Elisabeth Keider Photography

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Vlad Tepes ist überall! - Oder doch nicht?

Heute hatten wir einige Besichtigungen auf dem Programm. Als erstes standen zwei der Kirchenburgen auf dem Programm. Ca. 250 Wehrkirchen und Kirchenburgen soll es hier geben, praktisch jedes siebenbürgisch-sächsisches Dorf hatte Eine. Sie boten den Dorfbewohnern Schutz vor den Mongolen und den Osmanen.

Als erste Kirchenburg stand Honigberg auf dem Programm die im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Ca. 800 Menschen konnten in der Kirchenburg Schutz suchen. Der Kirchturm ist mit seinen 56 Metern Höhe übrigens der höchste im Burzenland (dieser Begriff geht auf einen Fluss zurück) . Mir haben besonders die Wandmalereien im Kapellenturm gefallen.

Die zweite Kirchenburg die wir heute gesehen haben war die 1218 durch die Deutschordensritter gegründete Kirchenburg Tartlau. Der ursprüngliche Grundriss dieser Kircher stellt ein griechisches Kreuz dar.

Der Deutsche Ritterorden wurde übrigens 1225 von König Andreas II vertrieben, nachdem er den Orden erst 1210 zur Verteidigung des Burzenlandes ins Land geholt hatte. Interessant fand ich den 800m langen Wehrgang der sich in 10m Höhe in der Mauerkrone befindet.

Jetzt kommen wir aber endlich zu Vlad Țepeș. In Bukarest sind wir ihm ja schon begegnet. Die Törzburg, besser bekannt als Schloss Bran, gilt als die Dracula Burg. Eigentlich verrät Bram Stoker ja nicht den genauen Standort oder den Namen der Burg, aber die Beschreibung im Buch lässt an Bran denken. Vlad selbst zog im Jahr 1459 hier brandschatzend und mordend vorbei, er lag mit den Kronstädter Kaufleuten im Konflikt. Aufgrund der Dracula-Verbindung ist die zweifelsohne wunderschöne Burg völlig von Touristen überlaufen. Um in dir Burg zu gelangen stand erst unser Reiseleiter fast eine Stunde in der Schlange vor der Kassa und dann standen wir nochmals 40 Minuten in der Schlange um in das Schloss zu gelangen, das dann völlig überfüllt war.

Das innere der Burg wurde von der schon gestern erwähnten Königin Maria gestaltet. Heute ist die Burg übriges im Habsburgischen Besitz, denn Marias Tochter Ileana war mit Erzherzog Anton verheiratet, einem Spross der Toskanischen Linie. Ich mochte besonders die Kachelöfen der Burg. Ich könnte mir gut vorstellen hier im Winter, mit einem guten Buch in der Hand und einer Tasse Tee, zu sitzen.

Unser letzter Besichtigungspunkt war Schässburg. Auch hier ist Vlad III. Drăculea allgegenwärtig, den er soll hier im Jahr 1431 das Licht der Welt erblickt haben. Ich möchte auf diesem Weg auch eine Lanze für den Fürsten der Walachei brechen. Er war nicht grausamer als die anderen Fürsten seiner Zeit. Er ging militärisch erfolgreich gegen die Osmanen vor, was dem Rest von Europa sehr zugute kam, bis er schließlich im Jahr 1476 fiel.

Aber auch ohne Vlad hat die 1280 erstmals urkundlich erwähnte Stadt viel zu bieten. Da sind zB die unterschiedlichen Stadttore und Türme, oder die malerischen Gassen. Was ich besonders witzig finde sind die beiden riesigen Ritter des Deutschen Ordens die vor dem Rathaus Wache stehen.

Den Abschluss macht heute wieder der Blick aus meinem Hotelzimmer, die Stadt bei Nacht ist einfach nur schön.