Elisabeth Keider Photography

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Ein Tag in Belgrad

Heute hatten wir den ganzen Tag in Belgrad zur Verfügung, und ich kann nur sagen - der Tag hat nicht gereicht alles zu sehen was ich gerne gesehen hätte. Es muss also vielleicht wieder einmal ein Wochenendtrip her - aber wenn es nicht so heiß ist! Belgrad, die weiße Stadt, wurde urkundlich erstmals im Jahr 878 erwähnt. Die Besiedlung begann aber bereits vor 7000 Jahren.

Heute finden sich die unterschiedlichsten Baustile in der Stadt. Sei es die von der Wiener Secession inspirierten Jugendstilbauten, wie zB das Hotel Moskva, die im serbisch-byzantinischen Stil errichtete Kirche des Hl. Markus oder auch Betonbauten des Sozialismus.

In der Altstadt gibt es unzählige Statuen, wobei meistens von berühmten serbischen Bürgern. Oder solchen die man sich gerne “einverleiben” würde, wie zB Nikola Tesla. Dieser wurde eigentlich in Zentralkroatien geboren, aber da sein Vater serbisch-orthodoxer Priester war beanspruchen auch die Serben ihn für sich. Er ist auf Geldscheinen zu finden, hat hier sein eigenes Museum und der Flughafen wurde auch nach ihm benannt. Ich stelle jetzt eine neue These auf und sage er gehört uns Österreichern. Schließlich wurde er auf k.u.k. Gebiet geboren und studierte in Graz.

Apropos Österreich: Irgendwelche Habsburger sucht man hier vergeblich, nicht so wie in Triest wo man das Erbe der Habsburger ja noch immer in Ehren hält. Aber es bleibt uns ja immer noch der Sieg Prinz Eugens der den Kalemegdan (so heißt der Festungshügel) den Türken abtrotzte. Er war eigentlich in der unterlegenen Position, aber sein taktisches Geschick und ein wenig Glück brachten den Sieg für die Habsburger.

Der nackte Mann ist übrigens ein Siegerdenkmal, das wegen seiner Nacktheit bei der Errichtung einige Kontroversen ausgelöst hat. Es ragt jetzt hoch über der Burg auf und “bewacht” quasi den Zusammenfluss von Save und Donau, den man auf einem der Bilder unten sehen kann.

Ich persönlich fand die Kirche des heiligen Sava besonders beeindruckend. Eigentlich ist es ja keine Kirche sondern ein Tempel und bietet 12000 Gläubigen Platz. Sein Vorbild, die Hagia Sophia, kann der Tempel nicht leugnen.

Im Inneren glänzt alles vor Gold, überall sind wunderschöne Mosaike zu sehen, noch ist der Bau bzw. die Ausgestaltung nicht ganz vollendet, aber das fällt nicht mehr sonderlich auf.

Zum Abschluss noch ein paar Details aus dem Tempel und der darunterliegenden Krypta.