Von der Antike zu barocken Glanz

Heute hat der Tag mit einer Besichtigung des archäologischen Parks Neapolis in Syrakus begonnen. Unterschiedliche Bauwerke aus unterschiedlichen Epochen finden sich dort. Ich beginne erst einmal bei den Latomien, den Steinbrüchen. 850.000 m³ Stein wurden dort abgebaut. Dadurch sind wunderschöne Grotten entstanden. Unter anderem das “Ohr das Dionysios”, man sieht den Eingang oben in der Mitte der Fotos.

Besonders schön fand ich das griechische Amphitheater, 2 Werke von Aischylos, einem der großen Tragödiendichter des antiken Griechenlands, wurden hier uraufgeführt.

Auch die Römer haben ein Amphitheater hinterlassen, außerdem liegt auf dem Gelände der Altar Hierons II, auf dem Stiere zu Ehren des Zeus geopfert wurden. Der Altar war ein Stadion lang, erhalten ist nur mehr der Unterbau (Foto unten rechts). Außerdem gibt es antike Gräber und ein Nymphäum.

Nach der umfangreichen Besichtigung ging es aus Syrakus hinaus und wir fuhren nach Noto. Zur Abwechslung habe ich nicht im Bus geschlafen sondern fleißig die Landschaft abgelichtet.

Noto wurde Ende des 17. Jahrhunderts von einem schweren Erdbeben verwüstet und neu aufgebaut. Der Stil ist fast durchwegs barock, aber beim Busparkplatz hat sich ein wenig Jugendstil eingeschlichen (siehe das Bild unten rechts). Wunderschön sind die Balkonkonsolen der Palazzi - wie zB die Löwen im Bild unten links.

Das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist wahrscheinlich die Kathedrale, sie beherrscht das Stadtbild und ist auch wunderschön von jedem Aussichtspunkt der Stadt zu sehen - und ja ich habe gleich zwei bestiegen.

Generell jagt hier eine Kirche die Nächste, ich habe mich aber beherrscht und war nur in 3 Kirchen - mehr wäre sich aber leider auch nicht ausgegangen.

Ich habe in der Mittagspause nicht nur das Rathaus besichtigt, sondern auch das Theater und bin auf den Campanile San Carlo al Corso gestiegen - die Wendeltreppe hatte es in sich. Die Zeit reichte dann gerade noch für ein Eis - wer nach Sizilien kommt: Das Zitroneneis ist ein Gedicht!

Danach ging es wieder zurück nach Syrakus um dort das alte Stadtzentrum zu besichtigen. Dieses liegt auf der Insel Ortigia. Griechen, Byzantiner, Normannen - sie alle haben Spuren in dieser wunderschönen Altstadt hinterlassen. Auch die Legende der Nymphe Arethusa findet sich an verschiedenen Orten der Stadt wieder:

Arethusa war einst eine junge und wunderschöne Nymphe, die sich gerne der Jagd und dem Sport hingab. An einem heißen, sonnigen Tag, nach dem Training, stieg sie in den Fluss Alpheios, um darin zu baden. Dabei wurde sie von dem gleichnamigen Flussgott überrascht und bedrängt. Auf ihrer Flucht konnte Arethusa die ihr wohlgesinnte Göttin Artemis um Hilfe bitten. Diese umhüllte Arethusa mit dichtem Nebel. Als dies den von seinem Verlangen getriebenen Alpheios nicht abhalten konnte, verwandelte Artemis die verzweifelte Nymphe in eine Quelle, deren Bächlein unterirdisch und verborgen unter der Peloponnes und unter dem Meer hindurchfloss und auf der Halbinsel Ortygia, einem Teil von Syrakus, wieder austrat.

Die Quelle sieht man auf dem 2ten Bild - die Statue der beiden ist rechts unten zu sehen. Und es gibt auch einen Brunnen in dem man den Zeitpunkt der Verwandlung durch Artemis darstellt. Der Herr unten mit dem Spiegel in der Hand ist übrigens der Berühmte Archimedes. Beim Kampf um Syracus im dritten Jahrhundert v. Chr. soll er mit einem Spiegel die römische Flotte in Brand gesetzt haben.

Gleich wenn man in die Altstadt kommt landet man beim Apollotempel. Den habe ich ja gestern schon bei Nacht fotografiert - hier ein paar Tageslichtaufnahmen. Er ist wahrscheinlich der älteste Dorische Tempel im Okzident und wurde im 6. Jahrhundert vor Christus erbaut. Ungewöhnlich ist das auch der Name des Architekten gefunden wurde: Kleomene, Sohn des Knidieidas.

Der Tempel der Athene wurde übrigens zur Kathedrale umgebaut. Die mächtigen dorischen Säulen im Inneren der Kirche geben noch immer Zeugnis davon.

Da Syrakus am Meer liegt will ich dieses in den Fotos nicht auslassen. Ich hätte gerne das Castello Maniace besucht das zwischen 1232 und 1240 im Auftrag von Friedrich II erbaut wurde, aber leider waren die Tore geschlossen. Aber die Ansichten der Befestigungsanlagen waren auch schön, und es war ein netter Spaziergang am Meer.

Zu guter Letzt gibt es heute wieder ein Sonnenuntergangsfoto.