Gleich vorweg, die Schwarzmeerküste gefällt mir sehr! Unser Hotel lag ja direkt am Strand und die Zeit zwischen Frühstück und Abfahrt habe ich für einen kleinen Spaziergang genutzt. Schade das wir hier in Nessebar nur eine Nacht geblieben sind.
Denn auch die Altstadt gefällt mir sehr gut. Es gibt überraschend viele Kirchen hier, und das obwohl die Insel mit der Altstadt nur 850x350m klein ist.
Die Kirche Sveti Stephan (Oben in der ersten Reihe in der Mitte zu sehen) haben wir auch besichtigt. Dort sind auch noch die Fresken sehr gut erhalten. Die ältesten Teile der Kirche gehen auf das 10.-11. Jahrhundert zurück. Die meisten Fresken stammen aus dem Jahr 1599.
Die Geschichte Nessebars geht aber bis auf die Thraker zurück, diese wurden dann ca. 600 v. Chr, von den Griechen verdrängt, dann kamen wie immer die Römer, die von den Byzantinern abgelöst wurden. Diesen verdanken wir auch die vielen Kirchen. Auf die Bulgaren folgten die Osmanen und danach herrschten wieder die Bulgaren.
In die Altstadt gelangt man übrigens über einen Damm, denn die Stadt selbst liegt auf einer kleinen Insel.
Die Windmühle ist übrigens das Wahrzeichen der Stadt, sie steht auf dem Damm der zur Altstadt führt, die Übrigens in ihrer Gesamtheit zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.
Auch der nächste Besichtigungspunkt zählt übrigens zum Weltkulturerbe, das Thrakergrab von Kasanlak. Es geht auf das 4. Jahrhundert v. Chr. zurück und ist das am besten erhaltene Kunstwerk aus der Zeit der Thraker in Bulgarien. Wir waren in der Kopie des Grabes. Das Grab ist nicht sehr groß, und für mich ist es völlig verständlich das Original Grab zu schützen und nur Wissenschaftlern zugänglich zu machen. Mir hat es irrsinnig gut gefallen. Aber in mir wohnt ja auch ein kleiner Archäologe der jedes Mal frohlockt wenn er solche Schätze der Menschheitsgeschichte sehen darf.
Danach wurden dafür die meisten Mitreisenden entlohnt, es ging zum Ethnographischen Komplex Damascena. Dort wird Rosenöl aus der Damaszener Rose hergestellt, schon in der Antike wurde diese Rose von den Persern für diesen Zweck kultiviert. Ich bin ja nicht so ein Fan vom Rosenduft.
Wir hatten eine Führung über die wunderschön gestaltete Anlage. Es wurde erklärt wie der Duftstoff extrahiert wird, man sieht die Nachbildung einiger Thrakischer Kunstschätze (auch die eines Grabes) und diverse alte Geräte wie zB Webstühle.
Abends erreichten wir dann Plovdiv. Morgen besichtigen wir diese Stadt, aber ich habe noch einen kleinen Rundgang durch die Altstadt gemacht und einiges an Streetart gefunden.