Elisabeth Keider Photography

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Salz und Liebe

Heute standen drei sehr unterschiedliche Besichtigungen auf dem Programm. Als erstes ging es nach Marsala auf die Via del Sale. Ich habe ja schon Salinen gesehen, aber noch nie so fotogene. Was an den Windrädern liegt die malerisch die Landschaft beherrschen.

Die Windmühlen stehen mitten in den Salzfeldern und erfüllten gleich zwei Funktionen. Sie mahlten das Salz und pumpten das Salzwasser von einem Becken ins andere. Im Mittelalter stellten die Salinen die wichtigste Einnahmequelle des westlichen Sizilien dar, nicht umsonst wurde das Salz auch als das „weiße Gold“ bezeichnet.

Nicht weit entfernt erhebt sich der 751m hohe Monte Erice auf dem sich die “Stadt der Liebe” befindet. Warum die Stadt der Liebe? Auf dem Hügel befand sich das Heiligtum der Liebesgöttin - sie hatte viele Namen: Aphrodite, Venus, Astarte - aber der Grundgedanke blieb der Selbe: Hier wurden Männer glücklich gemacht.

Gegründet wurde die Stadt übrigens der Legende nach durch einen Sohn der Aphrodite, Eryx. Er hat nicht nur Dädalus nach dessen schicksalhafter Flucht aus Kreta bei sich aufgenommen. Er hat sogar Herkules herausgefordert - allerdings ohne Glück. Sohn des Zeus gegen Sohn der Aphrodite - das muss ein Kampf gewesen sein! Leider hatten die Normannen nicht viel Verständnis für heidnische Bräuche und bauten Ihre Burg an die Stelle des Venus-Heiligtums.

Ich liebe ja so kleine mittelalterliche Städtchen. Es gibt immer so viele Details zu entdecken wenn man nur genau hinsieht. So zB die liebevoll gestalteten Namensschilder, oder die mit Vögeln verzierten Laternen. Meist gibt es in diesen Orten auch noch Handwerk zu kaufen und kann manchmal auch bei der Herstellung zusehen. Super interessant war zB der kleine Shop in dem gewebt wurde - auf Italienisch, und sehr Gestenreich wurde mir von Francesca die Herstellung der kleinen Teppiche und Tischläufer erklärt. Und obwohl ich kein italienisch spreche habe ich doch viel verstanden und fand es total interessant und habe auch gleich etwas gekauft. Ich fand auch den Straßenmusiker super der uns mit seinen italienischen Liedern unterhalten hat.

Sehr sehenswert ist übrigens der Dom der in der heutigen Form im Jahr 1314 von König Friedrich III von Aragon errichtet wurde. Hier wurden übrigens Steine aus dem Venus-Tempel verwendet. Der Campanile ist 2 Jahre älter und war ursprünglich als Wachturm gedacht.

Innen finde ich den Dom besonders gelungen, 1865 wurde alles im neugotischen Stil umgestaltet.

Ein Highlight ist ja eigentlich schon die An- und Abreise, denn die Aussicht ist einfach nur atemberaubend schön.

Zu guter Letzt stand noch das Antike Segesta auf dem Programm. Eine Gründung der Elymer. Wo genau sie herkamen ist noch immer nicht vollständig geklärt, der Legende nach mischen auch die überlebenden Trojaner mit.

Interessant ist das zwar ein Theater und ein Tempel gefunden wurde, aber die Zivilstadt noch immer nicht genau lokalisiert ist. Das Theater fasst ca. 4000 Zuschauer - diese haben sicher nicht weit weg gewohnt. Weitere Ausgrabungen wären also sicher sehr aufschlussreich.

Der Tempel der weithin zu sehen ist wurde nie fertiggestellt, wahrscheinlich stand vor dem Tempelbau bereits ein Kultbau der Elymer an dieser Stelle, von dem leider nichts erhalten geblieben ist. Der Tempel selbst ist im griechisch-dorischen Stil erbaut, man weiß leider nicht welchem Gott er hätte geweiht werden sollen. Generell wirft Segesta noch sehr viele Fragen für die Archäologen auf.

Heute gibt es leider kein Sonnenuntergangsfoto, den heutigen Eintrag rundet ein Foto der sehr langen Fahrt ab.