Tag 5 - Durch die Berge Bulgariens

Heute sind wir wieder lange Strecken mit dem Bus durch die Bergwelt Bulgariens gefahren.

Ein Teil der Strecke ging entlang der Rhodopenbahn. Der letzten noch betriebenen Schmalspurbahn Bulgariens mit der seltenen Spurweite von 760 mm. 

Unser erstes Ziel heute war Bansko, das am Fuße des Piringebirges liegt. Bei uns ist Bansko als Wintersportort bekannt in dem auch FIS Rennen stattfinden. Aber auch geschichtlich hat Bansko einiges zu bieten.

Sehr sehenswert ist die Dreifaltigkeitskirche die 1850 fertiggestellt wurde. Die Planung der dreischiffigen Hallenkirche folgte auch hier den Vorgaben der Türken,wonach Kirchengebäude eine bestimmte Höhe und Größe nicht überschreiten durften. Die Kirche wurde daher um eine geeignete Höhe zu erreichen teilweise in den Boden gebaut, sodass stets von den Eingängen einige Stufen nach unten in den Kirchenraum führen. 

Es gibt natürlich auch eine Gründungslegende die erklärt warum die Kirche trotz der strengen türkischen Restriktionen solche Dimensionen erreichen konnte: Zunächst vergrub man eine Ikone und ein altes Kreuz an der für den Kirchenbau vorgesehenen Stelle. Den Vertretern der türkischen Genehmigungsbehörde erzählten die Bulgaren, einer alten Frau sei im Traum eine Ikone erschienen und tatsächlich wurde an diesem Platz eine Ikone im Boden gefunden. Die somit von der Heiligkeit des Platzes überzeugten Türken erteilten die Baugenehmigung. Die vertraglich festgelegte Begrenzung ist dann von den Arbeitern jede Nacht um ein unmerkliches Stück nach außen versetzt worden.

Die Altstadt von Bansko ist klein aber fein, die alten Häuser sind sehr nach Innen gerichtet. Wenig Fenster nach Außen und Hohe Mauern, dafür aber großzügige Innenhöfe mit Pawlatschen.

Nach der Besichtigung von Bansko ging es weiter durch malerische Landschaften Richtung Melnik.

Melnik ist mit etwa 160 Einwohnern die kleinste Stadt Bulgariens. Sie ist bekannt für ihren Wein, die Sandsteinpyramiden und die Bauten im Stil der bulgarischen Wiedergeburt.

Interessanter ist was ich bei meiner Recherche herausgefunden habe: Ursprünglich lebte in der Region Melnik der thrakische Stamm der Medi (maedi), dem wahrscheinlich auch Spartacus entstammte. Es gibt also einen international bekannten Sohn der Stadt (oder zumindest der Gegend). Der Name Melnik leitet sich vom altslawischen Wort mel für weißen Lehm/Kreide ab. Damit sind die Felsen der Pyramiden von Melnik gemeint die die Stadt umgeben.

Wir haben das Kordopoulos-Haus besichtigt, das 1754 von dem wohlhabenden griechischen Händler Manolis Kordopoulos erbaut wurde. Im Haus befindet sich eine Ausstellung in der man sieht wie in diesen Häusern gewohnt wurde und ein Weinkeller, der vom Haus aus über Tunnel in den benachbarten Berg gegraben wurde.