Tag 8 - Muscat

Heute war der letzte Tag der wunderschönen Oman Rundreise. Diese haben wir in Muscat, oder besser gesagt in der Capital Area verbracht. Den Muscat selbst ist nur ein kleiner Teil der Hauptstadt des Omans.

Begonnen haben wir den Tag mit einer Besichtigung der Sultan Qaboos Moschee. Die Sultan Qaboos Moschee wurde auf einem 40.000m² großen Gelände errichtet und bietet Platz für 20.000 Gläubige, davon können 6000 in der Moschee und der Rest im Hof beten.

Das innere der Moschee ist wunderschön verziert. Es dominieren die Farben Grün, Bau und Gold. Der Fußboden wird von einem handgeknüpften Teppich aus dem Iran bedeckt. Die Herstellung des 4343 m² großen Teppichs hat 21 Jahre gedauert.

Die Moschee weist nicht nur eine wunderschöne Kuppel auf sondern auch 5 Minarette von denen das Größte 90 Meter hoch ist. Die Minarette repräsentieren die 5 Säulen des Islam:

  • Das Glaubensbekenntnis
    "Aschhadu an la ilaha illa-lah wa aschhadu anna muhammadan rasulu-lah". Das heißt soviel wie "Ich bezeuge, es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Gesandter".

  • Das Gebet
    5x soll gebetet werden. Wenn man auf Reisen ist dürfen 2 Gebete entfallen: Man betet übrigens nicht nach Osten, sondern immer Richtung Mekka.

  • Das Fasten
    Im Ramadan, der ca. 30 Tage dauert, ist es verboten von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang zu essen, zu trinken, zu rauchen oder Geschlechtsverkehr zu haben.

  • Die soziale Pflichtabgabe
    Das Zakat, die Unterstützung der Bedürftigen, sollte in erster Linie an arme Menschen gehen.

  • Die Pilgerfahrt nach Mekka
    Einmal im Leben sollten Muslime eine Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen, wenn sie dazu körperlich und finanziell in der Lage sind.

Ein wahrer Eyecatcher ist der Kronleuchter, er ist 14m hoch und 8m breit und wiegt 8 Tonnen. Entworfen und gebaut wurde er vom deutschen Familienunternehmen Faustig.

Weiter ging es dann zu einem Fotostopp um die königliche Oper abzulichten. Diese wurde 2011 eröffnet und war das einzige Opernahaus der Arabischen Halbinsel bis 2016 die Dubai Oper eröffnet wurde.

Danach ging es zum “Bait Al Zubair” einem Volkskundemuseum das in einem alten Handelshaus das bis 1914 von Sheikh Al Zubair bin Ali, einem hohen Beamten am Sultanshof, bewohnt wurde,

Im historischen Muscat liegt der Qasr Al Alam, der 1974 eingeweihte Sultanspalast. Besucht werden kann der Palast leider nicht, bewohnt ist er übrigens auch nicht.

Umgeben ist das Palastviertel von portugiesischen Festungen aus dem 16. Jahrhundert. Unten sind übrigens der aktuelle und der 2020 verstorbene Sultan abgebildet. Der aktuelle Sultan Haitham bin Tariq bin Taymur al-Sa'id der Cousin des vorherigen Sultans Qabus bin Sa'id Al Sa'id. Er hat das Land modernisiert und groß gemacht.

Muscat liegt langgezogen am Meer und breitet sich immer mehr an diesem aus, auf der anderen Seite wird die Stadt von den Bergen begrenzt. Erstmals erwähnt wurde Muscat im 2. Jhd vom Geograf Ptolemäus.

Im Stadtteil Mutrah findet sich die Corniche. Entlang des Meeres finden sich alte Handelshäuser, im Meer ankert die Jacht des Sultans und über allem thront das Mutrah Fort.

Gleich an der Corniche befindet sich der Souq. Er ist der größte Basar des Omans und man findet dort alles was das Herz begehrt. Wie immer habe ich viel zu viel gekauft.

Das abendliche Programm war eine ca. 2 Stündige Fahrt auf einer Dhau. Nichts für Menschen mit einem schwachen Magen - gut das ich nicht seekrank werde. Das Gegenlicht war zum Fotografieren nicht ideal, aber es sind dann doch einige stimmungsvolle Bilder entstanden.

Und somit geht wieder eine wunderschöne Reise zu Ende. Mein Fazit: Der Oman ist definitiv einen weiteren Besuch wert. Schade das man dann nicht in der selben Reisegruppe unterwegs sein wird denn soviel Spaß wie in dieser Gruppe hatte ich noch nie.

Tag 7 - Von Wadi zu Wadi

Heute war der letzte Tag mit unseren 5 Fahrern, den letzten Reisetag werden wir wieder mit einem Bus durch Muskat kutschiert. Auch wenn die 5 Jungs diese Zeilen nicht lesen können, es war großartig mit Ihnen und ich bedanke mich hiermit auch schriftlich.

Begonnen haben wir heute unser Programm in Sur. Bereits im 6. Jahrhundert war Sur ein bedeutendes Handelszentrum und ist und war bekannt für den Bau der Daus

Viel haben wir von der Stadt nicht gesehen aber die Aussichten von dem (sehr windingen) Aussichtspunkt waren wunderschön. Ich wäre gerne ein wenig durch die Gassen der Stadt geschlendert, aber das Programm hier ist dicht und es gibt einfach zu viel zu sehen.

Was wir aber gesehen haben war eine traditionelle Dau-Werft. Die Besonderheiten einer Dau sind ein bis drei einteilige Masten mit zum Teil ausgeprägtem vorlichem Fall, großen trapezförmigen Segeln (sogenannter Settee-Besegelung), sowie weit ausfallenden Steven. Morgen werden wir in Muscat mit einer Dau unterwegs sein.

Der Rest des Tages stand im Zeichen der Wadis. Auf dem Weg zwischen den Wadis haben wir auch noch ein “Sinkhole” also einen kreisrunden Einbruch der Karstoberfläche gesehen. Der arabische Name lautet übrigens “Park eines herabstürzenden Sterns”, denn man glaubte lange das Loch sei durch einen Meteoriteneinschlag entstanden.

Das erste Wadi in das wir hineingefahren sind war das Wadi Tiwi. Wadis können sowohl nur wenige Meter breite, unpassierbare felsige Täler wie auch flache kilometerbreite Flussbette sein. Sie können dauerhaft Wasser führen, oder nur bei extrem seltenen Unwettern großflächig unter Wasser stehen.

Es ist beeindruckend wie unterschiedlich die Landschaften hier im Oman sind. Erst fährt man noch durch eine Felslandschaft die an den Mond erinnert und dann landet man in einem grünen Fruchtbaren Tal. Einfach nur Wunderschön!

Auf dieser Reise habe ich so viele Menschen wie noch nie fotografiert, normalerweise scheue ich mich davor (wahrscheinlich weil ich auch nicht gerne fotografiert werde), aber dieses mal war ich mutiger - aber Landschaften und Tiere sind mir immer noch lieber.

Das zweite Wadi war das Wadis Al Arbeieen. Ich fand dieses Wadi besonders beeindruckend, Die Fahrt war ein Traum!

Leider waren wir zeitlich nicht optimal hier. Motive wie das Wadi sind die Ausnahme bei Fotografen - hier wollen wir den hohen Sonnenstand zu Mittag, denn nur dann kann das Licht auch den Boden des Wadis erreichen und somit alles richtig zur Geltung bringen. Ich bin aber trotzdem zufrieden.

Zufrieden bin ich auch weil man heute endlich ein wenig vom Vogel-Paradies Oman erlebt hat. Ich hatte zwar keine geeignete Optik dabei, aber ich glaube die Fotos können sich trotzdem sehen lassen.

Und weil es ja schon Tradition auf dieser Reise ist, hier ein Foto des heutigen Sonnenuntergangs,

Tag 6 - Ein Ritt in die Wüste

Heute hat der Tag im Onyx Camp schon vor Sonnenaufgang begonnen, denn den wollten wir in der Wüste genießen. Bevor wir aber auf die Kamele steigen, hier noch ein paar Impressionen dieses schönen Camps.

Der Ritt auf einem Kamel ist kein leichter, schon gar nicht wenn man ein Kamel wie Brutus reiten muss (den Namen habe ich meinem Kamel gegeben). Brutus hatte als eines der wenigen Kamele einen Maulkorb und hat uns schon mit Kamelgebrüll begrüßt.

Als ich dann aufsitzen wollte, ist er schon mal aufgestiegen bevor ich überhaupt neben ihm stand (er wollte sich von mir scheinbar nicht den Rücken ruinieren lassen). Der Kamelführer hat ihn dann doch dazu animiert sich vor mir niederzulassen, als ich dann halb auf Brutus saß hat er es sich nochmal überlegt und ist einfach aufgestanden. Es muss ein Bild für Götter gewesen sein als ich halb auf dem Kamel hing! Ich bin aber nicht runtergefallen - der Kamelführer hat ihn wieder zum Sitzen überredet und dann hat es auch problemlos geklappt.

Brutus ist übrigens das Kamel mit dem roten Maulkorb im oberen Bild. Der Ritt war dann aber super, wenn auch anstrengend.

Nach dem Frühstück ging es dann in ein Wadi, das Wadi Bani Khalid - was für ein Kontrast zur Wüste. Insgesamt erstreckt sich der Wadi über 150km Länge. Die Süßwasserpools sind kristallklar und im Wasser schwimmen Knabberfische.

Nach der Wüste kommt man sich hier wie im Paradies vor. Es gibt auch Höhlen die man besuchen kann, aber dafür hat unserer knappe Zeit nicht mehr gereicht. (Außerdem haben mich die Libellen abgelenkt)

Am Weg nach Sur hatten wir noch 2 Fotostopps in Ja’alan Bani Bu Ali. Zuerst hatten wir einen Halt beim zerstörten Fort.

Danach bei der 500 Jahre alten Moschee die insgesamt 52 Kuppeln hat. Sie sieht so neu aus weil sie zu Tode restauriert wurde. Hinein dürfen Nicht-Muslime leider nicht.

Heute hatten wir wieder lange Fahrstrecken zu bewältigen die unterschiedlicher nicht sein konnten. So sind wir durch unwirtliche karge Landschaften gekommen in denen der Wind den Sand nur so vor sich hertrieb.

Aber auch eine wunderschöne Küstenstraße sind wir entlanggefahren und haben in Al Ashkharah einen windigen Nachmittags Stopp eingelegt. Die Seevögel haben sich über das übriggebliebene Essen sehr gefreut.

Ich war eher abgelenkt denn die Fotomotive waren zahlreich. Boote, unterschiedliche Vögel - ich hätte noch länger dort bleiben können.

Und zwar vor allem um die Vögel abzulichten. Hier eine kleine Auswahl der Vögel, die gar nicht so schlecht geworden sind - und das obwohl ich keine lange Brennweite und nur die “langsame” Kamera dabei hatte.

Natürlich darf auch heute der Sonnenuntergang nicht fehlen um den Tag abzuschließen.

Tag 5 - Wüste 1 - KFZ 0

Trotz der kurzen Nacht war ich heute so schnell wie noch nie angezogen, denn als ich nach dem Aufstehen aus meiner Terrassentür sah, war der Sonnenaufgang bereits in vollem Gange. Ich bin also schnell in mein Gewand gesprungen, habe mir die Kamera und das Stativ geschnappt und so ist dann dieses Foto entstanden.

Nach dem Frühstück ging es wieder hinunter vom Berg. Eine landschaftlich wunderschöne und sehr staubige Fahrt.

Unseren ersten Stopp heute hatten wir wieder bei einer UNESCO Weltkulturerbestätte. Der Festung von Bahla, die im Jahr 1406 Hauptstadt des Oman wurde.

Bahla war und ist auch eine Stadt mit einer Stadtmauer die die gesamte Oase umspannte. Dieses einzigartige Bauwerk ist ca. 4m hoch und 13 km lang.

Die Festung heißt Hisn Tamah und ist die größte aus ungebrannten Lehmziegeln erbaute Verteidigungsanlage der arabischen Halbinsel.

Heute war ja wieder ein Tag an dem wir einiges an Strecke zurück legen mussten, daher hier ein paar Impressionen der Fahrt und der Mittagspause. Das Gebirge das uns über lange Strecken begleitet hat ist übrigens der ehemalige Ozeanboden der durch die Verschiebung der Erdplatten bis zu 6000m aufgetürmt wurde. Der Großteil ist aber, wie bei einem Eisberg, unterhalb der Oberfläche zu finden.

Schließlich haben wir unser Camp in der Wüste erreicht, das Arabien Oryx Camp in Wahiba Sands. Keine Sorge, das Kamel ist nicht vor Schreck tot umgefallen weil ich Morgen Früh darauf reiten werde - es hat sich genüsslich im Sand gewälzt.

Mit unseren Autos ging es dann in die Wüste, wo wir am eigenen Leib erfahren haben warum man niemals alleine in die Wüste fahren sollte - eines unserer Fahrzeuge hatte sich so festgefressen das es nicht mehr ohne geeignetes Abschleppseil zu befreien war.

Wer glaubt das die Wüste tot und langweilig ist irrt sich gewaltig, ständig ist alles in Bewegung und sogar ein paar Pflanzen haben wir gefunden. Die Wüste hier, die Ramlat Al Wahiba, ist eine geschlossene Sandwüste die sich vom Hajargebirge bis zum Indischen Ozean erstreckt.

Wir waren auch noch beim Sonnenuntergang hier, leider fiel er ein wenig mau aus. Aber das ist eben reine Glückssache.

Tag 4 - Der mit der Ziege tanzt

Gestern habe ich ja schon erwähnt das wir nicht mehr im Bus unterwegs sind, heute habe ich die Gelgegenheit genutzt und unsere Autos fotografiert.

Unser erster Stopp heute war die "Rote Stadt" Al Hamra. Diese Oasensiedlung hat einen alten Stadtkern mit zum Teil noch gut erhaltenen, zum Teil sehr verfallenen Lehmhäusern.

Eines dieser Häuser, die zum Teil 300 Jahre alt und bis zu 2 Stockwerke hoch sind, konnten wir auch besichtigen. Dort wurde uns bei einer kleinen Vorführung einiges über die Lebensweise erklärt. So wird zB aus Moringa-Nüssen ein Öl hergestellt das nicht nur äußerlich angewendet wird sondern auch gut bei Halsschmerzen helfen soll - das muss ich noch testen. Was ich aber getestet habe ist eine Paste aus Sandelholz, Rosenöl und Safran die kühlend wirkt und gut für die Haut sein soll. Die kühlende Wirkung kann ich bestätigen, man sieht aber lustig aus mit dem braunen Streifen auf der Stirn.

Weiter ging es nach Al Misfah, der Name bedeuted "Wasser aus einer Quelle ziehen" und nimmt Bezug auf die zahlreichen Quellen des Ortes.

Bei einem Spaziergang durch die Oase sieht man erst was hier alles wächst. Neben den allgegenwärtigen Dattelpalmen konnte ich zB Bananen, Limonen, Papaya und Granatäpfel entdecken. Für ein kleines Trinkgeld hat man uns auch vorgeführt wie man auf eine Palme klettern kann.

Auf dem Weg zum nächsten Programmpunkt haben wir dann noch einen Fotostopp bei der "unsichtbaren Stadt" eingelegt.Unsichtbar deshalb, weil die Stadt sich bis hinauf zum Bergrücken erstreckte, man aber jetzt auf dem ersten Blick nur mehr einen Teil der Stadt erkennt.

Hier noch einmal ein Ausschnitt der Stadt die im Wadi Ghul liegt, wer genau hinsieht kann auch erkennen das am Feld gearbeitet wird.

Nach einer kurvenreichen Fahrt hinauf auf das Plateau des Jebel Shams bekommt man den Grand Canyon des Omans zu sehen. Der Jebel Shams (Berg der Sonne) ist mit 3017m der höchste Berg des Omans.

Der Ausblick ist einfach Großartig und kommt auf den Fotos leider nicht so mächtig rüber wie er tatsächlich ist.

Aber nicht nur den Ausblick habe ich genossen, sondern auch die Show die einer unserer Fahrer mit den Ziegen abgezogen hat. Man hätte einen Film drehen können: "Der mit den Ziegen tanzt" - einfach großartig!

Natürlich darf auch heute die Abendstimmung nicht fehlen. Es gibt diesmal eine kleine Auswahl - ich konnte mich einfach nicht entscheiden.

Tag 3 - Nizwa und Umgebung

Heute hat der Tag schon mit einem schönen Sonnenaufgang begonnen. Am Weg zum Frühstück habe ich dieses Foto aufgenommen.

Begonnen haben wir das heutige Programm am Viehmarkt von Nizwa. Es war faszinierend so etwas live zu erleben auch wenn es traurig ist das die verkauften Tiere zum Großteil schon bald auf den Tellern landen werden.

Im Souq gibt es alles zu kaufen, die angeblich besten Datteln im Land, Gewürze, Süßspeisen, Obst und Gemüse - es gibt einfach alles. Die 4 Herren im Bild sind übrigens unsere Fahrer (einer ist mir entwischt), denn seit heute sind wir nicht mehr im Bus, sondern in Geländefahrzeugen unterwegs.

Die Geschichte von Nizwa reicht zur Entstehung des Islam zurück. Die Stadt war auch lange Sitz der Imame, in diesem Fall ist das der religiöse Führer. Ihre Residenz war das Fort Nizwa, Wenn man es auf den Wehrgang des Turmes geschafft hat, hat man einen wunderschönen Blick über die Stadt und sieht erst wie grün es hier ist.

Als nächstes ging es wieder zu einer UNESCO Weltkulturerbestätte. Dem Aflay-Bewässerungssystem. Als andere Regionen der Welt noch auf Zisternen angewiesen waren hatten die Omani bereits ein ausgeklügeltes Kanalsystem entwickelt um die Oasen mit Wasser zu versorgen.

Die Kanäle werden entweder von Quellen oder vom Grundwasser unterirdischer Brunnen gespeist. Für die Pflege und die Wasservergabe war der Rat der Dorfältesten zuständig. Heute ist diese Funktion in staatlicher Hand.

In der Oase ist einiges an Tieren unterwegs. Die Vögel waren zu weit oben um sie zu fotografieren, aber diese Spinne in ihrem Netz ist meiner Linse nicht entkommen.

Weiter ging es zum Jebel Akhdar, dem “Grünen Berg”. Der Name kann von 2 unterschiedlichen Fakten abgeleitet werden. Einerseits kommt es durch Kupfervorkommen an manchen Bergabschnitten zu einer grünlichen Färbung des Gesteins.

Andererseits, und das ist wohl der Hauptgrund, gibt es hier Terrassenfelder die fast immer grün sind. Man sieht das gut im ersten Bild der unteren Collage.

Nach einem späten Mittagessen sind wir dann von Dorf zu Dorf gewandert. Trotz der nicht gerade idealen Lichtverhältnisse sind doch recht gute Aufnahmen entstanden.

Am Weg retour hatten wir dann die Möglichkeit die wunderschönen Ausblicke zu genießen. So bergig habe ich mir den Oman nicht vorgestellt.

Unser letzter Stopp galt dem Sonnenuntergang den wir auf einem Hügel über der Stadt Birkat al Mawz genießen konnten. Besonders stimmungsvoll war der einsetzende Ruf des Muezzin der zum Abendgebet aufforderte. Von Moschee zu Moschee wanderte der Ruf - ich fand das total entspannend.

Und somit endet wieder ein Reisetag mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.

Tag 2 - Willkommen im Oman

Heute sind wir von Abu Dhabi direkt in den Oman gefahren. Als Schengen-Mitglied ist man ja Grenzen nicht mehr gewöhnt, hier sind wir in die Wirklichkeit außerhalb Europas katapultiert worden. Über 3 Stunden haben wir uns an der Grenze aufgehalten, nicht weil so viel los war, sondern weil im Orient einfach alles gemächlicher voran geht. Von der Grenze gibt es natürlich keine Fotos - hier ist fotografieren streng verboten. Aber während der Fahrt konnte ich einige Impressionen einfangen.

Mit einiger Verspätung sind war dann doch unter Jubel im Sultanat Oman angekommen. Der Oman ist eine absolute Monarchie die von der Al-Bu-Said-Dynastie beherrscht wird. Haitham bin Tariq bin Taymur al-Sa'id ist seit 2020 der neue Sultan.

Was uns ignoranten Europäern nicht von alleine auffällt (ich habe nur die Hüte bewundert) ist das die Gewänder der Omani sich von denen der Männer in Abu Dhabi unterscheidet. Unser lokaler Guide und unser Fahrer haben sich als Models zur Verfügung gestellt und ihre Dishdasha für uns präsentiert. Die Dishdasha hat drei wesentliche Merkmale: Sie hat keine Brusttasche, vom Kragen baumelt eine Quaste, die in Parfüm getaucht wird, und drittens gibt es sie nicht nur in Weiß, wie in den Emiraten oder Saudi-Arabien, sondern in allen erdenklichen Farben. Darunter trägt "Mann" übrigens ein Wickeltuch, den Wizaar, der einer Unterhose entspricht. Die Kappe heißt übrigens Kumma.

Eines der früh besiedelten Gebiete der arabischen Halbinsel ist der Nordosten Südarabiens. Aus dem 3. Jahrtausend vor Christus stammen die Bienenkorbgräber in der Nähe von Ibri die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. Wir haben aus Zeitgründen die Gräber in Bat besucht.

Die runden Grabbauten aus der Bronzezeit wurden aus unbehauenen Steinen und ohne Mörtel auf bis zu 8m Höhe geschichtet. Heute sind sie nur mehr ca. 2,5 hoch und die Steine liegen überall verstreut herum. Es ist fast nichts über diese Kultur bekannt, die Funde sind spärlich und die Archäologie in dieser Region noch eine sehr junge Disziplin.

Die Periode in der die Gräber entstanden sind nennt sich übrigens die Hafit-Periode, benannt nach dem Berg der über den Fundstätten thront, dem Jebel Hafeet. Abgelöst wurde sie von der Magan-Kultur von der ebenfalls nicht viel bekannt ist. Sie haben sich den Kupferabbau und der Verarbeitung verschrieben. Das spärliche Wissen das man hat, stammt aus Quellen anderer Kulturen, so wird Magan zB in sumerischen Keilschriften genannt.

Jetzt habe ich meinem inneren Archäologen genug Raum gegeben - wobei ich es faszinierend finden würde hier zu forschen (wenn es nur nicht so heiß wäre!). Zum Abschluss gibt es noch ein Foto des Sonnenuntergangs.

Tag 1 - Abu Dhabi

Nach einem Tag Anreise, den ich nicht in die Tageszählung aufnehme, sind wir in Abu Dhabi angekommen. Die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate hat viel zu bieten, aber wirklich altes findet man leider fast nicht. Die Skyline hat aber definitiv etwas, und das Wasser lockt einen um hineinzuspringen. Diesen schönen Blick hat man übrigens vom Abu Dhabi Heritage Village.

Das alte Herz der Stadt ist die Festung Qasr Al Hosn. 1760 entstand hier an einem wertvollen Brunnen ein Wachturm und eine kleine Siedlung die die Angehörigen des Stammens Bani Yas hier errichteten. Angblich war man einer Gazelle gefolgt, daher auch der Name der Stadt Abu Dhabi “Vater der Gazelle”.

Von 1793 bis 1966 war es die Residenz der herrschenden Familie Al Nahyan. Umgeben ist dieses älteste Bauwerk der Stadt von einigen Wolkenkratzer. Kaum noch vorstellbar das die Festung einmal unweit des Meeres und auf einer völlig unbebauten Fläche stand.

Wesentlich moderner ist da der Louvre Abu Dhabi. Interessant ist, dass die Kunstwerke hier eher nach Themen und Zeit geordnet sind als nach dem Herkunftsland. Das ermöglicht ein paar spannende Vergleiche. Besonders eindrucksvoll ist die filigrane Kuppel mit 180m Durchmesser die über dem Museumsbau zu schweben scheint.

Ich wäre ja am liebsten die Corniche entlangspaziert die sich über die gesamte Nordwestküste der Stadt zieht, um all die Gebäude aufzunehmen die hier so eindrucksvoll in die Höhe wachsen. Aber dafür fehlte leider die Zeit.

Denn der Höhepunkt des Tages, die Scheich Zayed Moschee, stand ja noch bevor. Die Moschee ist eine der größten der Welt. Sie ist eine Moschee der Superlativen, in ihr liegt zB der größte gewebte Teppich der Welt. Die Luster haben übrigens Österreich-Bezug, hier glitzern die Swarowski-Kristalle um die Wette.

Ein wenig befremdlich ist es wie man in die Moschee gelangt. Erst geht es durch ein unterirdisches Einkaufszentrum, dann auf Laufbändern wie am Flughafen unterirdisch zur Moschee. Ich finde das hätte man schöner lösen können.

Aber wenn man dort ist wird man entschädigt. Die Kleidervorschriften trüben zwar ein wenig das Vergnügen. Nicht nur ein Kopftuch ist Pflicht, auch sonst darf man als Frau keine Haut zeigen. Hosen oder Kleider die die Knöchel bedecken, und lange Ärmel sind Pflicht. Für mich die Hölle weil mir viel zu heiß war - aber was tut man nicht alles für ein paar unvergessliche Momente und Fotos.

Morgen geht es dann in den Oman, ich bin schon sehr auf die Eindrücke und Erlebnisse dort gespannt.