Am späten Nachmittag hatten wir Zeit für Erkundungen auf eigene Faust, das habe ich genutzt noch ein paar Punkte abzuarbeiten die ich mir genauer anschauen wollte. Als bin ich dem Wasser entlang zur Altstadt. Von dort konnte ich gut El Moro fotografieren, ein Castell wie es in jedem Piratenfilm vorkommt. Dann habe ich mich durch die Gassen treiben lassen und nach Fotomotiven und Souvenirs gesucht.
Hemingway
Der Rest des geführten Programmes stand unter dem Moto 'Ernest Hemingway' erst haben wir seine Finca 'La Vigia' besichtigt und dann noch kurz den Fischerort Cojímar besucht den Hemingway in 'Der alte Mann und das Meer' verewigt hat. Die Finca würde ich auch nehmen, wunderschön Lichtdurchflutet und geräumig, dazu der große Pool - nicht schlecht.
Cementario Colón
Der heutige Tag hat mit dem Friedhof begonnen, dieser wurde 1870 angelegt und ist mit 800.000 Grabstätten einer der größten Friedhöfe Lateinamerikas.
Interessant war die Geschichte der Amelia 'La Milagrosa' (die Wundertätige). Sie ist im Kindbett gestorben und soll Wunder wirken können. Die Menschen pilgern zu ihrem Grab und beten dort für die Erfüllung ihrer Wünsche. Wir konnten das Ritual das uns der Reiseleiter geschildert hat dann auch selbst beobachten. Erst klopft man an der Grabplatte an, dann berührt man die Statue und äußert seine Wünsche, dann einmal rund um das Grab - aber man darf dem Grab nicht den Rücken zukehren, erst wenn man wieder auf dem Weg ist. Wofür die junge Frau wohl gebetet hat?
Mogotes, Palmen und Tabakfelder
Heute ging es in den Norden Kubas, ins Valle de Viñales. Unter Palmen und Tabakfelder kann man sich etwas vorstellen, aber Mogotes? Mogotes sind Kalksteinhügel, über 150 Millionen Jahre alt.
Interessant fand ich auch wie die Menschen hier leben und arbeiten, die Häuser sind einfach, immer mit Veranda und 2 Stühlen davor. Das Pferd ist oft das Transportmittel der Wahl, kein Wunder Treibstoff ist nur schwer zu bekommen. Bauern die keinen Traktor haben pflügen mit Ochsen ihr Feld.
Die Flora und Fauna ist wunderschön und vielfälltig. Königspalmen wachsen überall, unzählige Geier kreisen über der Landschaft und ich konnte sogar Kolibris fotografieren.
Die Tabakpflanze ist in diesem Tal allgegenwärtig, in der Casa del Veguero, dem Haus der Tabakbauern haben wir alles über Tabak und die Zigarrenherstellung erfahren.
Tropicana
Heute Nacht stand die Tropicana Show auf dem Programm. Ich fand die Show großartig, was wahrscheinlich daran liegt das ich die Musik super finde und einen genialen Platz hatte von dem ich ungehindert fotografieren konnte. Die Show kombiniert Gesang und Tanz in perfekter Weise. Und als dann noch die Tenöre "Libiamo ne 'lieti calici" aus La Traviata gesungen haben hatte ich einen Gänsehaut-Moment.
Havanna
Eines vorweg - Ich finde Havanna super! Die alten Autos, die wunderschönen Bauten, die Musik die einem überall entgegen schallt, ich finde die Stadt hat eine eigene Schwingung. Fangen wir mit den Klischees an: Ja sie sind überall, die wunderschönen Oldtimer. Einerseits werden sie als Touristentaxis genutzt, aber sie werde auch privat gefahren. Ich musste mich zusammenreißen um nicht jedes einzelne zu fotografieren.
Was haben wir noch: Zigarren. Ich habe einige Männer und Frauen dicke Zigarren rauchen gesehen. Einige lassen sich für Geld fotografieren, genauso wie die bunt gekleideten Frauen die sich für Geld mit einem ablichten lassen. Sogar 2 Wahrsagerinen mit Zigarre und Fächter habe ich gesehen.
Und dann die Gebäude! Festungen am Hafen, Säulengalerien, Plätze die von Arkaden umgeben sind, Paläste mit bezaubernden Innenhöfen. Ja es ist viel verfallen und ich gebe zu oft denkt man sich 'Warum lässt man so etwas schönes verfallen', aber es ist ja nicht so das Kuba ein wohlhabender Staat wäre und der Fokus logischerweise auf der Grundversorgung liegt. Das ändert sich jetzt und es wird viel renoviert. Ich finde aber das das halb vetfallene einen eigenen morbiden Charme hat.
Und dann noch die Musik! Ich liebe diese Musik. Für jemanden der es leise mag ist Havanna nichts. Überall wird Musik gemacht auch bei unserem Mittagessen (ich hatte Lobbster - sehr lecker).
Ankunft in Kuba
Nach 12 Stunden Flug bin ich endlich in Kuba angekommen. Ich muss sagen ich bin schon besser geflogen, der Sitzabstand bei dem Condor-Flug war dürftig, gut das ich nur 1,62m klein bin, und das Essen war das Schlechteste das ich je in einem Flugzeug bekommen habe. Überrascht bin ich von unserem Bus, ich hatte nicht mit einem so komfortablen Bus gerechnet. Was ich bei unserem halbstündigen Transfer von Havanna gesehen habe, hat mir schon sehr gut gefallen. Ich bin also gespannt was der morgige Tag bringt.
Flugtag
Bis jetzt hat mich der Sturm Sabine verschont. Der Flug von Wien nach Frankfurt war holprig aber Hauptsache er hat stattgefunden.
Jetzt sitze ich gemütlich am Flughafen und trinke einen Tee bei Goethe. Der lange Flug nach Havanna kommt noch.
09.02.2020 - Morgen geht es los
Morgen früh ist es soweit es geht nach Kuba! Ich habe beschlossen für alle die mich kennen und mir folgen wollen meine Reisen und Ausflüge zu dokumentieren. Wie das in Kuba mit dem W-Lan funktionieren wird weis ich noch nicht, aber ich werde mein Bestes versuchen. Wie fast immer bin ich mit Kneissl-Touristik unterwegs. Ich bin der Typ “geführte Studienreise”. Warum ist das so? Da ich alleine unterwegs und kein Autofahrer bin (mein Führerschein war eine Fehlinvestition, ich bin seit 20 Jahren nicht mehr selbst gefahren) ist das die beste Form des Reisens für mich. Außerdem lernt man immer interessante Leute kennen. Bei meiner letzten Reise zB die super nette Frau Benesch, Sie hat mir sogar ein Foto von mir per Briefpost geschickt. Das Foto poste ich heute, dann seht ihr auch wie ich im Urlaub immer unterwegs bin . Die Qualität ist nicht die Beste, ich habe das Foto heute einfach mit dem Handy abfotografiert,