Tag 4 - Plovdiv und das Kloster Bachkovo

Heute waren wir den ganzen Tag in Plovdiv und dem nahe gelegenen Kloster Bachkovo unterwegs. Begonnen haben wir mit einem Rundgang durch die Altstadt von Plovdiv.

Die ältesten Siedlungsspuren stammen bereits aus dem 5. Jahrtausend v. Chr, wie überall hier waren die Thraker die ersten Siedler. Die Altstadt liegt auf den drei Hügeln “Nebet Tepe”, “Taksim Tepe” und “Dzhambas Tepe” und ist archetektonisch, wie schon die Altstädte die wir bisher besichtigt haben, der Zeit der Bulgarischen Wiedergeburt zuzuordnen.

Interessant fand ich das Ethnographische Museum, das im Haus von Argir Kojumdzhioglu untergebracht ist. Er war ein reicher Kaufmann der dieses eindrucksvolle Gebäude im Jahr 1847 errichten lies.

Mir haben am Besten die Räume gefallen in denen man sieht wie man damals gelebt hat, und natürlich die Schmuck-Abteilung. Die Gürtel- und Gürtelschnallen haben es mir besonders angetan.

Natürlich waren auch die Römer hier. Es gibt ein antikes Theater, das auch heute noch für Aufführungen genutzt wird. Die Anlage fasste einmal 5000 bis 7000 Zuschauer und stammt aus der Zeit des römischen Imperators Trajan, also aus dem Anfang des 2. Jhd. n. Chr.

Unter der Fußgängerzone liegt das antike Stadion, das man an 2 Stellen noch sehen kann. Und auch das Forum ist zum Teil ausgegraben und zu besichtigen.

Ein Bummel durch die Stadt lohnt sich auf jeden Fall, es gibt viel zu entdecken, das konnte ich ja schon gestern Abend feststellen. Auch eine Moschee gibt es noch zu sehen die auf die lange Herrschaft der Osmanen hinweist und noch immer in Betrieb ist.

Danach ging es zum Kloster Bachkovo, das bulgarisch-orthodoxe Kloster ist das zweitgrößte Kloster in Bulgarien und direkt dem bulgarischen Patriarchen unterstellt.

Das Kloster wurde 1083 vom byzantinischen Befehlshaber der Gegend von Philippopolis Gregor Pakourianos und seinem Bruder Abas gegründet. Während des zweiten bulgarischen Reichs (14. Jahrhundert) entwickelte sich das Kloster zu einem der wichtigsten geistigen Zentren Bulgariens. Berühmt war es für seine Schreibschule.

Die Anlage ist wunderschön, ich bin ja ein Fan der orthodoxen Kirchen und Klöster, man weiß nie wohin man zuerst schauen soll.

Es gibt nicht nur die Hauptkirche, sondern auch ein Beinhaus, die Nikolauskapelle und auch ein kleines Museum. Dort gibt es ein Schwert das angeblich Kaiser Barbarossa bei seinem Kreuzzug hier zurückgelassen haben soll.

Und es ist wunderschön grün im Klosterkomplex, überall gibt es Bäume die wohltuenden Schatten spenden.

Ein Highlight ist sicher das Refektorium. Der Speiseraum des Klosters wurde wie die Klosterküche 1601 erbaut und bis ins Jahr 1643 mit Fresken ausgestattet. An der Decke sieht man den Stammbaum Jesu, darunter saßen die Mönche an einem langen Marmortisch. 

Alle Tiere hier im Kloster sind übrigens kuschelig. Die Hühner hatten Federn überall (auch die Beine waren dick befiedert) und der Hund der uns überall hin gefolgt ist war ein sehr flauschiges Exemplar.

Abends waren wir dann noch bei einem Abendessen und einer Folkloreshow im Restaurant Megdan. Es war toll - und ja ich musste auch wieder mittanzen! Davon habe ich kein Video, aber einen kleinen Ausschnitt der Show will ich euch nicht vorenthalten.