracht. Heute wird natürlich nicht nur Kaffee (wenn überhaupt) verladen.

Eigentlich würden die, mir schon wieder viel zu heißen, Temperaturen und das kristallklare Meer zum baden einladen. Aber ich gebe zu , die Quallen haben mich verschreckt. Sie sind überall und riesig!

Abends ist Triest übrigens wunderschön beleuchtet. Hier ein Foto des Piazza dell’Unità d’Italia.

Von Duino bis Triest - Überall sind Stufen

Mir tun die Füße Weh - Morgen werde ich eine Riesen Muskelkater haben vom vielen Gehen und Stufen steigen. Warum nur ist Triest so hügelig. Begonnen habe ich den Tag aber mit einer Fahrt nach Duino.

An der Stelle des Schlosses stand schon zu Zeiten Diokletians im 3. Jahrhundert ein römischer Wachturm. Er ist noch heute Teil des Hauptturmes des Schlosses. Noch immer gehört das Schloss den Fürsten Thurn und Taxis - oder wie sie im italienischen Original heißen: Torre e Tasso. Hier ein paar Impressionen der Anlage.

Es gibt auch eine Burgruine, die erste Burg wurde auf einem Felsen gebaut. Die Ruinen der mittelalterlichen Burg kann man noch besuchen. Und ja es gibt auch hier Stufen (wie auch im Schloss)

Wieder zurück in Triest habe ich mich erst einmal auf Spurensuche der Zeit vor den Habsburgern gemacht. Wo kann man da besser beginnen als mit den Römern. Also auf zum römischen Theater.

In diesem Teil der Stadt wurden einige römische Reste gefunden. Sehen kann man diese im Kastell San Giusti, das über der Stadt auf einem Hügel thront. (Ja schon wieder Stufen)

Das Kastell San Giusto wurde zwischen 1470 und 1636 errichtet und wacht seit dem über der Stadt.

Es beinhaltet nicht nur römische Funde sondern auch ein Waffenmuseum. Außerdem hat man einen herrlichen Blick über Triest.

Zur Zeit der Römer stand oben am Hügel ein Tempel, heute steht dort eine Kathedrale die aus 2 Kirchen besteht. Die Kirchen San Giusto und Santa Maria Assunta wurden im 14. Jahrhundert einfach zu einer Kathedrale vereint

Hier ein Blick ins Innere der Kathedrale.

Zu guter Letzt für heute doch noch ein Gebäude mit KuK Vergangenheit, am Canal Grande steht dieser schöne Bau. Der Palazzo Gopcevich.

Endlich in Triest

Seit Jahren wollte ich Triest besuchen, und jetzt endlich bin ich hier! Nach 9 Stunden Zugfahrt konnte ich nach einem schnellen Check-In im Hotel noch einen ersten Rundgang durch die Stadt machen.

Sicher der berühmteste Blick ist der auf den Canal Grande, nicht so “grande” wie der in Venedig, aber auch hier fuhren die Schiffe ursprünglich zum Ausladen der Waren hinein. Er wurde 1756 erbaut und reichte ursprünglich bis zur Kirche Sant’Antonio Nuovo.

Die Piazza dell’Uintà d’Italia ist der größte ans Meer grenzende Platz Europas und wird nicht nur vom Rathaus dominiert sondern von wunderschönen Palazzi flankiert. In der K&K Zeit hieß der Platz passenderweise Piazza Grande.

Auch an Kunst konnte ich schon einiges entdecken. Hier zB die Mädchen von Triest die an einer italienischen Flagge nähen.

Mit einem wunderschönen Sonnenuntergang wurde ich auch noch belohnt. Ich liebe das Meer und hätte ewig die Boote im untergehenden Licht der Sonne fotografieren können. Aber da ich hungrig von der langen Reise war hat es mich in die Trattoria Caprese verschlagen wo ich ein himmlisches Meeresfrüchte Risotto verspeist habe. Ich bin schon jetzt von Triest begeistert und auf die nächsten Tage gespannt.