Tag 4 - 22.06.2025 - Kupfer, Gold und Silber - Auf zu den Bergstädten

Eine Bergstadt? Was ist das? Hat sie sich verschrieben? Nein, habe ich nicht! Eine Bergstadt ist historisch gesehen eine Siedlung in der Nähe von Rohstofflagerstätten und wurde mit besonderen Rechten, wie zB Steuerbefreiungen oder -erlass und Ähnlichem ausgestattet.

Unser erster Halt war Banská Bystrica. Die Stadt ist ein alter Siedlungsplatz, bereits die Kelten bauten hier Oberflächenerze ab. 1255 erteilte der ungarische König das Stadtrecht, das Recht Gold, Silber und andere Metalle abzubauen, und andere umfangreiche Privilegien. Es wurden erst Gold und Silber abgebaut, ab etwa 1350 Kupfer, im 14. Jahrhundert auch Quecksilber und Anfang des 15. Jahrhunderts Blei.

Die meisten historischen Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich um den Hauptplatz. Dominierend ist der 1552 im Renaissancestil erbaute Uhrturm, ein schiefer Turm mit einer gegenüber der Vertikalen um 40 Zentimeter geneigten Spitze. (siehe oben)

Die meisten Gebäude um den Platz herum und in den umliegenden Gassen sind Bürgerhäuser im Gotik-, Renaissance- oder Barockstil.

Die Stadtburg (siehe unten) entstand neben der ursprünglichen Bergmannssiedlung. Sie sollte die Gewinne aus Abbau von Erzen und die königliche Schatzkammer schützen. Die einzelnen Gebäude wurden durch eine Befestigung ummauert.

Danach ging es nach Banská Štiavnica, sie ist die älteste Bergstadt der Slowakei und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Auch dieser Ort ist ein alter Siedlungsplatz mit ersten nachgewiesenen Funden aus der Steinzeit. Nach weiteren Kulturen siedelten sich die Kelten gegen Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. an und förderten Gold aus den Flüssen.

Insbesondere während der Herrschaft von Maria Theresia wuchs die Stadt so schnell, dass sie 1782 mit mehr als 20.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des gesamten Königreichs Ungarn nach Pressburg und Debrezin war.

Auch diese Stadt hat einen entzückenden Stadtkern, mit vielen hübschen Gebäuden. Über der Stadt erheben sich zwei Festungen, die zusammen mit der städtischen Befestigung die Stadt schützten.

Das Alte Schloss war ursprünglich eine im 13. Jahrhundert errichtete dreischiffige romanische Basilika. Nachdem die Osmanen in den 1540er Jahren weite Teile des Königreichs Ungarn besetzten, wurde die Kirche in eine Festung umgebaut.

Und diese habe ich in unserer Mittagspause besichtigt. Ich konnte aus Zeitgründen nicht an einer Führung teilnehmen, aber man konnte einiges auch ohne Guide besichtigen.

Und mit dieser Besichtigung ging unser Kurztrip in die Slowakei auch schon wieder zu Ende. Mein Fazit: Die Slowakei wird unterschätzt, es gibt einiges zu entdecken. Man muss hier aber auch noch einiges leisten um Barrieren zu überwinden. Ohne Reisegruppe hätten wir einiges nicht besichtigen können, Infomaterial zumindest in Englisch wäre toll. Ich habe auf jeden Fall Lust auf mehr!