Ein Tag in der Region Maramureş
Heute waren wir den ganzen Tag im Gebiet der Maramureş unterwegs. Es ist eine waldreiche Berglandschaft mit den größten zusammenhängenden Buchenwäldern Europas. Hier ist Holz das vorherrschende Element und die wunderschönen Holzkirchen mit ihren Spitzen Türmen haben es ins UNESCO Weltkulturerbe geschafft.
Die erste Holzkirche auf unserem Programm war die Kirche zu den heiligen Erzengeln in Şurdeşti. Die Kirche ist mit 72 Metern das größte Eichenbauwerk der Welt. Sie wurde 1721 geweiht. Ich habe ja schon in ein paar Ländern Holzkirchen bewundern dürfen, aber so interessante Malereien im inneren der Kirche habe ich noch nie gesehen.
Weiter ging es nach Săpânţa. Bevor man zur Hauptattraktion des Ortes, dem “Fröhlichen Friedhof” kommt, gibt es gleich wieder eine wunderschöne, diesmal neue, Holzkirche zu sehen.
Der Weg zum Friedhof ist mit Souvenirständen gespickt, hier merkt man das der Tourismus eine zentrale Rolle spielt. Busse mit ausländischen Reisegruppen sind hier übrigens zur Zeit sehr selten. Die Nähe zur Ukraine (wir sind heute in Sichtweite zu Grenze unterwegs gewesen, schreckt die meisten Touristen ab.
Aber nun zum “Fröhlichen Friedhof”. Seit dem Jahr 1935 hat der Holzschnitzer Ioan Stan Pătraş die Kreuze geschaffen. Die Darstellungen zeigen die Tätigkeiten der Verstorbenen zu Ihren Lebzeiten, begleitet von lustigen Sprüchen und Hinweisen auf kleine Fehler und Schwächen der Verstorbenen. Seit dem Tod des Künstlers im Jahr 1977 wird die Tradition durch den Künstler Dumitru Pop fortgesetzt.
Manchmal wird auch Referenz auf den Tod des Verstorbenen genommen. So wie im Bild in Spalte 3. Der Text unter diesen beiden Bildern lautet ungefähr wie folgt: “Ich kann nicht in Frieden ruhen, mein Name lautet Saulic Ion. Als ich meine Schafe im Garten von Belmezau hütete geschah etwas schreckliches. Ein Ungar erschoss und enthauptete mich. Möge er für diese Grausamkeit die mich hierherbrachte bestraft werden”
Wo wir leider viel zu wenig Zeit hatten war das Kloster Bârsana für das nur ein Fotostopp geplant war. Das Kloster wurde vermutlich um die Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. Das klösterliche Leben war in den Zeiten des Kommunismus stark eingeschränkt, aber im Jahr 1993 wurde das Kloster neu eingeweiht und die Kirchenbauten nach alter Tradition erbaut.
Heute ist das Kloster Heimat für 11 Nonnen und 3 Schwestern und es ist eine Pilgerstätte. Schade das wir nicht mehr Zeit hatten das Gelände zu besichtigen.
Auch der letzte Programmpunkt des heutigen Tages war eine Holzkirche. Diesmal die Kirche von Bogdan Vodă die 1718 erbaut wurde. Auch diese ist mit tollen Malereien ausgestattet, die aber nicht fotografiert werden durften.
Die Maramureş, diese wunderschöne Region mussten wir leider auch heute schon wieder verlassen. Die Fahrt zu unserem Hotel in der Region Moldau war lange und ging über Karpatenpässe durch Wälder und Täler, hier ein paar Impressionen von der Fahrt.