2024 07 25 - Tag 12 - Vilnius
Heute waren wir hauptsächlich in Vilnius unterwegs - und da es hier ja so viele Kirchen gibt, waren wir in einigen dieser Kirchen. Begonnen haben wir in der Peter-und Paul-Kirche die ein wenig außerhalb der Altstadt zu finden ist.
Von außen wirkt sie sehr schlicht, aber innen ist ein Meer von Stuckarbeiten. Mehr als 2000 Skulpturen sind hier zu finden. Der Altarraum ist hingegen wieder schlichter - was im Tod des Stifters, Michael Kasimir Pac, begründet liegt. Die Erben waren wohl nicht so gläubig wie er.
Natürlich stand auch die Kathedrale auf dem Programm, über diese habe ich ja gestern schon berichtet. In der Kathedrale fanden seit Vytautas (1401) bis zu Zeiten Sigismund II. August (1529) die Krönungen der litauischen Großfürsten statt.
Eigentlich ist es ein Wunder das es hier so viele Kirchen gibt. Nicht nur das Litauen ja erst sehr spät zum Christentum bekehrt wurde, auch in der Sowjetzeit waren Kirchen nicht unbedingt gerne gesehen. Und doch drängen sich alleine in der Altstadt ca. 50 Kirchen.
Ich fand ja das Backstein-Ensemble der beiden Kirchen der Heiligen Anna und des Heiligen Bernhardin besonders schön. Die Kirche ist ein seltenes Beispiel der Gotik in Litauen, trotz mehrerer Renovierungen blieb die äußere Gestalt der roten Backsteinkirche seit dem 15. Jahrhundert praktisch unverändert.
Hier sind dann nochmals 2 Kirchen - das war es dann aber mit Kirchenbildern, wir haben ja auch noch andere Dinge gesehen. Wir sind zB durch das jüdische Viertel spaziert, aber ich glaube das muss ich morgen Vormittag noch einmal Alleine erkunden - hier sind wir eher durchgehetzt, obwohl es ein paar nette Ecken dort gegeben hätte.
Nur sehr kurz waren wir auch bei der Universität - unten im Bild zu sehen. Sie ist eine der ältesten Universitäten Mitteleuropas und wurde 1576 vom König Stephan Báthory gegründet.
In der Stadt finden sich überall kleine Details, die suche und fotografiere ich ja besonders gerne. Hier gibt es eine kleine Auswahl davon zu sehen.
Nach dem Stadtrundgang stand die Besichtigung des Großfürstlichen Schloss von Vilnius auf dem Programm. Es war bis 1795 die Residenz der Großfürsten von Litauen. Der heutige Bau ist übrigens eine Rekonstruktion denn der Bau wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zerstört.
Der ursprüngliche Bau aus dem Jahr 1419 war gotisch, dann wurde der Renaissance-Stil verwirklicht und zu guter Letzt wurde auch noch barockisiert. 1636 fand hier übrigens die erste Opernaufführung Litauens statt.
Am Nachmittag ging es dann wieder in eine ehemalige Hauptstadt - Trakai war im Mittelalter von 1316 bis 1323, sieben Jahre lang die Hauptstadt des Großfürstentums Litauen. 1337 wurde Trakai zum ersten mal urkundlich erwähnt.
Der Legende zufolge war Gediminas auf der Jagd, hat in der Gegend im Wald einen schönen Hügel gefunden und ließ die Hauptstadt von Kernave hierher übersiedeln. Es gibt hier 2 Burgen, die wir leider beide nicht besichtigt haben. Aber bei einer Bootsfahrt (im Gewitter) konnten wir sie zumindest von Außen bewundern.
Oben im Bild sieht man das Herrenhaus Užutrakis, es ist ein Herrenhaus der Familie Tyszkiewicz aus dem späten 19. Jahrhundert. Darunter Teile der Halbinselburg. Die Inselburg selbst ist wohl eine der schönsten Anlagen - leider gerade zum Teil eingerüstet. Auch diese Burg ist leider schwer von Kriegen und dem Zahn der Zeit gebeutelt worden und nicht mehr komplett im Original erhalten.
Eine Besonderheit von Trakai ist das erhaltene Kulturgut der Karäer. Das ist eine turksprachige Volksgruppe der Krim und Osteuropas, entstanden aus einer Gruppe Anhänger der karäischen (nicht-rabbinischen) jüdischen Religion.
Abends waren wir dann noch in Vilnius traditionell essen - inklusive musikalischer Unterhaltung. Ein kleiner Ausschnitt findet sich im nachfolgenden Video.