Heute wandeln wir auch den Spuren von Kara Ben Nemsi - aber erst ein wenig später. Denn am Morgen stand eine Kutschenfahrt in Degache auf dem Programm.
Wir fuhren wieder zu den Dattelpalmen - diese prägen alle Oasen. Und auch hier hatten wir wieder eine Klettervorführung. Der 77-Jährige ist ohne Schuhe die Palme hinaufgeflitzt - sehr beeindruckend!
Mehr Dattelpalmen brauche ich dann nicht mehr - auch wenn die Datteln sehr gut schmecken und sie sehr interessante Fotomotive abgeben.
Aber jetzt zu Karl aus Österreich (Entschuldigung: Kara Ben Nemsi) im ersten Band des Orient Zyklus von Karl May kommt verfolgt er hier mit seinem Gefährten Hadschi einen Mörder und gerät in einen Hinterhalt. Wo sind wir: Richtig am Chott el Djerid.
Das Chott el Djerid ist ein Sedimentbecken innerhalb einer Depression mit Salzsee. Der See selbst wird übrigens auch allein als Chott el Djerid bezeichnet. In der Antike wurde das Gebiet Tritonsee genannt, nach dem Fluss der den See speist.
Hier kann man leicht einer Fata Morgana erliegen, und die Karawanen waren durch die tückischen Salzkrusten immer in Gefahr einzubrechen. Heute fährt man auf einer befestigten Asphaltstraße, und für uns Besucher gibt es ein paar Stellen mit “Kunstwerken” - oder wie oben rechts Reste von Filmkulissen (Star Wars)
Der Salzsee wird durch Wasserläufe, die herausgespülte Salze mit sich führen, gespeist. Aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen (Jahresniederschlag 100 mm, Höchsttemperaturen bis 50 °C - nichts für mich) verdunstet das Wasser und die Salze kristallisieren zu einer trockenen Kruste, unter der sich tiefer Schlick befindet.
Die Gefährlichkeit des Chott beweist ein Ereignis aus dem 14. Jahrhundert: Es ist das spurlose Verschwinden einer Karawane mit 1000 Kamelen und ihren Treibern überliefert! Ich war übrigens ganz glücklich als ich 3 Kraniche erspäht habe! Erst glaubte ich an eine Fata Morgana, aber nein sie waren echt.
Im Chott wird auch Salz abgebaut, angeblich als Speisesalz und auch als Streusalz. Interessanter fand ich die heiße Quelle die sich am Rand des Salzsees befindet. Da könnten die Tourismus verantwortlichen mehr daraus machen - ein paar einheimische Männer haben in den schon sehr ramponierten Thermen gebadet. Aber leider wie überall hier überwiegt der Müll.
Zu guter Letzt kamen wir in Douz an. In früherer Zeit war die Stadt ein wichtiger Haltepunkt der Transsahara-Karawanenrouten. Sie wird auch das Tor zu Sahara genannt.
Leider war heute nicht Donnerstag, denn an diesem Tag findet der Wochenmarkt statt, der größte Krämer- und Viehmarkt Südtunesiens. Käufer und Verkäufer, Sesshafte, Nomaden und Halbnomaden kommen von überall zusammen - ich war ja schon im Oman vom Viehmarkt fasziniert und würde das gerne noch einmal erleben.
Ansonsten hat mich Douz jetzt nicht sonderlich beeindruckt, aber die Händler waren nicht so aufdringlich und ich habe mich auch nett mit zwei von Ihnen unterhalten ohne das Druck auf mich ausgeübt wurde etwas zu kaufen.