Elisabeth Keider Photography

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Tag 2 - Silberschmuck, Halloumi und kein Lazarus

Der heutige Tag war ein sehr Gemütlicher (mir somit zu gemütlich, ich will eigentlich mehr sehen). Begonnen haben wir den Tag in Léfkara, einem Dorf das für seine Handarbeiten bekannt ist. Mich haben am Meisten die Türen fasziniert, ich habe eine kleine Sammlung der schönsten Türen angelegt. Manche waren auch offen, wie es dahinter aussieht sieht man in der Mitte der Collage.

Aber bekannt ist der Ort für seine Stickereien und die Silberarbeit. Im Video unten sieht man den netten Silberschmid bei der Arbeit - ich finde ja er sieht ein wenig wie der Meister Eder aus (ob der Pumuckl wohl in der Werkstatt sein Unwesen treibt?)

Danach ging es kulinarisch weiter. Wir durften etwas über die Herstellung von Halloumi erfahren. Und ich muss sagen: Das war wohl der beste Halloumi den ich je gegessen habe. Noch warm und mit Minze verfeinert - ein Traum.

Aber auch Körbe flechten kann der Mann. das hat er von seiner Oma gelernt. Damit aber genug Handwerk für den heutigen Tag - auch wenn ich solche Vorführungen sehr zu schätzen weis - und ja ich habe bei allen etwas gekauft.

Jetzt sollte endlich auch den Geschichtsbegeisterten etwas geboten werden (also mir) und es ging nach Lárnaka. Dort wollten wir die Lazarus Kirche besichtigen. Beim Wollen ist es dann auch geblieben. Für die Bewerbung zur UNESCO Weltkulturstätte wurden Fotos im Inneren der Kirche geschossen, Also kein Zutritt für uns Touristen. Zumindest von Außen konnten wir die Kirche aufnehmen, diejenigen die in Religionsunterricht ein wenig aufgepasst haben werden jetzt überlege: Wer war denn dieser Lazarus - den Namen habe wir doch schon gehört. Richtig: Jesus hat ihn von den Toten auferstehen lassen. Danach hatte er scheinbar nichts anderes zu tun als nach Zypern überzusetzen und hier im antiken Kition der erste Bischof der Stadt zu werden. Über seinem Grab wurde die Kirche erbaut, aber heute gibt es nur mehr “seinen” Schädel in der Kirche.

Lárnaka selbst ist jetzt nicht sonderlich sehenswert. Es wurde auf den Ruinen Kitions erbaut das im 11. Jahrhundert vor Christus von einem Erdbeben zerstört wurde. Dann waren die Phönizier hier, und da man sich in den Diadochenkämpfen gegen die Ptolemäer stellte, legten diese die Stadt in Schutt und Asche. Am Interessantesten fand ich die Gebäude aus der osmanischen Zeit: Das Kastell und auch die daneben liegende Moschee oder die Zuhuri-Tekke.

Was mir auch aufgefallen ist, wie schon in Malta gibt es hier keine Möwen. Krähen und Tauben beherrschen hier die Vogelwelt. Zur falschen Jahreszeit für Flamingos bin ich auch hier. Denn am Salzsee von Larnaka kann man diese in den wasserreichen Monaten sehen. Jetzt ist der See trocken und man könnte eigentlich hinüberwandern zu unserem nächsten Besichtigungspunkt. Der Hala-Sultan-Tekke.

Eine Tekke das ist eine Art muslimisches Kloster, aber nur im weitesten Sinn. Dieses wichtigste muslimische Heiligtum Zyperns ist nach der Tante des Propheten benannt. Sie liegt auch hier begraben (Ihr Grab sieht man unten (rechtes Bild oben) 

Um die fehlende Besichtigung der Lazarus Kirche ein wenig abzufedern waren wir dann noch in Kíti und haben das “Haus der Engel” besucht. Etwas Besonderes ist hier das ca. 1400 Jahre alte Mosaik das Maria mit dem Christuskind, flankiert von den Erzengeln Michael und Gabriel. Wie leider hier üblich war das fotografieren im Inneren der Kirche streng verboten.

Danach ging es leider schon wieder ins Hotel zurück. Auch wenn die Hitze mir zu schaffen macht, wobei mir heute von einem Einheimischen gesagt wurde das es doch eh kühl ist mit nur 31 Grad, hätte ich gerne noch die neolithische Ausgrabung von Choirokoitía gesehen. Aber man kann ja leider nicht Alles haben.