Der heutige Tag stand im Zeichen der Pyrenäen. Hier haben wir wie bei der Tour de France 3 Pässe erklommen (nur komfortabler - also im Bus). Aber vor dem ersten Aufstieg ging es erst mal zu einer kleiner Pause nach Bagnères-de-Luchon.
Das ist ein kleiner Kurort am Fuße der Pyrenäen dessen Thermalquellen schon die Römer nutzten.
Dann ging es hinauf in die Pyrenäen. Diese Gebirgskette ist rund 430 km lang und trennen die Iberische Halbinsel im Süden vom übrigen Europa im Norden. Sie spannt sich vom Atlantischen Ozean im Westen (Golf von Biscaya) bis zum Mittelmeer im Osten (Golf de Roses).
Unsere Mittagspause haben wir in Arreau verbracht. Das ist ein wirklich schöner Ort, mit einigen interessanten Gebäuden am hübschen Fluss Neste du Louron.
Er liegt auf 720m und ist Teil einer Nebenstrecke des Jakobwegs.
Der berühmteste Sohn der Stadt war Exuperius von Toulouse. Er war ein frühchristlicher Bischof von Toulouse und Heiliger der römisch-katholischen Kirche.
Der höchste Berg der Pyrenäen ist mit 3404 Metern der Pico de Aneto im Maladeta-Massiv. Es gibt rund zweihundert Gipfel über 3000 m in den Pyrenäen. Die höchsten von ihnen sind vergletschert. So weit oben waren wir aber heute nicht unterwegs.
Unseren letzten Zwischenstopp hatten wir in Campan. Hier kann man im Sommer die “Mounques” bewundern.
Das sind Puppen in Lebensgröße, die Mounaques sind aus Lumpen und Heu hergestellt und zeigen alle möglichen Szenen des Lebens. Bei der Kirche gibt es eine ganze Hochzeitsgesellschaft.
Die Tour de France ist hier jedes Jahr zu Gast, wie man sich solche Strapazen antun kann ist mir ein Rätsel. Der Col du Tourmalet ist mit 2115 Metern über dem Meeresspiegel der höchste asphaltierte Straßenpass der französischen Pyrenäen. Hier ist den Radfahrern auch ein Denkmal gewidmet.
Unsere Nacht verbringen wir heute in Lourdes. Von diesem Ort hat sicher jeder schon gehört, es ist einer der weltweit meistbesuchten Wallfahrtsorte. Im Jahr 1858 soll die damals vierzehnjährige Bernadette Soubirous mehrere Marienerscheinungen gehabt haben.
Bei einer dieser Erscheinungen wurde die Quelle in der Grotte freigelegt. Die Mutter Gottes bat Bernadette Soubirous nach ihren Worten darum, den Priestern auszurichten, dass an der Grotte eine Kirche errichtet werde, und um Prozessionen dorthin.
Der Quelle werden Heilkräfte zugeschrieben, und es wurde von vielen Wunderheilungen berichtet. Da es ja nichts schadet bin ich auch die Grotte entlang marschiert und habe das heilige Wasser berührt während die Gläubigen ein Ave Maria nach dem anderen gebetet haben.
Ich weiß nicht was es ist, aber solche Orte haben schon etwas berührendes. Dabei meine ich aber die Grotte an sich, und auch die Kirchen die hier erbaut wurden. Der Wahnsinn der außerhalb des Kirchengrundstücks stattfindet ist allerdings abstoßend. Ein Souvenirladen reiht sich an den nächsten, es wird vorgedrängelt und gerempelt. Nicht sehr christlich das Ganze.
Nach dem Abendessen war ich dann auch noch bei der Lichterprozession. Schon sehr beeindruckend, meiner Oma hätte es hier sicher sehr gefallen. Und ich gebe zu ich habe vor Rührung ein Tränchen verdrückt als ich an sie gedacht habe.