Elisabeth Keider Photography

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Tag 4 - Noch weiter in die Vergangenheit kann man hier nicht reisen

Auch heute starten wir mit einem schönen Sonnenaufgang in den Tag. Schade, dass sich nie ein Schiff zwischen mich und die Sonne schiebt. Am Liebsten wäre mir da ein 3-Master (man wird ja noch träumen dürfen)

Heute stand wieder viel Frühgeschichte auf dem Programm. Begonnen haben wir mit dem Besuch der Tempel von Tarxien, diese wurden ab ca. 3250 v. Chr. bis 2500 v. Chr. errichtet. Die Anlage besteht aus 4 Tempeln die anscheinend für sich alleine standen und dann baulich miteinander verbunden wurden.

Es wurden Altäre, Schmuckstücke, Statuetten und Tongefäße gefunden, und es wird vermutet das die Tempelanlage mit dem unweit entdeckten Hypogäum von Ħal-Saflieni in Zusammenhang stand. Dieses Heiligtum, das auch als Begräbnisstätte diente, haben wir als nächstes besucht - allerdings durfte man dort nicht fotografieren. In den Höhlen wurden ca. 7000 Skelette gefunden. Man vermutet das es sich bei Tarxien um eine Art Tempel für die Lebenden und beim Hypogäum um einen Tempel für die Toten, samt Begräbnisstätte, gehandelt habe.

Der nächste Programmpunkt war dann wieder fotografisch interessanter: Es ging zur blauen Grotte. Durch die 20 Meter hohe Felsformation Tat Il-Hnejja fährt man mit einem kleinen Boot in die 50 Meter tiefe Blaue Grotte hinein. Gestartet wird an der Bucht Wied iz-Zurrieq.

Dort findet sich auch wieder ein Wachturm, den kann man auch besteigen und die Aussicht genießen - das habe ich in dem Fall nicht gemacht, denn man sieht ja auch so genug von den Klippen und der kleinen Insel Fifla, die bis 1971 als Zielübungsplatz missbraucht wurde.

Der Name “Blaue Grotte” kommt übrigens vom sehr klaren Wasser das im Sonnenlicht himmelblau schimmert. Dies liegt an den hier vorkommenden „Blaualgen“. Blaue Segelquallen habe ich im Wasser übrigens auch gesehen.

Wir blieben dann praktischerweise am Wasser, der nächste Stopp war Marsaxlokk, ein Fischerdorf das als beliebtes Fotomotiv genutzt wird, denn hier gibt es überall die bunten Boote - die “Luzzus”. Sie sind traditionell am Bug mit Augen verziert, die entweder das Horusauge oder die Augen des Osiris darstellen und die Fischer vor Gefahren schützen sollen. Ich kann das verstehen meinen liebsten Ring ziert auch das Udjat-Auge.

Das hier nicht nur Touristen unterwegs sind, sondern auch wirklich gefischt wird, konnte man an den vielen Fischern erkennen die sich um ihre Netze kümmerten. Am Markt habe ich mich mit Pistazien und Mandeln in Schokoglasur versorgt - diese wurden noch altmodisch mit einer alten Waage mit Gewichten gewogen.

Der für uns so seltsame Name Marsaxlokk setzt sich aus übrigens dem arabischen Wort Marsa für Hafen und dem maltesischen Wort Xlokk, dem Südwind, zusammen.

Die letzte Besichtigung des heutigen Tages ging dann nochmals weit in der Geschichte zurück. Es ging in die Höhle der Finsternis “Għar Dalam”, eine Karsthöhle deren älteste Schichten mit Knochenfunden 126.000 Jahre alt sind. Es gab hier zB Zwergflusspferde und Zwergelefanten.

Als ich nach dem sehr üppigen Abendessen wieder auf mein Zimmer kam, fuhr ein Kreuzfahrtschiff unter dem Vollmond vorbei. Das musste natürlich auch noch fotografiert werden.