Auch heute war ich wieder mit Elite Tours unterwegs. Diesmal ging es nach Tschechien ins wunderschöne Znaim und das nahe gelegene Schloss Frain.
Unser erster Besichtigungspunkt war das wirklich schöne Schloss Frain an der Thaya. Das Schloss steht an der Stelle einer landesfürstlichen Burg, die der Landesverteidigung gegenüber Österreich diente.
1680 erwarb der Reichsgraf Michael Johann von Althann Burg und Herrschaft Frain. Er veranlasste den Umbau der Burg zu einem herrschaftlichen Barockschloss nach Plänen des Wiener Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach.
Karl VI, der Vater von Maria-Theresia, war auch hier zu Besuch. Er war freundschaftlich mit Johann Michael von Althann und seiner Frau Maria Anna Josepha verbunden. Nach dem Tod des Grafen von Althann übernahm Karl sogar die Vormundschaft über dessen Kinder.
Das Schloss ist heute in staatlichem Besitz und sehr schön restauriert. Man könnte aber Marketingtechnisch noch mehr rausholen. Wie so oft in tschechischen Schlössern gibt es keine kleinen Souvenirbücher - ich war nicht die einzige die eines gekauft hätte um mehr über das Schloss und die Geschichte zu erfahren.
Außerdem war die Führung nicht sonderlich gut. Unser lokaler Reiseleiter hat eigentlich nur etwas von einem Zettel abgelesen und die Dame vom Schloss, die die Türen aufgesperrt hat, wirkte schlecht gelaunt und desinteressiert.
Auf dem Weg nach Znaim kamen wir an der schönen Mühle von Lesná vorbei. 1862 ging die Windmühle in Betrieb. Sie wurde unter der Anleitung des Maurers Franz Czerny aus Liliendorf erbaut, der sein Wissen von der Mitarbeit an der Windmühle von Retz in Niederösterreich weitergab.
Wirklich überrascht war ich dann von Znaim - bisher kannte ich dort nur die Eishalle. Die Stadt ist wirklich schön und ich habe spontan beschlossen dort noch einmal hinzufahren - aber ohne Gruppe, nur ich und meine Kamera.
Schon zu Zeiten des Großmährischen Reiches im 9. Jahrhundert gab es eine Burgstätte an dieser Stelle. Die Stadt befindet sich auf einer Felszunge am linken, steil abfallenden Ufer der Thaya. 1145 wurde die alte Stadt vom böhmischen König Vladislav II. zerstört.
Im Jahr 1226 wurde Znaim neu gegründet und von dem Přemysliden Ottokar I. Přemysl zur Königsstadt erhoben. 1278 wurde das Stadtrecht vom römisch-deutschen König Rudolf I. bestätigt.
Als alte Burg- und Königsstadt verfügt Znaim über einen sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern. Ich mag die Gässchen und die Architektur der Altstadt - und von Touristenmassen war hier nichts zu sehen - Sehr angenehm.
Wir hatten in dieser schönen Stadt viel zu wenig Zeit - es gibt noch so viel zu sehen. Es soll zB einen interessantes Labyrinth unterirdischer Gänge geben.
Natürlich gibt es auch einige Kirchen - wir waren zumindest in der Nikolaus Kirche, in die Wenzelskapelle bin ich schnell alleine hineingeschlüpft.
Die St. Nikolaus Kirche wurde im Jahr 1106 vom Znaimer Fürsten Leopold gegründet. Im Jahr 1335 ist der Großteil der Stadt und auch die Nikolaus Kirche einem Feuer zum Opfer gefallen. Drei Jahre später ließ Karl IV. eine neue Kirche erbauen
Der 80 Meter hohe Rathausturm aus dem Jahr 1445 ist das Wahrzeichen der Stadt. Das Rathaus selbst wurde 1945 zerstört. Sein erhaltener Turm bildet gemeinsam mit der St.-Nikolaus-Kirche die charakteristische Silhouette der Stadt.
Mein Fazit: Ich komme wieder! Die Schnellbahn von Wien fährt direkt nach Znaim und das werde ich nutzen. Wenn es soweit ist gibt es natürlich einen detaillierten Bericht.