Tag 7 - Sofia

Den letzten Reisetag haben wir heute in Sofia verbracht. Die Stadt ist seit der Jungsteinzeit kontinuierlich besiedelt und damit eine der ältesten Siedlungen und Städte Europas. In der Antike als Serdica und im Mittelalter als Sredez bekannt, wurde Sofia 1878 zur Hauptstadt gewählt.

Als erstes haben wir die Alexander-Newski-Kathedrale besucht. Sie wurde zur Erinnerung an Zar Alexander II. und an die russischen Soldaten, die bei der Befreiung Bulgariens von der osmanischen Herrschaft im Russisch-Osmanischen Krieg von 1877–78 starben, errichtet. 

Innen hat mir ehrlich gesagt die kleine St. Georgs Rotunde besser gefallen, leider durfte man dort nicht fotografieren. Es ist das am besten erhaltene antike Gebäude der Stadt und die ältesten Fresken stammen aus dem 10. Jahrhundert. 

Sofia hat mir aber auch außerhalb der Kirchen sehr gut gefallen, ich war überrascht von der Vielfalt der Gebäudestile und auch der antike Stadtkern war mir so nicht bewusst. Man kennt eben immer nur das Bild der Alexander-Newski-Kathedrale und beschäftigt sich nicht mit den antiken Wurzeln der Stadt. Ich könnte mir auch vorstellen einen Städtetrip nach Sofia zu machen um mir die Stadt mehr im Detail anzusehen.

Mein persönliches Highlight habe ich dann in unserer Freizeit erlebt. Und zwar in der St. Nedelja Kathedrale. Eigentlich wollte ich mir die Kathedrale nur von Innen ansehen und fotografieren, und vielleicht auch einen Blick auf die Reliquien des serbischen Königs Stefan Uros II Milutin zu erhaschen. 

Aber dann komme ich hinein und es gibt einen Menschenauflauf mit Filmkameras und vielen Priestern, Mönchen und Nonnen. Ich bin durch Zufall in eine Bischofsweihe gestolpert und war im fotografischen Himmel. Ich gebe zu, davon träumt man wenn man solche Orte besucht. Da ich mir sowieso eine Fotoerlaubnis besorgt hatte konnte ich in der ersten Reihe fotografieren und filmen. 

Der Herr unten links (im oberen Bild) mit der weißen Kopfbedeckung ist überigens Neofit von Bulgarien, der Metropolit der Diözese von Sofia und Patriarch der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche. Hier ein kleines Video vom Einzug der orthodoxen Geistlichkeit. Unten links im oberen Bild sieht man den frisch gebackene Bischof. 

Weltlich ging es heute in Sofia auch zu. Es war eine Oldtimer-Ausstellung in der Stadt zu sehen. Ich mag ja alte Autos und Motorräder und hätte mich gerne noch länger umgesehen.

Am „Platz der Unabhängigkeit“ steht die Heilige Sofia. Der Name der Statue wurde von der Kirche „Heilige Sofia“ abgeleitet, die für die Stadt Sofia namensgebend war. Sie soll die Größe und Schönheit von Sofia verkörpern und gilt als die Beschützerin der Stadt und des Landes.

Österreich ist übrigens mit einem Helmer & Fellner Bau auch in Sofia vertreten, wie in ganz Europa gibt es auch hier einen Theaterbau (das Nationaltheater Iwan Wasow) unten links zu sehen.

Highlight 2 war die Bojana Kirche, UNESCO Weltkulturerbe mit strengen Besuchsregeln. Man darf nur 10 Minuten hinein, in kleinen Gruppen von 10 Leuten, und es darf nicht fotografiert werden. Die Fresken im Inneren sind wunderschön. Sie gelten als Vorläufer der Renaissance.

Zu guter Letzt haben wir noch das nationale historische Museum besucht. Ein sehr sehenswertes Museum das außerhalb der Altstadt liegt. Schon alleine der Goldschatz von Panagjurischte ist den Besuch wert. Die Goldgefäße gehörten einem unbekannten Herrscher vom thrakischen Volksstamm der Odrysen und wurden für religiöse Zeremonien verwendet. Er wird auf das Ende des 4. Jahrhunderts bis Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. datiert.

Ich möchte mich auf diesem Weg auch noch einmal bei unserer Reiseleiterin Katja bedanken. Sie hat uns die bulgarische Geschichte und Kultur perfekt übermittelt. Es war eine wunderschöne Reise mit vielen Höhepunkten. Bulgarien ist noch ein Geheimtipp und mit Sicherheit sehr Unterschätzt. 

Tag 6 - Bulgarien - Land der Klöster

Die Bulgarisch-Orthodoxe Kirche hat 211 Klöster in Bulgarien und im Ausland, wir haben heute 2 davon besucht. Das erste Bild ist aber keines der Klöster sondern eine verfallene Kirche die am Weg zum ersten Kloster lag.

Das erste Kloster das wir nach einer kleinen Wanderung den Berg hinauf besucht haben, war das Kloster Rhozen. Eine wunderschöne Anlage in der nur mehr 1 Mönch lebt, er hat uns auch die Klosterkirche gezeigt.

Die Klosterbauten erinnern an eine mittelalterliche Festung und sie haben mich ein Wenig an die Wehrkirchen Rumäniens erinnert - nur in einer orthodoxen Ausprägung. Ein Teil des Innenhofes wird durch Weinreben abgeschattet. Der Innenhof ist von dem Wohngebäuden mit zwei- und dreigeschossiger Umgangsgalerien umgeben.

Die Klosterkirche wurde vor dem 15. Jahrhundert erbaut und vor 1597 mit Fresken ausgemalt – einige der Fresken sind aus dieser Zeit erhalten geblieben. Die der Südfassade stammen aus 1611. Im 17. Jahrhundert wurde das Kloster durch einen Brand stark beschädigt, der die Bibliothek zerstört und auch die meisten Gebäude stark in Mitleidenschaft zog. In der Kirche selbst durfte man nicht fotografieren, die Fresken unten sind die der Außenfassade.

Weiter ging es zum Kloster des heiligen Iwan von Rila. Es wurde im 10. Jahrhundert gegründet und ist das bedeutendste und größte Kloster Bulgariens. Eine wirklich wunderschöne und beeindruckende Anlage.

Den Überlieferungen zufolge wohnten der Heilige Iwan Rilski in Fels- oder Baumstammhöhlen an verschiedenen Stellen im Witoscha-Gebirge und im Rila-Gebirge, wo sich heute die „alte Einsiedelei“ befindet. Nachdem er durch „Wunderheilungen und Austreibungen von bösen Geistern“ bekannt geworden war, fand er viele Jünger, mit denen er zwischen 927 und 941 das erste Rila-Kloster gründete.

Im Winter 1832/33 zerstörte ein Großbrand die Klosteranlagen bis auf den Chreljo-Turm und die Kapelle. In der Epoche der bulgarischen Aufklärung wurde der Wiederaufbau zu einem Vorhaben von nationaler Bedeutung. Mit Spenden der Bevölkerung wurden die Gebäude wiederhergestellt, erweitert und erneuert.

Auch in diesem Kloster herrscht im Innenraum ein strenges Fotografierverbot. Abe die Fresken an der Außenwand sind oft die phantasievoller gestalteten - so auch in diesem Kloster.

Auch diese Klosteranlage ist wie eine Festung gebaut. Von der ehemaligen Chreljo-Kirche steht heute nur noch der gleichnamige Verteidigungsturm aus dem Jahr 1334, ein Beispiel der Architektur des Zweiten Bulgarenreichs, 

Heute leben noch immer Mönche in diesem Kloster laut meiner Internet Recherche noch ca. 60, wobei mir die Zahl sehr hoch gegriffen scheint.. Zur Glanzzeit lebten hier bis zu 300 Mönche. Die Mönchszellen sind dabei nicht so klein wie ich mir das vorgestellt habe - unten habe ich eine fotografiert.

Die Klöster sind definitiv wunderschön und einen Besuch wert. Morgen steht noch Sofia auf dem Programm. Ich bin schon gespannt was die Hauptstadt Bulgariens zu bieten hat. 

Tag 5 - Durch die Berge Bulgariens

Heute sind wir wieder lange Strecken mit dem Bus durch die Bergwelt Bulgariens gefahren.

Ein Teil der Strecke ging entlang der Rhodopenbahn. Der letzten noch betriebenen Schmalspurbahn Bulgariens mit der seltenen Spurweite von 760 mm. 

Unser erstes Ziel heute war Bansko, das am Fuße des Piringebirges liegt. Bei uns ist Bansko als Wintersportort bekannt in dem auch FIS Rennen stattfinden. Aber auch geschichtlich hat Bansko einiges zu bieten.

Sehr sehenswert ist die Dreifaltigkeitskirche die 1850 fertiggestellt wurde. Die Planung der dreischiffigen Hallenkirche folgte auch hier den Vorgaben der Türken,wonach Kirchengebäude eine bestimmte Höhe und Größe nicht überschreiten durften. Die Kirche wurde daher um eine geeignete Höhe zu erreichen teilweise in den Boden gebaut, sodass stets von den Eingängen einige Stufen nach unten in den Kirchenraum führen. 

Es gibt natürlich auch eine Gründungslegende die erklärt warum die Kirche trotz der strengen türkischen Restriktionen solche Dimensionen erreichen konnte: Zunächst vergrub man eine Ikone und ein altes Kreuz an der für den Kirchenbau vorgesehenen Stelle. Den Vertretern der türkischen Genehmigungsbehörde erzählten die Bulgaren, einer alten Frau sei im Traum eine Ikone erschienen und tatsächlich wurde an diesem Platz eine Ikone im Boden gefunden. Die somit von der Heiligkeit des Platzes überzeugten Türken erteilten die Baugenehmigung. Die vertraglich festgelegte Begrenzung ist dann von den Arbeitern jede Nacht um ein unmerkliches Stück nach außen versetzt worden.

Die Altstadt von Bansko ist klein aber fein, die alten Häuser sind sehr nach Innen gerichtet. Wenig Fenster nach Außen und Hohe Mauern, dafür aber großzügige Innenhöfe mit Pawlatschen.

Nach der Besichtigung von Bansko ging es weiter durch malerische Landschaften Richtung Melnik.

Melnik ist mit etwa 160 Einwohnern die kleinste Stadt Bulgariens. Sie ist bekannt für ihren Wein, die Sandsteinpyramiden und die Bauten im Stil der bulgarischen Wiedergeburt.

Interessanter ist was ich bei meiner Recherche herausgefunden habe: Ursprünglich lebte in der Region Melnik der thrakische Stamm der Medi (maedi), dem wahrscheinlich auch Spartacus entstammte. Es gibt also einen international bekannten Sohn der Stadt (oder zumindest der Gegend). Der Name Melnik leitet sich vom altslawischen Wort mel für weißen Lehm/Kreide ab. Damit sind die Felsen der Pyramiden von Melnik gemeint die die Stadt umgeben.

Wir haben das Kordopoulos-Haus besichtigt, das 1754 von dem wohlhabenden griechischen Händler Manolis Kordopoulos erbaut wurde. Im Haus befindet sich eine Ausstellung in der man sieht wie in diesen Häusern gewohnt wurde und ein Weinkeller, der vom Haus aus über Tunnel in den benachbarten Berg gegraben wurde.

Tag 4 - Plovdiv und das Kloster Bachkovo

Heute waren wir den ganzen Tag in Plovdiv und dem nahe gelegenen Kloster Bachkovo unterwegs. Begonnen haben wir mit einem Rundgang durch die Altstadt von Plovdiv.

Die ältesten Siedlungsspuren stammen bereits aus dem 5. Jahrtausend v. Chr, wie überall hier waren die Thraker die ersten Siedler. Die Altstadt liegt auf den drei Hügeln “Nebet Tepe”, “Taksim Tepe” und “Dzhambas Tepe” und ist archetektonisch, wie schon die Altstädte die wir bisher besichtigt haben, der Zeit der Bulgarischen Wiedergeburt zuzuordnen.

Interessant fand ich das Ethnographische Museum, das im Haus von Argir Kojumdzhioglu untergebracht ist. Er war ein reicher Kaufmann der dieses eindrucksvolle Gebäude im Jahr 1847 errichten lies.

Mir haben am Besten die Räume gefallen in denen man sieht wie man damals gelebt hat, und natürlich die Schmuck-Abteilung. Die Gürtel- und Gürtelschnallen haben es mir besonders angetan.

Natürlich waren auch die Römer hier. Es gibt ein antikes Theater, das auch heute noch für Aufführungen genutzt wird. Die Anlage fasste einmal 5000 bis 7000 Zuschauer und stammt aus der Zeit des römischen Imperators Trajan, also aus dem Anfang des 2. Jhd. n. Chr.

Unter der Fußgängerzone liegt das antike Stadion, das man an 2 Stellen noch sehen kann. Und auch das Forum ist zum Teil ausgegraben und zu besichtigen.

Ein Bummel durch die Stadt lohnt sich auf jeden Fall, es gibt viel zu entdecken, das konnte ich ja schon gestern Abend feststellen. Auch eine Moschee gibt es noch zu sehen die auf die lange Herrschaft der Osmanen hinweist und noch immer in Betrieb ist.

Danach ging es zum Kloster Bachkovo, das bulgarisch-orthodoxe Kloster ist das zweitgrößte Kloster in Bulgarien und direkt dem bulgarischen Patriarchen unterstellt.

Das Kloster wurde 1083 vom byzantinischen Befehlshaber der Gegend von Philippopolis Gregor Pakourianos und seinem Bruder Abas gegründet. Während des zweiten bulgarischen Reichs (14. Jahrhundert) entwickelte sich das Kloster zu einem der wichtigsten geistigen Zentren Bulgariens. Berühmt war es für seine Schreibschule.

Die Anlage ist wunderschön, ich bin ja ein Fan der orthodoxen Kirchen und Klöster, man weiß nie wohin man zuerst schauen soll.

Es gibt nicht nur die Hauptkirche, sondern auch ein Beinhaus, die Nikolauskapelle und auch ein kleines Museum. Dort gibt es ein Schwert das angeblich Kaiser Barbarossa bei seinem Kreuzzug hier zurückgelassen haben soll.

Und es ist wunderschön grün im Klosterkomplex, überall gibt es Bäume die wohltuenden Schatten spenden.

Ein Highlight ist sicher das Refektorium. Der Speiseraum des Klosters wurde wie die Klosterküche 1601 erbaut und bis ins Jahr 1643 mit Fresken ausgestattet. An der Decke sieht man den Stammbaum Jesu, darunter saßen die Mönche an einem langen Marmortisch. 

Alle Tiere hier im Kloster sind übrigens kuschelig. Die Hühner hatten Federn überall (auch die Beine waren dick befiedert) und der Hund der uns überall hin gefolgt ist war ein sehr flauschiges Exemplar.

Abends waren wir dann noch bei einem Abendessen und einer Folkloreshow im Restaurant Megdan. Es war toll - und ja ich musste auch wieder mittanzen! Davon habe ich kein Video, aber einen kleinen Ausschnitt der Show will ich euch nicht vorenthalten.

Tag 3 - Von Thrakern und Rosen

Gleich vorweg, die Schwarzmeerküste gefällt mir sehr! Unser Hotel lag ja direkt am Strand und die Zeit zwischen Frühstück und Abfahrt habe ich für einen kleinen Spaziergang genutzt. Schade das wir hier in Nessebar nur eine Nacht geblieben sind.

Denn auch die Altstadt gefällt mir sehr gut. Es gibt überraschend viele Kirchen hier, und das obwohl die Insel mit der Altstadt nur 850x350m klein ist.

Die Kirche Sveti Stephan (Oben in der ersten Reihe in der Mitte zu sehen) haben wir auch besichtigt. Dort sind auch noch die Fresken sehr gut erhalten. Die ältesten Teile der Kirche gehen auf das 10.-11. Jahrhundert zurück. Die meisten Fresken stammen aus dem Jahr 1599.

Die Geschichte Nessebars geht aber bis auf die Thraker zurück, diese wurden dann ca. 600 v. Chr, von den Griechen verdrängt, dann kamen wie immer die Römer, die von den Byzantinern abgelöst wurden. Diesen verdanken wir auch die vielen Kirchen. Auf die Bulgaren folgten die Osmanen und danach herrschten wieder die Bulgaren.

In die Altstadt gelangt man übrigens über einen Damm, denn die Stadt selbst liegt auf einer kleinen Insel.

Die Windmühle ist übrigens das Wahrzeichen der Stadt, sie steht auf dem Damm der zur Altstadt führt, die Übrigens in ihrer Gesamtheit zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. 

Auch der nächste Besichtigungspunkt zählt übrigens zum Weltkulturerbe, das Thrakergrab von Kasanlak. Es geht auf das 4. Jahrhundert v. Chr. zurück und ist das am besten erhaltene Kunstwerk aus der Zeit der Thraker in Bulgarien.  Wir waren in der Kopie des Grabes. Das Grab ist nicht sehr groß, und für mich ist es völlig verständlich das Original Grab zu schützen und nur Wissenschaftlern zugänglich zu machen. Mir hat es irrsinnig gut gefallen. Aber in mir wohnt ja auch ein kleiner Archäologe der jedes Mal frohlockt wenn er solche Schätze der Menschheitsgeschichte sehen darf.

Danach wurden dafür die meisten Mitreisenden entlohnt, es ging zum Ethnographischen Komplex Damascena. Dort wird Rosenöl aus der Damaszener Rose hergestellt, schon in der Antike wurde diese Rose von den Persern für diesen Zweck kultiviert. Ich bin ja nicht so ein Fan vom Rosenduft.

Wir hatten eine Führung über die wunderschön gestaltete Anlage. Es wurde erklärt wie der Duftstoff extrahiert wird, man sieht die Nachbildung einiger Thrakischer Kunstschätze (auch die eines Grabes) und diverse alte Geräte wie zB Webstühle.

Abends erreichten wir dann Plovdiv. Morgen besichtigen wir diese Stadt, aber ich habe noch einen kleinen Rundgang durch die Altstadt gemacht und einiges an Streetart gefunden.

Tag 2 - Festungen, Kirchen und das Meer

Den heutigen Tag haben wir mit einem Besuch der Festung “Zarewetz” begonnen. Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert war Tarnovgrad die Hauptstadt Bulgariens. In der Festung lebten die Zaren, die Kirche war die des bulgarischen Patriarchen.

Der Hügel war schon 3000 v Chr. von den Thrakern bewohnt. Vieles wurde im Laufe der Jahrhunderte zerstört und das meiste was man heute sieht wurde restauriert. So zB die Fresken in der Kirche (und die Kirche selbst) - sie stellen keine typischen Heiligen dar, sondern die bulgarischen Könige.

Die Altstadt von Veliko Tarnovo hat mir sehr gut gefallen, auch hier sind Häuser aus der Zeit der Wiedergeburt zu sehen. Wer es sich nicht gemerkt hat was das ist muss nochmal den gestrigen Eintrag lesen. 😉

Viel Kunsthandwerk gibt es hier zu bewundern. Leider hatten viele Geschäfte noch geschlossen, aber dem netten Holzschnitzer habe ich eine Eule abgekauft. Und auch einem Messerschmied habe ich kurz bei seiner Arbeit zugesehen.

Als nächstes ging es nach Arbanasi wo wir uns ein Meisterwerk der bulgarischen Freskenkunst angesehen haben, die Christi-Geburt-Kirche. Leider herrschte in der Kirche ein strenges Fotografierverbot, einige der Fresken waren wirklich einzigartige Darstellungen. Aber ich bin ja brav und halte mich an diese Verbote.

Wenn man die Kirche von Außen betrachtet würde man nicht glauben was für ein Schatz sich im Inneren verbirgt. Wie man oben im Bild sieht wirkt das Gebäude eher wie eine Scheune als eine Kirche, die dann auch noch einen solchen Schatz verbirgt. Das lässt sich mit der osmanischen Herrschaft erklären, die Kirchen sollten nicht als solche erkennbar sein. Aber auch die Häuser der kleinen Stadt sind sehr sehenswert, leider blieb auch heute keine Zeit Eines Innen zu besichtigen. 

Nach einer langen Busfahrt erreichten wir dann Madara. Dort befindet sich der Reiter aus Madara, heute UNESCO Weltkulturerbe. Das Relief wurde in 23m Höhe in die Felswand geschlagen, wahrscheinlich im 8. Jahrhundert zur Zeit der ersten bulgarischen Zaren. Wer will kann versuchen die Lage des Reliefs unten im linken Bild zu finden.

Nach einer noch längeren Fahrt (ja auch heute waren wir lange im Bus unterwegs) haben wir Abends die Schwarzmeerküste und unser Hotel in Nessebar erreicht. Die Altstadt auf der Halbinsel werden wir dann Morgen besuchen. Heute reichte es nur noch für ein paar Fotos im Abendlicht.

Tag 1 - Willkommen in Bulgarien

Gestern Abend bin ich in Sofia angekommen. Aber da es nur zum Abendessen ging habe ich lediglich ein paar Fotos am Weg zum Restaurant aufgenommen. Richtig los ging die Reise erst heute. Wir haben Sofia gleich in der Früh hinter uns gelassen und sind ins Gebirge Sredna Gora gefahren und dort nach Koprivstica.

Die Stadt steht vollständig unter Denkmalschutz, es ist eines der besterhaltenen Dörfer der Wiedergeburtszeit, einer Periode der nationalen Einigung des bulgarischen Volkes im 18. und 19. Jahrhundert innerhalb des Osmanischen Reiches.

In der Stadt gibt es einige Hausmuseen zu sehen, für die Innenbesichtigung hatten wir leider keine Zeit, aber in der kleinen Kirche St. Nikola waren wir. Wenn der Turm nicht wäre könnte man sie von außen für ein Wohnhaus halten

Der zweite Besichtigungspunkt heute war das Kloster von Trojan. Es ist das drittgrößte Kloster Bulgariens.

Die Kreuzkuppelkirche im Hof stammt aus dem Jahr 1837. Im inneren wird derzeit renoviert, man kann daher gut den Unterschied zwischen den bereits aufgearbeiteten Fresken und den noch sehr dunklen originalen Fresken sehen.

Der Name von Stadt und Kloster ist von der alten Römerstraße, der Via Trajana abgeleitet, die Mösien mit Thrakien und dem Ägäischen Meer verband. Die Ursprünge des Klosters lassen sich bis in die Zeit vor 1600 zurückverfolgen. Schriftliche Aufzeichnungen sind aber erst aus dem 17. Jahrhundert erhalten..

Nach der Eroberung des Zweiten Bulgarisches Reichs durch die osmanischen Türken wurde das Kloster mehrfach zerstört und die darin lebenden Mönche getötet. Erst in der Ära der bulgarischen Wiedergeburtszeit wurde das Kloster mit neuen Wohnungen wieder aufgebaut.

Abends haben wir dann unser Hotel in Veliko Tarnovo erreicht. Die Stadt besichtigen wir dann morgen Vormittag, aber hier schon mal die Aussicht von meinem Zimmer.