Ein neues Monat, eine neue Reise - diesmal geht es nach Nordmazedonien, und zwar mit Eberhardt Travel, ein Deutscher Veranstalter der als Einziger eine reine Nordmazedonien Rundreise anbietet. Da musste ich zuschlagen.
Der heutige Tag war eigentlich nur der Anreise gewidmet, das Programm startet erst Morgen. Aber ich habe den Nachmittag in Skopje gut genutzt. Die Hauptstadt Mazedoniens wurde bereits von den Römern gegründet der Ortsname leitet sich vom lateinischen Scupi ab.
Gesiedelt wurde hier aber schon früher, die ältesten Funde gehen auf die Jungsteinzeit, also ca. 6000 Jahre zurück. Mein erster Eindruck von Skopje: Monumental! Es gibt hier Statuen über Statuen. Davon sind einige richtig Groß - so wie die von Alexander dem Großen - unten links in der Mitte.
Schön ist auch die Lage am Fluß Vardar, an dessen Ufer ein paar sehr hübsche Gebäude stehen, und die Brücken sind auch nicht zu verachten. Interessanterweise gibt es hier auch einige Nachbau-Gallonen. Diese Schiffe die ursprünglich im 16ten bis 18ten Jahrhundert unterwegs waren, wurden von der Regierung als Attraktion geplant. Jetzt verfallen sie leider - dabei glaube ich schon, dass man sie sehr gut nutzen könnte. Man muss sich halt auch darum kümmern.
Die Schiffe und auch viele dieser monumentalen Statuen sind im Zuge von “Skopje 2014” entstanden. Das Projekt war als architektonische Neugestaltung geplant und hat Skopje als Kitschhauptstadt der Welt berühmt gemacht.
Ewiger Streitpunkt mit Griechenland ist ja nicht nur der Staatsname - “Nord” musste vor Mazedonien stehen, auch Alexander und sein Vater Philipp II sind ein wunder Punkt - beide Staaten beanspruchen diese herausragenden Herrscher für sich. Eine sinnlose Diskussion - das Makedonische Gebiet erstrecke sich über mehrere Staaten der Region.
Gelungen finde ich die Brücke die hinüber zum Archäologischen Museum führt - Das Museum ist sich leider nicht ausgegangen, ich hätte es eigentlich gerne besichtigt (bin aber zu lange im Bazar herumgeirrt)
Die Brücke ist wie ein Auge geformt (habe ich gelesen - man sieht das nur von oben) - und ist bestückt mit Persönlichkeiten der Landesgeschichte.
Wie oben schon kurz erwähnt bin ich ins Bazar-Viertel gewandert. Größer als in Sarajevo fehlt mir hier ein wenig der Charme. Moscheen gibt es auf jeden Fall genug, und als der Gebetsruf losging könnte man glauben man sei im Orient gelandet.
Ich mag auf jeden Fall die Architektur. Ich hoffe wir gehen morgen bei der Stadtbesichtigung auch in die Karawanserei oder in eine Moschee. Hier unten ist übrigens meine liebste Brücke abgebildet - die alte Steinbogenbrücke “Kamen Most”. In der osmanischen Zeit war hier ein Hinrichtungsplatz.
Man hat die alte Brücke mehrfach umgebaut und auch um eine Gebetsnische (Mihrab) ergänzt. Die heutige Brücke besteht seit dem 15. Jahrhundert, wahrscheinlich gab es aber bereits seit dem 6. Jhd. einen Vorgängerbau.
Das meiner Meinung nach schönste Monument das ich heute gesehen habe ist das Prometheus Denkmal. Ursprünglich war Prometheus nackt - das hat aber für so einen Aufruhr gesorgt das man dem Armen eine goldene Unterhose angezogen hat.
Wer Prometheus nicht kennt - er stammte aus dem Geschlecht der Titanen und hat uns Menschen, gegen den Willen des Zeus, das Feuer gebracht. Der Arme wurde schwer dafür bestraft - Er wurde an einen Felsen gekettet und ein Adler fraß an seiner Leber - die sich aber immer erneuerte. Herkules hat dann irgendwann den Adler erschossen, und Prometheus wurde von Zeus begnadigt. Es gibt auch den Mythos das Prometheus den Menschen aus Lehm erschaffen hat.
Nach dem Abendessen war ich dann nochmals fotografieren. Ich bin schon auf den morgigen Tag gespannt.