Eine kleine Reise durch Rumänien

Heute waren wir auf einer kleinen Reise in der Reise, denn wir haben unter anderem ein tolles Freilichtmuseum in Sibiu besucht aus dem alte Häuser aus allen Teilen Rumäniens zusammengetragen wurden. Aber dazu später mehr, denn begonnen haben wir den Tag mit einer weiteren Kirchenburg.

Biertan, ist sicher die imposanteste Kirchenburg der von uns besuchten. Sie liegt am höchsten Punkt des Ortes und wirkt mit ihren Türmen wirklich wie eine Burg. Die spätgotische Hallenburg wurde in den Jahren 1500 bis 1516 errichtet. Interessant ist zB das Ehegefängnis in der Anlage. Eine Scheidung war eine ernste Angelegenheit um diese abzuwenden wurden die Eheleute auf engsten Raum eingesperrt um ihnen diese Flausen wieder auszutreiben - ich glaube die meisten haben sich ihrem Eheschicksal ergeben nur um nicht mehr mit dem Partner zusammengesperrt zu sein.

Danach ging es nach Sibiu zum “Museum der traditionellen Volkskultur - Astra”. Hier hat man wirklich einen perfekten Querschnitt über die unterschiedlichen Baustile in Rumänien. Mir haben übrigens besonders die Windräder gefallen.

Besonders spannend fand ich das man, ähnlich wie bei einem Mittelaltermarkt, unterschiedliche traditionelle Handwerke zu sehen bekommt. Also zB der Schmied bei seiner Arbeit wie in alter Zeit. Mit dem Schmied habe ich mich auch länger unterhalten - er stellt hier übrigens einen Meisel her.

Man sieht unterschiedliche Gehöfte, Kirchen, Mühlen. Ich war 2 Stunden in dem riesigen Gelände unterwegs und habe bei Weitem nicht alles gesehen.

Das Stierkalb im unteren Video hat mir übrigens ein paar Schrecksekunden beschert. Die Kühe und Pferde waren alle angeleint, aber der kleine Stier durfte frei herumlaufen - und er war verdammt übermütig und lief auf der Suche nach einem Partner zu spielen mit einem ziemlichen Tempo durch die Gegend. Nicht ungefährlich - wenn der Einen über den Haufen rennt steht man nicht mehr so schnell auf.

Auf dem Weg zu unserem letzten Programmpunkt machten wir einen kleinen Fotostopp in Cristian, einem typisch sächsischen Dorf mit einer sehr schön gelegenen Wehrkirche.

Ich habe noch nie so viele Störche gesehen wie in diesem kleinen Ort. Jeder Strommast war mit einem Nest ausgestattet, und die waren auch alle besetzt.

Zu guter Letzt waren wir noch im Glasikonenmuseum von Sibiel. Ich habe ja auf meinen Reisen schon viele Ikonen gesehen, aber noch nie welche die in der Technik der Hinterglasmalerei hergestellt wurden. Es ist eine Kunst die hier von bäuerlichen Malern ausgeübt wurde. Den meisten sieht man das natürlich auch an, aber es ist doch faszinierend. Was mich zB eher an einen griechischen Gott in seinem Sonnenwagen erinnert ist eigentlich der heilige Elija der als Beschützer vor Unwettern bzw als Spender von wohltätigen Regen gilt. Kein Wunder das er in der bäuerlichen Kultur verehrt wurde und prominent in den Ikonen dargestellt wird,

Bevor es dann zu einem landestypischen und ausgezeichneten Abendessen ging hatten wir noch das Glück das der Priester der orthodoxen Kirche zur Messe rief. Der Kirchturm wird gerade renoviert und ich glaube er hat richtig Spaß an seinem Glockenersatz.