Heute war der erste richtig sonnige Tag – und er hätte zu keiner besseren Zeit kommen können, denn heute ging es in die Wüste und zu den Oasen.
Der erste Stopp auf unserer Tour war Ong-El-Jemel, oder wie wir Star Wars Fans sagen: Mos Espa. Denn hier hat George Lucas gedreht. Anakin Skywalker, der spätere Darth Vader hat hier mit seiner Mutter gelebt.
Der Ort ist eine reine Filmkulisse, gelebt hat hier nie jemand. Aber es ist interessant wie viele Anleihen sich George Lucas hier in Tunesien für seine Filme geholt hat. Der Planet Tatooine wurde nach einem Ort hier benannt. Und die Händler laufen hier auch in braunen Kapuzenmäntel herum, genauso wie die Jawa im Film (nur sind die Tunesier größer)
Ich habe leider keinen Jedi getroffen, und einen Podracer konnte ich auch nicht entdecken. Auch die Hutts oder Watto waren leider nicht da. Wer jetzt keinen Plan hat wovon ich schreibe: Schaut euch Star Wars an!!
Aber auch ohne ein Fan zu sein ist es hier wunderschön. Die Wüste ist ein ganz spezieller Ort, der eigentlich nur den Sand gemeinsam mit anderen Wüsten hat, jede ist ein wenig anders. Das Bild unten beinhaltet übrigens kein Wasser: Das ist eine Fata Morgana.
Ein weiterer Halt war dann in Tamerza. Vom Pass aus hat man auf der einen Seite einen wunderschönen Blick auf die Ebene und die Oase.
Auf der anderen Seite kann man einen wunderschönen Canyon bestaunen. Alleine die Faltung des Gebirges (unten im unteren Bild zu sehen) ist einfach fantastisch und Zeugnis der Entstehung der Erde wie wir sie kennen.
Am Fuße der Schlucht findet sich ein kleiner Wasserfall in der Oase. Leider kann man keinen Schritt tun ohne das einem etwas verkauft werden soll. Das trübt das Erlebnis ein wenig.
Jetzt zum Titel des heutigen Beitrages. Wer glaubt die Wüste sei tot und leer der irrt gewaltig. Schakale oder Fenneks habe ich leider nicht entdeckt (mal von einem kleinen gefangenen Fennek abgesehen), aber die Spuren konnte man manchmal von Jeep aus sehen. Und in den Oasen gab es Schmetterlinge, Vögel und ach Frösche - wie die hier herkommen ist mir wirklich schleierhaft. Und was machen Sie wenn eine Trockenzeit anbricht? Die Natur ist schon erstaunlich.
Apropos Oase, der letzte Stopp der Jeep-Tour war die Oase Chebika. Dort war es wirklich schön (wenn auch etwas überlaufen). Die Stadt war ursprünglich ein römischer Militärposten. Es gibt einen Rundweg der einen über die Hügel der Stadt hinunter zur Quelle führt.
Der römische Vorposten war übrigens unter dem Namen Ad Speculum (zum Spiegel) bekannt. Später siedelten hier Berber und betrieben neben Oasenwirtschaft auch Trockenfeldbau. Die Statue unten stellt übrigens eine Bergziege dar.
Hier an der Quelle waren übrigens die Frösche zu sehen und zu hören. Und da ich einige Kaulquappen sehen konnte vermehren sie sich auch kräftig. Ich hätte dort noch länger bleiben können - auch weil viele Vögel zum Baden dort waren.
Hier noch ein paar Impressionen der kleinen Oase.
Zum Abschluss des Tages ging es dann zurück nach Tozeur. Die Stadt ist etwas ganz besonderes, nicht wegen den unzähligen Dattelpalmen, sondern aufgrund der architektonischen Besonderheit - die Häuser der Medina sind aus kleinen Ziegeln gemacht und mit Ziegelmustern verziert.
Angeblich werden diese Ziegel noch immer per Hand hergestellt, die Muster die an den Fassaden mit den Ziegeln gebildet werden haben auch alle eine Bedeutung. In den Gassen der Medina war es erstaunlich ruhig, aber bei den Marktständen war der übliche orientalische Wahnsinn zu finden (ich habe aber trotzdem geschoppt)
Da wir ja heute auf den Spuren von Filmen wandeln. Auch hier wurde gedreht: zB Szenen aus “der englische Patient” aber auch das ZDF hat hier in den 70er Jahren die Serie “Kara Ben Nemsi Effendi” gedreht. Das macht ja auch Sinn - so spielt ja der Chott el Djerid (ein Salzsee) eine Rolle in Karl Mays “Durch Wüste und Harem”.
Wir haben auch eine Dattelpalmenplantage besucht - also eigentlich das angrenzende Museum, mit einem kleinen Dattelpalmenhain. Dort haben wir alles über die Dattelpalme und deren Produkte gelernt.
Zu guter Letzt, weil sich Palmen so gut für die IR-Fotografie eignen, noch eine Infrarot Aufnahme der Palmen von Tozeur.