Auch der heutige Tag hat mit einem wunderschönen Sonnenuntergang begonnen, aber diesmal war er trügerisch - im Gegensatz zu Gestern war es heute sehr unbeständig. Wir hatten Sonne, wir hatten Regen und wir hatten wieder eine Menge Wind.
Heute stand der Tagesausflug auf die Insel Gozo auf dem Programm. Die kleinere Insel ist wesentlich ländlicher geprägt als Malta und nur mit der Fähre zu erreichen (außer man hat ein eigenes Boot oder einen Hubschrauber).
Ich liebe ja jegliche Fahrt mit dem Schiff und bin auch bei Wind und Regenwetter nicht vom Deck zu vertreiben. Hier ein paar Impressionen der Fähre.
Auf dem Weg nach Gozo kommt man an der kleinen Insel Comino vorbei. Dort gibt es nicht viel - aber angeblich soll die Blaue Lagune ein Traum zum Schwimmen sein.
Gozo begrüßt einen dann übrigens mit diesem herrlichen Panorama - so stellt man sich die Einfahrt in einen Hafen vor.
Auf der Insel ging es dann als Erstes zur Tempelanlage Ggantija. Es ist mit seinen ca. 5600 Jahren eines der ältesten Bauwerke der Welt.
Man erwartet eigentlich nicht, das auf Inseln die mitten im Nichts sind (ok Sizilien ist nur 90km entfernt) so alte Kulturdenkmäler zu finden. Und es ist ja nicht nur die Größe der Steinblöcke, wie man an den gefundenen Artefakten feststellen konnte waren die Menschen des Neolithikums auch sehr kunstsinnig.
Der nächste Programmpunkt war dann leider vom Regen geprägt, die Bucht von Dwerja - übrigens auch einer der Game of Thrones Drehorte - wäre im Sonnenschein sicher netter gewesen als bei Regen der von allen Seiten kam. Aber man muss einfach immer das Beste aus der Situation herausholen und sich nicht über Dinge ärgern die man nicht ändern kann.
Bis 2017 stand hier übrigens noch das Azur-Window. Ein Steinbogen der leider eingestürzt und im Meer versunken ist.
Danach ging es nach Victoria. Das alte Rabat wurde zu Ehren von Queen Victoria umbenannt, und hat meiner Meinung nach mehr Charme als Valletta. Die Gassen sind verwinkelt und überall gibt es etwas zu entdecken.
So zB der heilige Georg. Er hat eine Kirche, einen Platz und ganz viele Verzierungen an den Häusern. Überhaupt ist Rabat eine kleine Stadt der Heiligenfiguren und Bilder. Fast jedes Haus hat ein Bild oder eine Statue eines Heiligen an der Fassade.
Die alte arabische Mdina ist heute die Zitadelle - dort ist auch die zwischen 1697 und 1711 erbaute Kathedrale. An ihrer Stelle stand einmal ein römischer Tempel der der Juno geweiht war.
Von den Mauern der Zitadelle kann man bei gutem Wetter angeblich bis zum 90km entfernte Sizilien sehen.
Mir haben hier in Rabat/Victoria die vielen Details gefallen. Die Heiligen die an jeder Ecke zu finden sind, kleine Sackgassen mit Brunnen, eine Stadt mit Flair!
Als letzten Punkt im Gozo haben wir noch Xendi besucht. Einige Treppen hinauf und wieder hinab und man befindet sich in der Karolina-Höhle. Dort haben die schamhaften Dominikanerinnen, von neugierigen Blicken verborgen, gebadet.
Wie überall an der Küste gibt es auch hier einen Wachturm - diese sind immer in Sichtweite zum Nächsten erbaut. Das blaue im Bild unten sind übrigens Segelquallen oder auch Sankt-Peters-Schifflein. Der Strand war blau davon (ich habe sie, neugierig wie ich bin, auch in die Hand genommen bevor ich wusste was das ist - sie fühlen sich schleimig und weich an, und Achtung sie haben Nesselzellen (war aber nicht schlimm - Brennnesseln schmerzen mehr, es hat nur kurz gekribbelt)
Die Überfahrt zurück nach Malta hatte dann unterschiedliche Lichtverhältnisse zu bieten, ein paar Spritzer Regen, ein paar Sonnenstrahlen - es war wieder alles dabei.
Zurück im Hotel wurde ich dann noch mit einem Regenbogen direkt vor meinem Balkon belohnt. Am Ende des Regenbogens waren übrigens lauter kleine Segelboote. Ob sie wohl den Goldtopf gesucht haben?