Tag 3 - Split

Den heutigen Tag habe ich Split gewidmet. Split ist das Zentrum Mitteldalmatiens und die zweitgrößte Stadt Kroatiens. Vor Split liegen einige Inseln die ich aus Zeitgründen nicht besuchen konnte - aber so bleibt ja auch noch etwas für einen weiteren Besuch.

Wer mich kennt weiß das der Diokletianspalast für mich ein Highlight war. Diokletian stammt aus Dalmatien und hat den Standort am Meer, unweit der römischen Stadt Salona (deren Besichtigung sich diesmal leider nicht ausging), als seinen Alterssitz gewählt. Der Palast ist eigentlich die Innenstadt von Split.

Er wurde nach der Römerzeit zu einer bewohnten Festung ausgebaut. Diokletian war ein sehr ungewöhnlicher Kaiser. Er wurde in einfachen Verhältnissen geboren, stieg zum Kaiser auf. Er war der einzige Kaiser der in Pension ging und seinen Altersitz zumindest noch für ein paar Jahre genießen konnte. Und er führte die Tetrarchie ein, dh das Reich wurde in 4 Teile geteilt. Wobei wir die beiden Hauptteile heute als Weströmisches und Oströmisches Reich kennen.

Bitter für Diokletian, der die Christen brutal verfolgen lies, sein Mausoleum wurde zu einer Kathedrale umgebaut. Der Heilige dem die Kirche geweiht ist starb auch noh den Märtyrertod unter Diokletian.

Der Glockenturm der Kathedrale ist mit seinen ca. 60m von weithin sichtbar und eines der höchsten Bauwerke des mittelalterlichen Dalmatiens. Er wurde zwischen 1890 und 1908 von Grund auf restauriert und von einigen Verzierungen befreit.

Zur Abwechslung habe ich diesen Turm übrigens nicht bestiegen, der Andrang war einfach zu groß, da macht das Besichtigen nicht ganz soviel Spaß (ein Kreuzfahrtschiff lag vor Anker) - die Fotos sind zum Teil deswegen Menschenleer weil ich morgens fotografieren war und dann später meine Innenbesichtigungen erledigt habe.

So war ich in der Kathedrale, der Krypta und auch im Jupiter Tempel. Am Vorabend war ich ja schon im Rahmen meiner Game-of-Thrones Führung in den Kellerräumen des Palastes.

Hier auch noch ein paar Teile der alten Bausubstanz, das Goldene Tor und ein Wehrturm.

Die Stadt weist viele unterschiedliche Baustile auf, kein Wunder auch hier waren sie Alle. Die ursprüngliche Gründung geht auch hier auf die Griechen zurück, dann kamen die Römer, die Byzantiner, Venedig. Österreich, Frankreich. Alle waren sie hier und haben ihre Spuren hinterlassen.

Die Gassen sind zum Teil eng und verwinkelt, und überall findet man kleine Details. Informationen zu der seltsamen Verzierung die am Bild unten rechts sieht (Hände die aus der Wand kommen und etwas halten) konnte ich nicht finden, auch meine Reiseführerin bei der Game Of Thrones Tour wusste darauf keine Antwort.

Die Riva, das ist die Uferpromenade, gab es zu Zeiten Diokletians übrigens noch nicht. Der Palast war direkt am Wasser gebaut. Die Einwohner von Split verdanken die Riva in ihrer heutigen Form den Franzosen.

Der Name Split kommt angeblich der der gelben Pflanze unten im Bild (Aspalathos) oder vom Wort für Palast (Palatium), die Forschung ist sich da nicht sicher. Es gibt hier beides. Die gelbe Pflanze wächst überall und der Palast ist immer noch präsent.

Außerhalb der alten Stadtmauer aber eigentlich mitten im Zentrum liegt die “Prokurative”, der “Platz der Republik”. Der Platz ist auf einer Seite offen und bildet einen schönen Blick auf die Riva und das Meer.

Ich war auch im Archäologischen Museum, es ist das älteste Museum Kroatiens und wurde 1820 durch die Österreicher gegründet.

Und zu guter Letzt war ich natürlich auch im Game Of Thrones Museum. Diese Fernsehserie hat allen Regionen in denen gedreht wurde zu einem enormen Aufschwung verholfen. Und hier auch etwas sehr seltenes: Ein Foto von mir. Ich mache mich gut auf dem Eisernen Thron. 😊

Tag 2 - Ein Tag in Meereen und Braavos

Heute war ich auf einer 12 Stunden “Game of Thrones” Tour. Warum das Ganze? Einerseits bin ich ein Fan der Serie (Buch und Film), andererseits kommt man so auf einfachem Weg zu vielen Orten und lernt nebenbei einiges über die Geschichte des Landes. Ich kann die Tour wirklich Jedem empfehlen. Hier der Link zur Website: https://gameofthronestourcroatia.com/

Nachdem ich in Split abgeholt wurde ging es erst einmal nach Sibenik. Die Stadt wurde im Jahr 1066 in einer Urkunde des Königs Petar Krešimir IV. erstmals erwähnt. Wie schon in Trogir wechselte die Herrschaft mehrfach hin- und her. Den größten Einfluss hatten sicher auch hier die Venezianer,

Es gibt übrigens in der Stadt gleich 4 Festungen. Diese gibt es in Dalmatien sehr oft, die Gefahr die von den Osmanen ausging zwang die Bevölkerung dazu Maßnahmen zu treffen diese aufzuhalten. Die Festung Sveti Ivan (oben am Hügel gelegen) haben wir zuerst besucht, bevor es durch die Altstadt ging.

Mit dem Boot ging es dann zu einer weiteren Festung, nach Sveti Nikola. Diese im 16. Jahrhundert erbaute Festung liegt am Eingang zum Antonius-Kanal und schützt die Stadt von der Meerseite aus.

In der Festung hatte ich dann neben meinem Guide auch noch den lokalen Tourguide für mich Alleine. Denn unverständlicherweise laufen die Menschen scheinbar lieber mit Tabletts herum und lauschen einem Audioguide, als einem Menschen aus Fleisch und Blut. Deren Verlust, mein Gewinn denn ich habe viel erfahren. Wir Österreicher haben in der Festung übrigens auch fleißig umgebaut als Dalmatien zur k.u.k. Monarchie gehörte.

Oben hatten wir übrigens strahlenden Sonnenschein, in den Tiefen der Festung hat es dann “geregnet”

Nachdem wir zurück am Festland waren, ging es zurück Richtung Split. Mir ist gestern schon bei meiner Fahrt nach Trogir aufgefallen, dass auffällig viele Orte “Kastell” im Namen haben. Eines dieser Kastelle, das Kastell Gomilica.

Erbaut wurde es im 16. Jahrhundert von einem Schwesterorden der Benediktiner – und zwar auf einer kleinen Insel. Man erreicht das Kastell über eine sehr hübsche Steinbrücke.

Für mein leibliches Wohl wurde auch gesorgt. bei der Žrnovnica Mühle wird nicht nur Mehl gemahlen, und sehr gutes Brot gebacken. Auch das traditionelle Peka, ein Eintopf mit Fleisch, Kartoffeln und diversem Gemüse war ein Traum. Ich habe viel zu viel gegessen - gut das der Rakia die Verdauung unterstützt.

Die ganze Anlage dort war übrigens ein Traum: das Rauschen des Baches, die kleinen Brücken, man kann dort richtig die Seele baumeln lassen.

Hier auch noch ein kleines Video des Žrnovnica. Gedreht wurde hier übrigens auch, die berühmte Badeszene von Missandei.

Unweit der Mühle gab es dann noch einen stillgelegten Steinbruch zu sehen.

Ein weiteres Highlight für mich war der Besuch der Festung Klis. Die Burg verband die Handelsstraße der kroatischen Adriaküste über Solin mit Bosnien. Aufgrund dieser strategischen Lage erhielt die Festung Klis in Kroatien den Spitznamen “Der Schlüssel Dalmatiens”.

Der illyrische Stamm der Dalmaten bewohnt dieses Gebiet schon seit dem 2. Jh. v. Chr., und es ist ziemlich sicher, dass der große Kalksteinfels, auf dem sich die Klis-Festung erhebt, bereits zu dieser Zeit bewohnt war.

Der Abschluss der Tour war dann wieder in Split. Da ich mich morgen nur in Split aufhalten werde, wird es morgen dazu mehr geben. Aber als Tagesabschluss ein Bild aus den Kellergewölben des Diokletian Palastes.

Tag 1 - Trogir

Ich habe beschlossen dieses lange Mai Wochenende in Kroatien zu verbringen, genauer gesagt in Split. Also habe ich mir ein Schlafwagenabteil gebucht und bin sehr komfortabel angereist. Einziger Wehrmutstropfen: Aufgrund der starken Unwetter der letzten Tage hatten wir 4 Stunden Verspätung, da wir einigen Streckenabschnitten, die durch Muren verwüstet wurden, ausweichen mussten.

In Split angekommen habe ich dann erst einmal mein Hotelzimmer bezogen. Am Diokletians Palast gelegen, eigentlich sogar darüber erbaut, hat dieses Hotel extrem viel Charme und die Lage ist ein Traum.

Ich habe aber nur den Koffer ins Zimmer gestellt, das notwendigste im Rucksack behalten und bin nach Trogir aufgebrochen - dort wollte ich ja schon seit Stunden sein. Aber auch die An- und Abreise in diese kleine Stadt hat leider nicht reibungslos funktioniert. Aufgrund von Baustellen gab es auf beiden Strecken Stau, also habe ich nur Trogir besuchen können. Die römischen Ausgrabungen die ich auch noch gerne angesehen hätte, weil sie eigentlich am Weg liegen, sind sich dann nicht mehr ausgegangen,

Aber jetzt genug über den Verkehr gejammert, man muss alles nehmen wie es kommt und ich hätte es schlimmer treffen können. Die letzten 10 Tage hatte es hier nur geregnet, heute war der erste sonnige Tag. Die dramatischen Wolken im Bild oben hat mir der Foto-Gott geschickt, aber Regen gab es keinen. Ich musste mir auch gleich einen neuen Reisehut kaufen, so hat die Sonne heruntergestochen - meinen Hut hatte ich im Koffer vergessen.

Die kleine Altstadt, die nur über 2 Brücken zu erreichen ist, gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist eigentliche eine richtige Museumsstadt. Die wunderschönen mittelalterlichen Gassen und Plätze sind sehr oft mit Lokalen verstellt. Und ein Souvenirladen reiht sich an den nächsten.

Trogir hatte im Lauf der Geschichte viele Herren, gegründet wurde die Stadt im 3. Jhd. v. Chr. von den Griechen. Abgelöst wurden sie von den Römern, dann den Byzantinern. Das griechische Tragurion von dem sich der Name ableitet bedeutet übrigens Ziegeninsel. 1420 wurde Dalmatien an die Venezianischen Dogen verkauft. Deren Einfluss ist überall in den Bauten zu spüren.

Einen schönen Blick auf die Stadt hat man übrigens vom Kastell Kamerlengo. Ein Highlight das man schon wegen des tollen Portals besuchen sollte ist die Kathedrale von Trogir.

Die Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert ist eine romanische Basilika dir über den Schichten älterer Kirchen erbaut wurde. Die älteste dieser Kirchen soll schon im 5. Jahrhundert an dieser Stelle gestanden sein. Hier noch ein paar Details der Kathedrale:

Es war ein toller erster Tag, ich freue mich schon auf die verbleibenden 2 Tage. Morgen gibt es sicher einiges zu berichten - ich habe eine 12 Stunden Tour gebucht. Die mich auch ins Umland bringen wird. Ich bin schon sehr gespannt.