Elisabeth Keider Photography

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2024 08 16 - Tag 2 - Großglockner Hochalpenstraße

Heute habe ich so wie letztes Jahr den Glocknerbus genutzt - eine tolle Erfindung. Mit einem Nationalpark-Ranger der einem alles erklärt ist man unterwegs bis zur Pasterze.

Die Großglockner Hochalpenstraße ist eines der am Meisten besuchten Ausflugszielen Österreichs. Heute hat man das aufgrund des schönen Wetters auch gemerkt - Unzählige Motorradfahrer und Radfahrer waren neben den vielen Autos unterwegs.

Die Straße führt auf einer Länge von 48 Kilometern in die Bergwelt und führt Kehre für Kehre mitten ins Herz des Nationalpark Hohe Tauern. Bis hinauf auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.

Dort sieht man auch Österreichs höchsten Berg, den Großglockner mit dem Pasterzen-Gletscher, dem größten noch existierenden Gletscher der Ostalpen.

Der Glockner hier unten im Bild hat sich aber ein wenig geziert, seine Spitze hat er uns nicht gezeigt - aber Besser als letztes Jahr, als man vor lauter Nebel nicht einmal die Pasterze gesehen hat.

Die Kaiser Franz Josefs Höhe liegt auf 2.369m Seehöhe, wunderschön in die Landschaft fügt sich die Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte ein.

Startpunkt der Pasterze ist der 3453m hohe Johannisberg. Die Zunge endet wenige hundert Meter vor dem Sandersee.

Da ich dieses Jahr mit einer langen Brennweite unterwegs war konnte ich auch ein paar Detailaufnahmen des Gletschers aufnehmen. Ohne aus Zeitmangel näher heranzukommen.

Der scheue Großglockner ist 3798m hoch, leider sieht man den markanten Doppelgipfel, den er mit dem Kleinglockner bildet, aufgrund der Wolken nicht.

Aber gesehen hat man die Murmeltiere - diese haben hier jede Scheu verloren. Leider verwechseln Touristen die wilde Natur zu oft mit einem Streichelzoo - die Wildtiere zu füttern tut ihnen nicht gut. Erstens sollten sie nur Kräuter fressen (keine Karotten, Äpfel, Bananen und was auch immer die “Tierfreunde” ihnen geben) und zweitens verlernen gerade Jungtiere sich selbst die Nahrung zu suchen - der Hungertod sobald im  Spätherbst die Touristen ausbleiben ist ihnen dann gewiss. 

Der Name Pasterze bezeichnet übrigens ein Gebiet, das zur Viehweide geeignet ist. Warum dieser Name für einen Gletscher? Vielleicht liegt die Lösung in einer alten Sage: So wird auch die Vergletscherung des Großglocknergebietes als Strafe für die Verschwendungssucht der Bauern im früher angeblich fruchtbaren Pasterzental gesehen, das mit seinem gesamten Umfeld zu Eis erstarrte.

Zu meiner großen Freude sind dann ganz am Schluss auch noch 2 Steinböcke aufgetaucht. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben.

Der Mensch hätte diese wunderschönen Tiere beinahe ausgerottet. Denn er wurde in der früheren Zeit stark mystifiziert, was dazu führte, dass fast alles Verwertbare des Steinbocks, vom Blut über die Haare bis hin zu den Exkrementen, als Medizin gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt wurde.

Dank eines erfolgreichen Wiederansiedlungsprojekt haben wir wieder einen stabilen Bestand von ca. 4500 Tieren in Österreich. Das einzige Problem: Alle Tiere stammen von nur 100 Tieren ab. Inzucht ist da vorprogrammiert und die Tiere sind anfälliger für Krankheiten. 

Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe hat ihren Namen unserem Habsburger Kaiser zu verdanken der hier im Jahr 1856 von Heiligenblut bis an den Rand der Pasterze gewandert ist. Und genau diese Stelle, von der aus der Kaiser den Großglockner bewundert hat, ist nach ihm benannt.

Die Pasterze war allerdings weit höher damals, der Klimawandel, der seit Beginn der industriellen Revolution erschreckend an Fahrt aufgenommen hat, setzt dem Gletscher enorm zu. 

Das Wasser der Pasterze speist den Stausee Margaritze, der unterhalb des Glocknerhauses liegt. Hier oben im Bild.

Das war wieder ein wunderschöner Ausflug. Ich würde gerne mal hier oben übernachten. Die Möglichkeit gibt es ja, und in aller Früh sind die Tiere aktiver.