Tag 3 - 21.06.2025 - Im Land der Holzkirchen

Heute haben wir wieder einiges an Weltkulturerbe gesehen. Vorbei an der Hohen Tatra ging es zu einer der berühmten Holzkirchen der Ostslowakei.

Die Kirchen wurden zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert erbaut und gelten dem Welterbekomitee als „gutes Beispiel für eine reiche lokale Tradition religiöser Architektur an der Schnittstelle zwischen westeuropäischer und byzantinischer Kultur“. Ausgezeichnet wurden zwei römisch-katholische Kirchen, drei evangelische Kirchen, auch als Artikularkirchen bekannt, sowie drei griechisch-katholische Kirchen. Neben den acht Welterbestätten existieren in der Slowakei noch etwa 50 weitere Holzkirchen.

Besichtigt haben wir die römisch-katholische Holzkirche in Hervartov. Als Baumaterial wurden Bretter aus Eiben und Lärchen verwendet, nur die Balken sind nach Renovierungsarbeiten aus Eichenholz hergestellt. Das Dach ist mit manuell gefertigten Holzschindel gedeckt.

Die Wandmalereien von Andrej Hafčík aus dem Jahr 1665 zeigen Motive von Adam und Eva im Paradies, vom Kampf von hl. Georg mit einem Drachen sowie von klugen und törichten Jungfrauen.

Als nächstes ging es nach Bardejov - diese liegt eigentlich nicht mehr im Bereich von Zips. Der Stadtkern zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und die gotische Basilika St. Ägidius von 1247 ist extrem Sehenswert.

Es gibt hier elf spätgotischen Flügelaltären aus der Zeit von 1460 bis 1520. Als wertvollster gilt der Seitenaltar Geburt des Herren, den man dem Umkreis der Krakauer Werkstatt von Veit Stoß zuschreibt.

Die Kalvariengruppe stammt übrigens von Paul von Leutschau - ja den haben wir gestern bereits kennengelernt. Es gibt in der Basilika viele Details zu entdecken. So wie zB die kleinen Löwen die an den Kirchenbänken angebracht sind. 

Der Stadtplatz mit dem frei stehenden Rathaus ist sehr gut erhalten. Es gibt auch einiges an Stadtmauer und Befestigungen zu sehen. Und auch in dieser Stadt war ich in der Mittagspause im Museum das im Rathaus untergebracht ist (Alle anderen Kirchen waren geschlossen - sonst hätte ich mir die auch noch angesehen).

Weiter ging es nach Lublau, am Fuße der Lublauer Burg - die wir leider nicht besichtig haben - das hätte mir sehr gefallen - haben wir das Freilichtmuseum Stará Ľubovňa besucht.

Es besteht aus einer Gruppe von ca. 17 Gebäuden, welche die Volksarchitektur, Lebensweise und Kultur der nordöstlichen Zips und oberen Šariš präsentieren. Es war sehr interessant, denn hier lebte seit Jahrhunderten eine ethnisch gemischte Bevölkerung, bestehend aus Slowaken, Karpatendeutsche, Russinen, Goralen, Juden und Roma.

Auch hier haben wir eine Holzkirche besucht. Die griechisch-katholische Holzkirche des Erzengel Michael aus Matysová. Das Gebäude in Blockbauweise mit Turm und Kirchenschiff stammt aus dem Jahr 1833.

Im Innenraum befindet sich die Ikonostase, Altar der Verklärung und auch selbstständige Ikonen aus der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts. Sie wurden unter dem Einfluss der byzantinischen Kunst gemalt. Die Ikone des Erzengel Michaels aus dem Jahr 1640 ist die älteste. Man sieht das innere der Kirche im Bild oben.

Auf dem Weg zurück zum Hotel haben wir dann auch noch einen kurzen Fotostopp in Spišská Belá eingelegt um die Kirche und den Glockenturm im Renaissancestil ablichten zur können. 

Und zu guter Letzt haben wir es zumindest kurz in den Hof von Schloss Kežmarok geschafft. Ich habe ja schon vor dem Frühstück einen Spaziergang um die Burg gemacht - da ist auch dieses Foto entstanden. Original ist hier nicht mehr viel. Das Schloss hat mehrere Brände hinter sich, wurde nach schweren Beschädigungen in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts instand gesetzt, und dient heute als Museum.