Elisabeth Keider Photography

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2024 10 15 - Tag 4 - Von Kloster zu Kloster

Heute hatten wir, bei sehr durchwachsenen Wetter, einiges anzuschauen. Begonnen hat unser Besichtigungsprogramm heute in Jaca. Dort stand nicht nur die Kathedrale auf dem Programm sondern auch das Museum der romanischen Kirchenkunst. 

Beides recht nett - ich mag die Fresken lieber wenn sie noch in der Kirche sind - es fehlt sonst irgendwie der Kontext. Aber ich verstehe das man diese Kunstschätze vor Räubern schützen muss. Die Pause habe ich dann für einen Besuch der Zitadelle genutzt - und das war richtig interessant. Das Gelände ist schön und es gibt unterschiedliche Ausstellungen die zum Teil sehr modern inszeniert waren - das kann ich sehr empfehlen.

Der Höhepunkt des Tages war aber sicher das Kloster San Juan de la Peña. Es ist ein ehemaliges Benediktinerkloster und war im späten Mittelalter das bedeutendste Kloster des Landes. San Juan de la Peña besitzt nicht nur einen wunderschönen romanischen Kreuzgang sondern auch in diesem Kloster befindet sich eine Gruft für die Könige Aragoniens.

Das mittelalterliche Kloster liegt in einer engen Schlucht, unter einem weit herausragenden Bergüberhang der äußeren Pyrenäen und ist wirklich einzigartig. Sogar eine Kopie des heiligen Grals gibt es hier - das “Original” befindet sich ja in Valencia. Ob das wohl die Gralsburg ist die in Parzifal beschrieben wird?

Der Kreuzgang stammt aus dem 12. Jahrhundert und liegt vollständig unter dem Felsüberhang, was zur Folge hatte, dass er niemals gedeckt war weil er sowieso von Wind und Wetter geschützt war.

Die Kapitelle sind stammen zum Teil aus dem 11. Jahrhundert, da hier jedoch so viel und oft restauriert wurde kann man die ursprüngliche Abfolge nicht mehr rekonstruieren. Eigentlich auch egal, schön sind dir biblischen und sonstigen Motive auf jeden Fall.

Der älteste Teil des Klosters stammt aus dem Jahr 920. Am Ende des 11. Jahrhunderts, unter der Regierung von Sancho I., erlangte das Kloster seine größte Bedeutung und wurde auch zur Begräbnisstätte der Könige von Aragon. Heute leben dort keine Mönche mehr, es ist eine rein touristische Anlage. Die Benediktiner sind in ein größeres barockes Kloster umgezogen. 

Weiter ging es dann zum ältesten Kloster von Navarra, dem Kloster Leyre - wieder eine Benediktinerkloster. Das Gründungsjahr des Klosters ist unbekannt. Älteste erhaltene Erwähnung ist ein Brief vom 15. November 851. Das Kloster war zeitweilig auch Residenz des Königs von Navarra und diente als deren Grablege. Sie ruhen noch immer in einem gemeinsamen Sarg in der Kirche.

Die Krypta der Klosterkirche Santa María de Leyre, auf deren Gewölbe der Chor der Kirche ruht und die zugleich Grablege der Könige von Navarra war, stammt wahrscheinlich schon aus dem 9. Jahrhundert. Interessant sind die mächtigen Pfeiler der Krypta die auf relativ dünnen Säulentrommeln ruhen, eine Konstruktion, die statisch und funktional nicht sinnvoll geklärt ist. Das ist wie bei der Hummel - die dürfte ja auch nicht fliegen können. 

Wir hatten Glück und ein paar Mönche hatten sich zum gemeinsamen Gebet (bzw. Gesang) in der Kirche versammelt.

Ich habe auch eine kleine Aufnahme von ihrem Gebet gemacht.

Schade das wir bei der Burg Javier nur einen Fotostopp hatten. Mich würde interessieren wie es wohl innen aussieht. Hier wurde übrigens am 7. April 1506 der später heiliggesprochene Francisco de Xavier geboren, der die jesuitische Mission in Ostasien einleitete.

Unser letzter Stopp war dann in Sos del Rey Católico. Hier übernachten wir auch in einem wunderschönen Parador, in diesem Fall ein ist es ein typisch aragonesisches Herrenhaus.

Der Ort dürfte schon in der Römerzeit besiedelt gewesen sein. 1452 wurde hier der Infant Ferdinand, der spätere König Ferdinand der Katholische geboren. Daher auch der Name des kleinen Ortes. 

XxDie Häuser und gepflasterten Straßen sind sehr charakteristisch. Sos besitzt auch eine Mauer mit sieben Toren und eine Burg, ein Erbe aus der Zeit, als die Stadt Grenzstadt zwischen den Königreichen Aragon und Navarra war.

Mir hat besonders die Krypta der Kirche San Esteban gefallen. Sie stammt aus dem Jahr 1056 mit drei Apsiden und gotischen Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert.