Tag 5 - Die Scheunendachkirchen im Troodos-Gebirge

Heute war der letzte Tag mit Besichtigungsprogramm in Zypern. Es ging dafür ins Troodos Gebirge deren höchster Punkt der Olympos mit 1952m. So hoch hinaus sind wir nicht gefahren - das wäre auch nicht möglich da am höchsten Punkt eine Britische Radarstation thront. Wer genau hinschaut kann sie im Bild erkennen.

Wir waren heute auf Scheunendachkirchen-Jagd. 10 dieser Kirchen haben es ins UNESCO Weltkulturerbe geschafft, nicht wegen der Dachform sondern wegen der byzantinischen Fresken. Das äußere Erscheinungsbild dieser Kirchen erinnert mit den tief heruntergezogenen Schindeldächern, ganz ohne Glockenturm, an Scheunen, was zur Bezeichnung als Scheunendachkirche führte. Wir haben 3 dieser Kirchen besucht - in deren Inneren war wie immer das Fotografieren strengstens verboten. 

Kirche 1 (oben im Bild) war Panagia tis Podithou (Barmherzige Gottesmutter von Podithou), sie wurde 1502 auf Wunsch und Kosten des französischen Adligen Demetrios de Coron und seiner Frau Helena errichtet. Die Kirche gehörte zu einem heute verschwundenen Kloster (es wurde von den Briten abgerissen). Die Fresken im Inneren sind trotz des byzantinischen Stils stark von der italienischen Renaissance beeinflusst. 

Kirche 2 (unten im Bild) war nur wenige Schritte entfernt, Panagia Theotokos (Allerheiligste Gottesgebärerin) wurde im Jahr 1514 erbaut. Hier ist kein westlicher Einfluss erkennbar, aber die Fresken sind deswegen nicht minder schön.

Die letzte der besuchten Scheunendachkirchen war die “Agios Nikolaos tis Stegis”. Sie ist dem heiligen Nikolaus von Myra geweih und stammt aus dem frühen 11. Jahrhundert, die Fresken stammen aus sechs Jahrhunderten. Eine Besonderheit ist hier sicher das Fresko der Stillenden Maria (Galaktotrophousa) und was in dieser Kirche besonders ins Auge sticht, hier lächelt niemand, alle schauen extrem streng und runzeln teilweise sogar die Stirn. 

Nach einem sehr ausgiebigen Mezze-Mittagessen ging es weiter nach Ómodos, für mich ein wenig zu touristisch, aber die Orte und Städte hier in Zypern konnten mich alle nicht überzeugen. Aber das Kloster Timiou Stavrou (Heiligkreuz) war sehenswert.

Die Gründung des Klosters geht auf das 4. Jahrhundert zurück, der jetzige Klosterbau stammt aber aus dem Jahr 1816. Den Innenraum dominiert eine prächtige vergoldete Ikonostase aus dem 18. Jahrhundert. Da es keine Fresken gibt durfte man auch ungehindert fotografieren.

In der Stadt gibt es dann noch eine alte Weinpresse im Linos-Haus. Ansonsten konnte mich der Ort nicht überzeugen.

Da der Mond fast voll und so wunderschön von meinem Balkon aus zu sehen ist, endet der Blog meiner Zypernreise heute mit diesem Foto. Würde ich wieder nach Zypern reisen? Ich glaube nicht, die Sehenswürdigkeiten waren toll und ich liebe die Geschichte dahinter, aber weder die Landschaft noch die Städte konnten mich überzeugen. 

Tag 4 - Nordzypern

Der heutige Tag stand im Zeichen der “Türkischen Republik Nordzypern”. Wie schon gestern erwähnt wird dieses “Land” nur von der Türkei als eigener Staat anerkannt. Der Rest der Welt geht von der Unteilbarkeit Zyperns aus. Unser erster Halt nach der Grenzkontrolle war das kleine Städtchen Girne (Kyrenia). Dort hatten wir leider nur einen Fotostopp um den entzückenden Hafen und das Kastell zu fotografieren.

Die erste Besichtigung des Tages hatten wir dann in Bellapais, wo uns eine gotische Klosterruine am Berghang erwartete. Die “Abtei des Friedens” scheint direkt aus Frankreich hierher versetzt worden zu sein. Ursprünglich war es ein Augustinerkloster das auch den Prämonstratenser-Mönchen (einer Abspaltung der Augustiner) hier Unterschlupf gewährte. 

Die Abtei nahm dann die Gebräuche der Prämonstratenser-Chorherren an, und es entstand die Klosterkirche unter König Hugo III. (1267–1284). Wegen der weißen Habite der Prämonstratenser nannte man die Abtei übrigens auch die „Weiße Abtei“.

Besonders stimmungsvoll war übrigens das im Refektorium, einer 12m hohen Halle in der früher die Mönche speisten, heute für ein Musikfestival geprobt wurde. Ich habe eine kleine Kostprobe aufgenommen.

Danach ging es weiter nach Salamis, das mit 120.000 Einwohnern die größte antike Stadt Zyperns war. Der Name spricht dafür das die Achäer (ein altgriechischer Volksstamm) von der griechischen Insel Salamis aus dieses Gebiet besiedelten. Der Mythologie nach gründete übrigens Teukros, Sohn des Königs Telamon von Salamis, die Stadt nach seiner Rückkehr aus dem Trojanischen Krieg.

Wir konnten dort das Gymnasium, das Theater und die Thermen besichtigen. Oder besser gesagt das was davon noch übrig ist. Auch eine antike Toilette kann man noch sehen. Mehrere Erdbeben haben der Stadt schon in der Antike zugesetzt. Nach dem Einfall der Araber und einem weiteren schweren Erdbeben wurde die Stadt dann um 647 n. Chr. aufgegeben.

Der Siedlungsschwerpunkt verlagerte sich dann nach Famagusta. Die Zyprer nannten die Stadt “Amochostos - Die im Sand vergrabene”. Während der Kreuzzüge stieg die Stadt aufgrund der strategisch günstigen Lage zu einer der reichsten Städte auf. Die Venezianer die seit 1489 regierten haben der Stadt mit ihren Befestigungsanlagen einen Stempel aufgedrückt. Einer der Türme ist der “Othello-Turm”. Der Seehafen von Zypern in Shakespeares gleichnamigen Werk wird nämlich mit Famagusta gleichgesetzt. Und vielleicht stand Francesco da Sessa, der wegen seines dunklen Teints den Spitznamen “Capitano Moro” trug, Pate für Othello.

Wir konnten dann, bevor der Muezzin zum Gebet gerufen hat, noch die Kathedrale St. Nikolaus besichtigen. Diese gotische Kathedrale war auch eine der Krönungskirchen des Geschlechts der Lusignan. Hier lies man sich zu den Königen von Jerusalem krönen. Erbaut wurde die Kathedrale 1298-1326. 

Nachdem die Osmanen die Herrschaft übernommen hatten wurden alle Ornamente und menschlichen Figuren entfernt und die Kathedrale in eine Moschee umgebaut. Generell gibt es in der Stadt einige Kirchenruinen: Famagusta soll 365 Kirchen gehabt haben. Das ist natürlich ein Mythos, aber da sich jeder Orden sein eigenes Gotteshaus erbaut hat waren es sicher einige Kirchen die dort in der Blütezeit entstanden sind.

Tag 3 - Nikosia - Die geteilte Hauptstadt

Den heutigen Tag haben wir in Nikosia verbracht. Nikosia ist die letzte geteilte Hauptstadt der Welt. Mitten durch die Stadt verläuft die Grenze und ein kleiner Streifen Niemandsland. Unten im Bild sieht man den Check-Point, also den Grenzübergang Ledrastraße. Seit 1974 ist die Insel geteilt, einerseits in die internationale Republik Zypern im Süden und andererseits im Norden in die „Türkische Republik Nordzypern“, nur von der Türkei anerkannt. Die Gründe für diesen Wahnsinn liegen tief in der Geschichte begraben. Wie auch bei den Konflikten auf dem Balkan kann man hier die Neuordnung die auf dem Berliner Kongress (1878) von den europäischen Großmächten beschlossen wurde als Quelle des Übels bezeichnen. Näher darauf einzugehen würde den Rahmen hier sprengen. 

Begonnen haben wir den Tag im Zypernmuseum. Dieses Museum ist wirklich Sehenswert - jedem Archäologiefan muss hier das Herz aufgehen. Hier sind die wichtigsten in Zypern gefundenen Gegenstände ausgestellt (sofern sie nicht in ausländischen Museen lagern). Von der Steinzeit bis zu den Römern: Hier findet man aus jeder Epoche etwas.

Nach dem ausgiebigen Museumsbesuch ging es dann ins religiöse Zentrum zum Erzbischöflichen Palast. Vor dem Palast steht eine Statue von Erzbischof Makarios III. Er war Erzbischof der orthodoxen Kirche von Zypern und auch Präsident der Republik Zypern.

Links und Rechts vom Palast gibt es gleich 2 Kathedralen. Die alte, und sehr bescheiden wirkende, Johannes Kathedrale sieht man unten links im Bild. Rechts die neue Barnabas-Kathedrale. Die Johannes Kathedrale wurde 1730 auf einem Benediktinerklosters aus der fränkischen Zeit erbaut. Die Fresken im Inneren sind wie immer in alten Orthodoxen Kirchen sehr schön, leiden aber schon sehr an der Luftfeuchtigkeit. Leider durfte man im Inneren keine Fotos machen.

Anders in der Barnabas Kathedrale. Sie wurde 2021 eingeweiht und ist die größte christliche Kirche in Nikosia, die Kreuzkuppelkirche wurde im orthodoxen Stil errichtet. Sehr luftig, sehr groß und keine Fresken (daher durfte man auch fotografieren). Ich persönlich finde das die alten Kirchen mehr Ausstrahlung haben.

Ich muss leider sagen, die Städte in Zypern haben es bei mir schwer. Ich kann ihnen nichts abgewinnen, es fehlt der Charme und die Heimeligkeit. Irgendwie wirkt alles lieblos und durcheinandergewürfelt. Es gibt vereinzelt nette Häuser, aber der Funke springt bei mir nicht über.

Im “Türkischen” Teil von Nikosia habe ich den Funken mehr gespürt. Vielleicht liegt es an der osmanischen Architektur die ich dort vorgefunden habe, die gefällt mir einfach sehr gut. So zB der Büyük Han, die große Karawanserei. Sie wurde 1571/72 erbaut. In der osmanischen Zeit kehrten dort die reisenden Kaufleute ein. Heute ist es ein kleiner Basar in dem auch wunderschöner handgemachter Schmuck angeboten wird. 

Unweit des großen Han gibt es auch noch “Die Herberge der Glücksspieler” , eine kleinere Karawanserei aus dem 17. Jahrhundert. Woher der Name kommt hat sich in den Wirren der Geschichte verloren. Die Selimiye-Moschee, ursprünglich die Sophienkirche, war einmal die Krönungskirche der Lusignan-Dynastie. 1209 wurde der Grundstein gelegt. Die Osmanen wandelten dann die Kathedrale in eine Moschee um, die unvollendet gebliebenen Westtürme wurden als Minarette vollendet. Heute war alles fast vollständig eingerüstet, nur einer der Türme war zu sehen. 

Zum Abschluss des Tages hat dann ein Schiff unweit unseres Hotels ein Feuerwerk gezündet. Da die Sonnenuntergänge hier leider eher mau sind (es gibt einfach keine Wolken, damit fehlt das schöne Leuchten) ist das einmal ein gelungenes Abschlussbild für einen Reisetag.

Tag 2 - Silberschmuck, Halloumi und kein Lazarus

Der heutige Tag war ein sehr Gemütlicher (mir somit zu gemütlich, ich will eigentlich mehr sehen). Begonnen haben wir den Tag in Léfkara, einem Dorf das für seine Handarbeiten bekannt ist. Mich haben am Meisten die Türen fasziniert, ich habe eine kleine Sammlung der schönsten Türen angelegt. Manche waren auch offen, wie es dahinter aussieht sieht man in der Mitte der Collage.

Aber bekannt ist der Ort für seine Stickereien und die Silberarbeit. Im Video unten sieht man den netten Silberschmid bei der Arbeit - ich finde ja er sieht ein wenig wie der Meister Eder aus (ob der Pumuckl wohl in der Werkstatt sein Unwesen treibt?)

Danach ging es kulinarisch weiter. Wir durften etwas über die Herstellung von Halloumi erfahren. Und ich muss sagen: Das war wohl der beste Halloumi den ich je gegessen habe. Noch warm und mit Minze verfeinert - ein Traum.

Aber auch Körbe flechten kann der Mann. das hat er von seiner Oma gelernt. Damit aber genug Handwerk für den heutigen Tag - auch wenn ich solche Vorführungen sehr zu schätzen weis - und ja ich habe bei allen etwas gekauft.

Jetzt sollte endlich auch den Geschichtsbegeisterten etwas geboten werden (also mir) und es ging nach Lárnaka. Dort wollten wir die Lazarus Kirche besichtigen. Beim Wollen ist es dann auch geblieben. Für die Bewerbung zur UNESCO Weltkulturstätte wurden Fotos im Inneren der Kirche geschossen, Also kein Zutritt für uns Touristen. Zumindest von Außen konnten wir die Kirche aufnehmen, diejenigen die in Religionsunterricht ein wenig aufgepasst haben werden jetzt überlege: Wer war denn dieser Lazarus - den Namen habe wir doch schon gehört. Richtig: Jesus hat ihn von den Toten auferstehen lassen. Danach hatte er scheinbar nichts anderes zu tun als nach Zypern überzusetzen und hier im antiken Kition der erste Bischof der Stadt zu werden. Über seinem Grab wurde die Kirche erbaut, aber heute gibt es nur mehr “seinen” Schädel in der Kirche.

Lárnaka selbst ist jetzt nicht sonderlich sehenswert. Es wurde auf den Ruinen Kitions erbaut das im 11. Jahrhundert vor Christus von einem Erdbeben zerstört wurde. Dann waren die Phönizier hier, und da man sich in den Diadochenkämpfen gegen die Ptolemäer stellte, legten diese die Stadt in Schutt und Asche. Am Interessantesten fand ich die Gebäude aus der osmanischen Zeit: Das Kastell und auch die daneben liegende Moschee oder die Zuhuri-Tekke.

Was mir auch aufgefallen ist, wie schon in Malta gibt es hier keine Möwen. Krähen und Tauben beherrschen hier die Vogelwelt. Zur falschen Jahreszeit für Flamingos bin ich auch hier. Denn am Salzsee von Larnaka kann man diese in den wasserreichen Monaten sehen. Jetzt ist der See trocken und man könnte eigentlich hinüberwandern zu unserem nächsten Besichtigungspunkt. Der Hala-Sultan-Tekke.

Eine Tekke das ist eine Art muslimisches Kloster, aber nur im weitesten Sinn. Dieses wichtigste muslimische Heiligtum Zyperns ist nach der Tante des Propheten benannt. Sie liegt auch hier begraben (Ihr Grab sieht man unten (rechtes Bild oben) 

Um die fehlende Besichtigung der Lazarus Kirche ein wenig abzufedern waren wir dann noch in Kíti und haben das “Haus der Engel” besucht. Etwas Besonderes ist hier das ca. 1400 Jahre alte Mosaik das Maria mit dem Christuskind, flankiert von den Erzengeln Michael und Gabriel. Wie leider hier üblich war das fotografieren im Inneren der Kirche streng verboten.

Danach ging es leider schon wieder ins Hotel zurück. Auch wenn die Hitze mir zu schaffen macht, wobei mir heute von einem Einheimischen gesagt wurde das es doch eh kühl ist mit nur 31 Grad, hätte ich gerne noch die neolithische Ausgrabung von Choirokoitía gesehen. Aber man kann ja leider nicht Alles haben.

Tag 1 - Zypern - Wo Aphrodite geboren wurde

Heute war der erste Besichtigungstag hier auf Zypern. Nicht leicht so viele Ausgrabungsstätten bei über 30 Grad zu besuchen - ich gebe zu ich leide schrecklich unter der Hitze. Aber was tut man sich nicht alles an, wenn man die ganze Welt bereisen will! Also auf zum ersten Besichtigungspunkt: Zur Johanniter-Burg Kolossi. Leider nur ein Fotostopp, aber anscheinend gibt es in dem Wohnturm der aus dem 15. Jahrhundert stammt nichts zu sehen.

Danach ging es zur ersten richtigen Besichtigung: Nach Kourion, eine Stadt die unter den Ptolemäern und Römern ihre Blütezeit erlebte. Das Theater das in keiner antiken Stadt fehlen durfte stammt aus dem 2. Jahrhundert vor Christus und konnte ursprünglich 3000 Besucher fassen.

Es gibt einige freigelegte Villen der Stadt, wir waren nur im Haus des Eustolios. Das besondere in dieser Villa sind die Mosaikfußböden die sowohl christliche, als auch Motive der alten “heidnischen” Religion aufweisen. Im 7. Jahrhundert wurde Kourion aufgegeben, den Überfällen aus dem arabischen Raum war wohl nicht beizukommen.

Dann ging es zur mythischen Geburtsstätte der Aphrodite. Viele glauben ja die Göttin der Liebe sei eine Tochter des Zeus (daran ist Homer schuld), aber dem ist nicht so, eigentlich ist sie quasi seine Tante. Denn Kronos, der Vater von Zeus, schnitt seinem Vater Uranos (angestiftet von seiner Mutter Gaia) die Geschlechtsteile ab und warf sie ins Meer. Das Blut und der Samen vermischten sich mit dem Meer, welches ringsum aufschäumte und daraus entstieg dann Aphrodite. Im Foto unten sieht man den Ort wo das passiert sein soll, genau zwischen den beiden Felsen ist sie dem Meer entstiegen.

Im kleinen Ort Geroskipou haben wir dann die erste Orthodoxe Kirche besucht. Wie so oft in orthodoxen Kirchen durfte man im Inneren keine Fotos schießen, dabei sind die Fresken sehr sehenswert. Sogar einen nackten Jesus gibt es zu sein (aber man sieht eigentlich gar nichts - der arme Mann!). Die Lage der Kirche ist sicher kein Zufall. Hier waren Aphrodite Heiligtümer zu finden, und die frühen Christen waren ja sehr gut darin sich der alten Kulte zu bedienen. Die Agia Paraskevi (so heißt die Kirche) ist die älteste byzantinische Kirche auf Zypern und stammt aus dem 8. Jahrhundert.

Es ging dann weiter nach Páfos das der Legende nach vom arkadischen König Agapenor bei seiner Rückkehr aus dem trojanischen Krieg gegründet wurde. Wahrscheinlicher ist die Gründung im Jahr 312 v. Chr. als man einen größeren und geschützteren Hafen für die Pilger des Aphrodite Heiligtums brauchte.

Auf dem Gelände gibt es viel zu sehen, so viel das ich die Mittagspause auch noch hier verbracht habe. Es gibt einige Villenreste mit traumhaften Mosaiken. Das Haus des Dionysios ist ein gutes Beispiel für die Fertigkeiten der Handwerker und Künstler. Wahrscheinlich wurden Mosaike in Alexandria entworfen und die Steine dann nach Zypern verschifft und dort ausgelegt. Der Besitzer der 2200m² Villa muss sehr reich gewesen sein und dem Gott des Weines besonders zugetan gewesen sein, denn dieser wurde mehrfach abgelichtet (daher auch der Name der Villa)

Auf dem Ausgrabungsgelände befindet sich auch der Leuchtturm von Páfos. Er ist von überall zu sehen und zu meiner großen Freude ist dort auch ein Vogelschutzgebiet. Das hat mir nur leider aufgrund der großen Mittagshitze nichts gebracht (Morgens oder Abends müsste man da sein! Seufz)

Natürlich gibt es nicht nur Villenreste mit Mosaiken zu sehen. Auch hier gibt es ein Theater, in diesem Fall war es ein Odeon, es war also ursprünglich überdacht.

Vom neuen Páfos selbst habe ich nicht viel gesehen, aber ich konnte noch schnell ein Foto des Hafens schießen bevor es weiterging. Man sieht im Hintergrund noch die Reste eines Forts aus der Frankenzeit das von den Venezianern gesprengt wurde.

Und weiter ging es zu Fuß zur Säule des Paulus. Nicht die schöne große vor der Basilika, sondern ein kleiner Stumpf. An dieser Säule soll Paulus mit 39 Peitschenhieben gepeinigt worden sein. Besonders christlich hat er sich danach nicht verhalten (von wegen die andere Backe hinhalten), er hat sich mit der Blendung des jüdischen Bürgermeisters revanchiert. Davon war dann wiederum der römische Prokonsul so beeindruckt das er zum Christentum übertrat - Die Welt war schon immer verrückt!

Als letzten Punkt heute ging es zu den sogenannten Königsgräbern. Kein König liegt hier, nur sehr reiche Bürger aus der ptolemäischen und römischen Zeit. Die Atrium Gräber ähneln den Villen der damaligen Zeit, sind aber unterirdisch angelegt.

Wer sich beim Lesen schon öfter gefragt hat “Wer sind nur diese Ptolemäer von denen sie da schreibt?!”. Das ist die Dynastie die einer der Diadochen Alexanders des Großen in Ägypten gegründet hat. Nach dem unerwarteten Tod von Alexander haben sich seine Freunde und Feldherren das Reich aufgeteilt. Einer von Ihnen war Ptolemäus, der sich angeblich mit Alexanders Leiche im Gepäck ins reiche Ägypten aufmachte, Die wohl berühmteste Vertreterin dieser Familie war Kleopatra (die VII übrigens).

Morgen geht es weiter mit der Erkundung der Insel. Ich bin schon gespannt was ich neues lernen darf.