Tag 7 - 30.09.2025 - Das Tal des Lot

xHeute waren wir im Tal des Lot unterwegs, der Lot ist ein Fluss im Südwesten Frankreichs, der in den Regionen Okzitanien und Nouvelle-Aquitaine verläuft.

Unser erster Stopp war in Moissac, genauer die Abtei Saint-Pierre ist eine ehemalige Benediktinerabtei die unter anderem für ihr Portal bekannt ist. Es ist mit zahlreichen Reliefszenen geschmückt und gilt als bedeutendstes Zeugnis romanischer Bildhauerkunst in Südwestfrankreich.

Das Tympanon (das ist das Bogenfeld des Portals) wird auf 1120/30 datiert und ist damit eines der ältesten figürlichen Tympana überhaupt. Getragen wird es von dem Trumeaupfeiler in der Mitte des Eingangs. Es war übrigens Vorbild für die Beschreibung des Kirchenportals in Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“, in dem Eco seinen jugendlichen Helden Adson von Melk in Betrachtung der dämonischen Bilder des Portals in eine Art religiöse Vision verfallen lässt.

Die Kirche selbst ist nichts Besonderes, außer vielleicht das es ein Kirchenfenster von Marc Chagall gibt (siehe oben) - das mir nicht gefällt.

Es gibt auch einen schönen Kreuzgang, wobei ich persönlich schon schönere gesehen habe - mit interessanteren Kapitellen. Aber trotzdem - ich liebe Kreuzgänge und habe wie immer mit Begeisterung fotografiert und ihn auf mich wirken lassen. 

Der Kreuzgang erstreckt sich vor der gesamten Nordseite des Kirchenschiffs und erinnert mit seiner Größe an die ehemalige Bedeutung dieser Abtei. Es gibt zehn Marmorreliefs an den Eckpfeilern und ehemals 88 Kapitelle. Damit ist er einer der umfassendsten und ältesten in Frankreich, und der größte und am reichsten ausgestattete Kreuzgang der gesamten Romanik.

Er wurde zwischen 1059 und 1131 errichtet, wohl im Jahr 1100, denn der Mittelpfeiler mit dem Relief des Abtes ist auf das Jahr 1100 datiert. Der Kreuzgang ist also etwas älter als das Portal.

Danach ging es nach Cahors, dort liegt in einer engen Flussschleife des Lot, der die Stadt im Westen, Süden und Osten umgibt. Von den drei Brücken, die den Zugang zur Stadt im Mittelalter schützten, steht heute nur noch der Pont Valentré.

Die Wehrbrücke wurde in der Zeit der englisch-französischen Kriege erbaut und ist eines der wenigen Beispiele von Militärarchitektur aus dieser Epoche, die heute noch existieren. Sie wird als eine der schönsten befestigten Brücken des Mittelalters angesehen.

Unsere Mittagspause haben wir in Saint-Cirq-Lapopie verbracht. Die steilen Gassen des Ortes sind geprägt durch ziegelgedeckte Giebelhäuser aus dem 13. bis 16. Jahrhundert.

Es gibt eine romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert welche unterhalb der Burgruine steht. Der quadratische Glockenturm und die Apsis stammen noch aus jener Zeit. Im Hundertjährigen Krieg wurde Saint-Cirq-Lapopie belagert und schließlich durch Verrat eingenommen. 1471 wurden auf Befehl Ludwig XI. die Wehranlagen geschleift. Während der Religionskriege ließ Heinrich von Navarra, der spätere König Heinrich IV., auch noch den Rest zerstören.

Auch dieser Ort wurde als einer der schönsten Orte Frankreichs gekürt - meiner Meinung nach zurecht. Ich liebe diese kleinen Dörfer - gut leben möchte ich hier nicht. Aber es ist schön sie zu besuchen.

Ein Highlight war aber heute die Höhle Pech Merle. Das ist eine Tropfsteinhöhle mit jungpaläolithischer Höhlenmalerei. Die Besucherzahl ist begrenzt - es ist eine Original-Höhle, kein Nachbau. Und das Fotografieren ist verboten - und ja ich habe mich daran gehalten. Die Fotos unten habe ich im kleinen Museum geschossen. Das Alter der ältesten Zeichnungen wird auf über 29.000 Jahre datiert.

Die Nacht verbringen wir in Rocamadour. Mehr zu diesem Ort erfahrt ihr dann Morgen wenn wir den Ort besichtigen.