Elisabeth Keider Photography

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2024 03 27 - Tag 5 - Gegen Alles ist ein Kraut gewachsen

Heute haben wir den Tag mit der Besichtigung von Gortyn begonnen. Hier in der Nähe soll sich Zeus mit Europa verbunden haben und die Römer machten Gortyn zu ihrer Provinzhauptstadt in Kreta.

Zu erst haben wir uns die Ruinen der Basilika des Titus angesehen. Titus war ein Schüler des Apostel Paulus, die Basilika wurde im 6. Jhd. erbaut. Angeblich konnte Titus Wunder wirken - er hat wohl heidnische Tempel einstürzen lassen.

Die Stadt soll einmal 300.000 Einwohner gehabt haben, man kann sich das heute nicht mehr vorstellen. Allerdings ist ja auch nur ein kleiner Teil des Geländes ausgegraben und zur Besichtigung freigegeben.

Interessant ist die “Königin der Inschriften”, Gesetze und Vorschriften aus dem 5. Jhd. v. Chr. sind hier eingemeißelt. Es sind über 600 Zeilen, im dorisch-kretischen Dialekt geschrieben und der Text enthält auch minoische Elemente.

Danach ging es in einen weiteren minoischen Palast: Phaistos, Hier hat man den Diskos gefunden den ich gestern im Museum abgelichtet habe. Es wurden keine übertriebenen Wiederaufbauten wie in Knossos durchgeführt. Einerseits ist das natürlich gut so - andererseits braucht man mehr Phantasie um die Größe und das Aussehen der Anlage zu erahnen.

An dieser Stelle möchte ich mit der Geschichte des Minotaurus fortsetzen. Der Minotaurus wuchs schnell heran und wurde sehr blutrünstig. Um ihn unter Kontrolle zu halten musste Daidalos ein Labyrinth unter dem Palast bauen das ihm als Gefängnis diente. Jetzt trug es sich aber auch zu das der älteste Sohn des Minos, Androgenes, in Athen nach dem Gewinn aller Wettbewerbe der Panathenäen ums Leben kam. Minos sann auf Rache und eroberte die Stadt Athen mit Hilfe der Götter die eine Pest in Athen wüten ließen. Athen musste ab sofort Tribut zahlen. Alle 9 Jahre wurden 7 junge Männer und 7 junge Frauen nach Kreta geschickt. Dort wurden sie zu Minotaurus ins Labyrinth gesperrt und dort kamen sie grausam zu Tode. Als der Tribut das 3 mal fällig wurde war einer der Jünglinge Theseus, der Prinz aus Athen. Ariadne die Tochter des Minos verliebte sich sofort in ihn und ersann eine Möglichkeit ihn vor ihrem Halbbruder zu retten. Sie gab ihm ein Knäul Faden mit ins Labyrinth, er konnte so den Weg zurückfinden (ein Ende war an ihm, das andere an der Tür befestigt). Er erschlug den Minotaurus und floh mit den Anderen und der verliebten Ariadne aus der Stadt. Ihr ist es dabei nicht so gut ergangen (Theseus der Schuft setzte sie auf Naxos aus - aber das ist eine weitere Geschichte die ich dann erzähle wenn ich einmal nach Naxos komme).

Unsere Pause haben wir in Matala verbracht - dort habe ich mich geärgert das mein Schwimmzeug im Koffer war. Das Meer und der Strand waren sehr einladend. Auch hier waren Zeus und Europa, angeblich ist er hier mit ihr an Land gegangen. 

In der Jungsteinzeit wurden in das weiche, poröse Gestein der Bucht zahlreiche Wohnhöhlen gegraben, die in der Zeit der römischen Besetzung Kretas als Grabstätten genutzt wurden. In den 1960er Jahren siedelten sich in den neolithischen Wohnhöhlen Hippies aus aller Welt an und gründeten dort eine große Kommune

Der Tagesabschluss war der Besuch des botanischen Kräutergartens in Spili. Anscheinend ist wirklich gegen jedes Leiden ein Kraut gewachsen. Die Anlage ist 20.000 m² groß und man findet dort so ziemlich jedes Kraut und Gewürz aus aller Welt.