Elisabeth Keider Photography

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2024 07 16 - Tag 3 - Im Moor

Heute war ein Tag nach meinem Geschmack - wir waren viel in der Natur! Es ging zum Lahemaa Nationalpark wo uns gleich eine Storchen-Großfamilie begrüßt hat.

Lahemaa ist der älteste unter den sechs estnischen Nationalparks und hat eine Größe von 725 km². Er umfasst dichte, unberührte Wälder, unendliche, sich bis zum Horizont ausdehnende Moore sowie Gebiete an der Ostseeküste.

Unser Ziel war das Moor, für mich ein Erlebnis - ich war noch nie in einem Moor (ich sollte das in Österreich unbedingt nachholen). Erst ging es ein Stück durch den Wald und dann hat sich die wunderschöne Moorlandschaft vor uns erstreckt. 

Ich habe mich in den Sonnentau verliebt. Ich hatte ja mal eine Sammlung von Fleischfressenden Pflanzen, aber sie sind halt doch sehr anfällig wenn man sich nicht gut genug um sie kümmert. Vielleicht starte ich wieder einen Versuch.

Leider hat man (fast) keine Tiere gesehen, kein Wunder - wir waren 16 Menschen die natürlich viel zu laut durch das Moor gestolpert sind. Aber es gibt sie dort die wilden Tiere: Wir haben die Spur eines Bären gesehen.

Ich muss gestehen, eigentlich war es ja eine Moorschuhwanderung, da ich die Teile aber nicht zusätzlich zu meiner Kameraausrüstung schleppen wollte habe ich auf die Moorschuhe verzichtet und mich todesmutig mit meinen Wandersandalen in das Moor begeben. Das war kein Fehler, denn es war sogar angenehm wenn es mal feucht wurde (mir war wie immer viel zu warm)

Nach der ca. 3-Stündigen Wanderung ging es dann zu einem Gutshof. Palmse wurde im Jahr 1287 zum ersten mal urkundlich erwähnt und gehörte damals zum Nonnenkloster St. Michael. Die Nonnen verkauften dann im Jahr 1510 den Gutshof, der dann im Laufe der Zeit von unterschiedlichen Adelsfamilien bewohnt wurde. 

Das Barocke Gutshaus wurde von der “von der Pahlens” Familie bewohnt. Der Vorgängerbau war  wahrscheinlich aus Holz und wurde in einem der unzähligen Kriege zerstört.

Die Anlage hat auch einige Nebengebäude die man besichtigen kann. Leider war die Zeit zu kurz Bemessen um alles zu sehen. Ich hätte gerne noch mehr von der Anlage in Ruhe angesehen - aber das ist bei einer Gruppenreise leider so. Man sieht viel, aber die Zeit ist immer zu kurz.

Sollte ich nochmals nach Estland kommen dann würde ich gerne mehr Zeit im Nationalpark verbringen und die verschiedenen Gutshöfe besichtigen und die Natur genießen.

Wir sind dann noch die Allee entlang gefahren die am Gutshof vorbeiführt. Diese bringt einen direkt zu einen Friedhof auf dem auch die “von der Pahlens” in einen abgezäunten Bereich begraben sind.

Es ging danach zu einem Mittagspausen-Stopp - zu meiner großen Freude (ich esse ja Mittag nichts wenn wir eh am Abend verköstigt werden) lag das Bistro am Waldrand mit einer wunderschönen Naturwiese auf dem sich die Schmetterlinge tummelten.

Der letzte Programmpunkt war dann noch ein Abstecher an die Ostsee: Wir fuhren nach Käsmu.

Die ersten schriftlichen Daten über das Dorf Käsmu stammen aus dem Jahr 1453. In Käsmu existierte eine Seeschule und fast in jeder Familie gab es einen eigenen Kapitän oder Steuermann und deswegen war Käsmu als „Kapitänsdorf“ bekannt.

Dort konnte ich dann endlich Vögel fotografieren, besonders habe ich mich über das Möwenküken gefreut das auf einem der Felsen auf die Möwenmama gewartet hat. Ich bin nicht sicher, aber ich glaube es ist eine Silbermöwe.