Heute stand der Tag im Zeichen der Moldauklöster die in Ihrer Gesamtheit in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen wurden. 5 der Klöster weisen eine farbige Außenbemalung auf. Ich finde es beachtlich das sich diese erhalten haben, wurden sie doch zwischen 1488 und 1582 erbaut. 4 dieser Klöster standen heute auf dem Besichtigungsprogramm.
Begonnen haben wir im Kloster Humor. Ähnlich wie die Kirchenburgen Siebenbürgens wurden auch diese Klöster mit dicken Mauern und Türmen zur Verteidigung erbaut. Die Außenwände, deren beherrschender Grundton Ziegelrot ist, wurden 1535 von dem Maler Toma aus Suceava gemalt.
Das Kloster Voronet ist das älteste der heute besuchten Klöster, es entstand im Jahr 1488. An seiner Stelle stand vorher ein Holzkloster. Dieses Kloster wird auch die sixtinische Kapelle des Ostens genannt. Denn die Darstellung des Jüngsten Gerichts wird prominent und wunderschön an der Westfassade dargestellt.
Mir gefällt ja die malerische Ausgestaltung der Hölle besonders gut. Übrigens alle 4 Klöster die wir besucht haben sind Nonnenkloster, sie wurden nicht immer als solche gegründet, aber gerade in Rumänien haben die Nonnen einen weit größeren Zulauf als die Mönche und so haben sie Klöster die bereits aufgegeben waren wieder mit Leben erfüllt.
Nach unserer Mittagspause ging es zum Kloster Moldovita wo wir von der Nonne Tatjana einiges über die Bemalungen und ihre Bedeutung erfahren haben. So ist im inneren der Kirche ein Kalender der Heiligen abgebildet. Wenn man das nicht weiß sieht man nur eine Aneinanderreihung von Heiligenbildern, aber in Wirklichkeit steht immer ein bestimmter Tag dahinter.
Hier in Moldovita konnten wir auch wieder Zeuge werden wie das Semantron geschlagen wird. Vor ein paar Tagen haben wir ja beim Ikonenmuseum den Priester der Kirche bewundern können. Heute hat eine der Nonnen mit der Holzvariante die Kirche umrundet.
Weil bei der Malerei, die hier von anonymen Mönchen durchgeführt wurde, auch immer das aktuelle Geschehen bzw. einprägsame Ereignisse abgebildet sind gibt es hier zB eine Darstellung der Belagerung Konstantinopels. Generell fand ich dieses Kloster von der Gesamtanlage am Schönsten von den 4 heute gesehenen Klöstern.
Das letzte heute besuchte Kloster ist zugleich das Jüngste - Sucevita. Es war eine Stiftung der Bojaren-Familie Movila. Sie stellten einen Herrscher in Moldau und auch einen der in der Walachei und in Moldau herrschte. Die Kirche vereinigt sowohl byzantinische als auch gotische Einflüsse.
Einzigartig ist sicherlich die Darstellung der Himmelsleiter, ein wenig grausam ist es schon wie die Heerscharen von Engeln die hinunterstoßen die den Sündenfall nicht überwunden haben und den Einzug in den Himmel nicht verdienen.
Als letztes Foto für heute noch ein Foto das ich in der Mittagspause aufgenommen habe. Manchmal kommt man sich vor als wäre man ein wenig aus der Zeit gefallen, hier sieht man noch Bauern die mit der Sense mähen und das Stroh und Heu - oder wie in diesem Fall Dung - mit dem Pferdefuhrwerk transportieren.