Elisabeth Keider Photography

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Tag 5 - Die Scheunendachkirchen im Troodos-Gebirge

Heute war der letzte Tag mit Besichtigungsprogramm in Zypern. Es ging dafür ins Troodos Gebirge deren höchster Punkt der Olympos mit 1952m. So hoch hinaus sind wir nicht gefahren - das wäre auch nicht möglich da am höchsten Punkt eine Britische Radarstation thront. Wer genau hinschaut kann sie im Bild erkennen.

Wir waren heute auf Scheunendachkirchen-Jagd. 10 dieser Kirchen haben es ins UNESCO Weltkulturerbe geschafft, nicht wegen der Dachform sondern wegen der byzantinischen Fresken. Das äußere Erscheinungsbild dieser Kirchen erinnert mit den tief heruntergezogenen Schindeldächern, ganz ohne Glockenturm, an Scheunen, was zur Bezeichnung als Scheunendachkirche führte. Wir haben 3 dieser Kirchen besucht - in deren Inneren war wie immer das Fotografieren strengstens verboten. 

Kirche 1 (oben im Bild) war Panagia tis Podithou (Barmherzige Gottesmutter von Podithou), sie wurde 1502 auf Wunsch und Kosten des französischen Adligen Demetrios de Coron und seiner Frau Helena errichtet. Die Kirche gehörte zu einem heute verschwundenen Kloster (es wurde von den Briten abgerissen). Die Fresken im Inneren sind trotz des byzantinischen Stils stark von der italienischen Renaissance beeinflusst. 

Kirche 2 (unten im Bild) war nur wenige Schritte entfernt, Panagia Theotokos (Allerheiligste Gottesgebärerin) wurde im Jahr 1514 erbaut. Hier ist kein westlicher Einfluss erkennbar, aber die Fresken sind deswegen nicht minder schön.

Die letzte der besuchten Scheunendachkirchen war die “Agios Nikolaos tis Stegis”. Sie ist dem heiligen Nikolaus von Myra geweih und stammt aus dem frühen 11. Jahrhundert, die Fresken stammen aus sechs Jahrhunderten. Eine Besonderheit ist hier sicher das Fresko der Stillenden Maria (Galaktotrophousa) und was in dieser Kirche besonders ins Auge sticht, hier lächelt niemand, alle schauen extrem streng und runzeln teilweise sogar die Stirn. 

Nach einem sehr ausgiebigen Mezze-Mittagessen ging es weiter nach Ómodos, für mich ein wenig zu touristisch, aber die Orte und Städte hier in Zypern konnten mich alle nicht überzeugen. Aber das Kloster Timiou Stavrou (Heiligkreuz) war sehenswert.

Die Gründung des Klosters geht auf das 4. Jahrhundert zurück, der jetzige Klosterbau stammt aber aus dem Jahr 1816. Den Innenraum dominiert eine prächtige vergoldete Ikonostase aus dem 18. Jahrhundert. Da es keine Fresken gibt durfte man auch ungehindert fotografieren.

In der Stadt gibt es dann noch eine alte Weinpresse im Linos-Haus. Ansonsten konnte mich der Ort nicht überzeugen.

Da der Mond fast voll und so wunderschön von meinem Balkon aus zu sehen ist, endet der Blog meiner Zypernreise heute mit diesem Foto. Würde ich wieder nach Zypern reisen? Ich glaube nicht, die Sehenswürdigkeiten waren toll und ich liebe die Geschichte dahinter, aber weder die Landschaft noch die Städte konnten mich überzeugen.