Auch heute starten wir mit einem Sonnenaufgangsfoto - das kleine Boot war eigentlich zu früh dran, aber man nimmt was man bekommt.
Den Vormittag hatten wir heute frei. Also habe ich die Umgebung des Hotels erkundet. Leider gibt es hier in Sliema nicht wirklich viel alte Bausubstanz, aber dafür gibt es viel Meer.
Bei meinem Spaziergang immer am Meer entlang bin ich auch wieder vis-à-vis von Valletta gelandet. Wer sich fragt warum ein Spatz so prominent im Bild ist: Sie sind überall. Es gibt fast keine Möwen, aber Spatzen und Tauben im Überfluss.
Unser erster Besichtigungsort war Rabat. Rabat bedeutet im Arabischen so viel wie Vorstadt. Die Araber waren nicht sehr kreativ bei den Stadtgründungen. Die befestigte Stadt war die Medina, der Vorort Rabat - so auch hier (und ihr erinnert euch, auch in Gozo).
Die Geschichte der Stadt geht aber auf die Römer zurück. Damals war die Stadt als Melita bekannt. Wir haben dort die Cataldus-Katakomben besucht. Die Krypten aus der Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert waren ursprünglich ein punisches Grab. Die Gräber in den Katakomben haben die ungewöhnliche Form eines Himmelbettes, während die meisten der erhaltenen alten Grabsteine in den Felsen gehauen wurden. Im Inneren kann man auch seltene Agape-Tische bewundern - riesige Plattformen, die in den Felsen gehauen sind. Am Jahrestag der Beerdigung versammelte sich hier die ganze Familie zu einem festlichen Essen zum Gedenken an die Toten.
Enttäuschend war der Fotostopp bei den Dingli-Cliffs. Mehr als das was man auf dem Foto sieht gibt es nicht zu sehen. Mit 253 Metern ist es die höchste Erhebung Maltas.
Mdina, die alte Hauptstadt Maltas, war dafür wieder sehr sehenswert und wir hatten eigentlich viel zu wenig Zeit. Bereits seit der Bronzezeit wurde der Ort besiedelt. Immer wieder wurde die Stadt von den jeweiligen Herrschern zu einer stärkeren Festung ausgebaut.
Mit den Johannitern war das dann zu Ende. Die Stadt lag einfach zu weit im Landesinneren,. So wurde Birgu und später Valletta die neue Hauptstadt. Ein Erdbeben im Jahr 1693 zerstörte einiges von der alten Bausubstanz.
Der Höhepunkt des Tages, und der Grund warum ich Malta zu Ostern besuche, war die Karfreitagsprozession in Zebbug. Der Leidensweg Christi wird in einer Prozession mit großen Schaubildern dargestellt.
Ich glaube die ganze Stadt arbeitet das ganze Jahr auf diese Prozession hin. Die Kostüme sind ein Hit (wenn auch manchmal übertrieben) nicht einmal beim Römerfest in Carnuntum habe ich so viele Römer auf einem Haufen gesehen wie hier.
Auch andere biblische Zeitgenossen haben sich in die Prozession geschummelt. Ägypter weil ja die Juden unter Moses aus Ägypten geflohen sind. Judith die mit dem Kopf des Holofernes herumläuft und vieles mehr. Sogar einen römischen Streitwagen gab es.
Und mit dieser Prozession geht auch wieder ein Urlaub zu Ende. Vielleicht komme ich ja wieder nach Malta. Es ist ja nur 2 Flugstunden entfernt und es gibt noch ein paar Dinge die ich mir genauer ansehen möchte.