Wer kennt es nicht,das Lied “Lago Maggiore” das die verliebte Conny Froebess im Film singt - na gut: eigentlich wurde der Film am Lago die Lugano gedreht, aber beim Anblick des Sees und dieser wunderschönen Gegend muss ich immer in Gedanken das Lied singen.
Heute haben wir uns also am Lago Maggiore herumgetrieben. Der Langsee, wie die Schweizer ihn auch nennen, hat eine Fläche von 212 m² und liegt zu ca. 20% in der Schweiz und zu 80% in Italien. Heute waren wir in der Schweiz unterwegs. Als Erstes ging es nach Locarno.
Der Ort war schon in der früheren Bronzezeit besiedelt, man hat dazu eine entsprechende Nekropole gefunden. Begonnen haben wir unseren Rundgang beim Castello Visconteo am Rande der Altstadt. Dieses wurde ab dem 12. Jahrhundert erbaut und lag ursprünglich direkt am Ufer des Sees.
Wie immer standen einige Kirchen auf dem Programm. Zuerst waren wir in der Kirche San Francesco, besichtigen konnten wir diese aber nicht - es wurde gerade die Messe gefeiert. Zu meiner Überraschung in Deutsch, ich hätte eher auf Italienisch getippt.
Danach ging es zur Kirche Santa Maria Assunta. Diese barocke Kirche wurde im Jahr 1636 geweiht, und enthält eine der bedeutendsten Stuckdekorationen des Barock im Tessin. Mir hat der Garten des Chorherrenhauses daneben allerdings besser gefallen. Ich finde Barockkirchen einfach zu überladen.
Die Mittagspause habe ich am See verbracht, dort konnte ich meiner Leidenschaft der Vogelfotografie frönen. So ist mir auch dieser wunderschöne Haubentaucher bei der Jagd vor die Linse gekommen.
Aber natürlich habe ich nicht nur Vögel fotografiert, die Stadt bietet sehr viele Motive. Sei es in der Altstadt oder auf dem Berg, Schade das keine Zeit blieb hinauf zu der Wallfahrtskirche Madonna del Sasso zu gehen oder zu fahren.
Die letzte Kirche in Locarno die wir besichtigt haben hat mir gut gefallen, die Chiesa die San Vittore. Der Ursprung der Kirche geht auf das 9./10. Jhdt zurück und trotz späterer Umbauten hat sich der romanische Charakter der Kirche erhalten.
Hochinteressant ist die dreischiffige Krypta, deren 22 Säulenkapitelle aus diversen Materialien und von verschiedener Form sich alle voneinander unterscheiden.
Die Kirche wurde übrigens auf einer älteren Kirche aus dem 5. oder 6. Jahrhundert erbaut, und diese mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Überresten einer römischen Villa - Ich finde das sehr spannend.
Nach all der Kultur war der nächste Programmpunkt geistig sehr entspannend. Es ging in den Kamelienpark. Die Kamelie ist übrigens ein Teestrauchgewächs das aus Ost-Asien stammt. Es gibt zwischen 200 und 300 Pflanzenarten, Eine schöner als die Andere.
Nach dem Besuch des Parkgeländes, das direkt am See liegt, ging es weiter in das schöne Ascona.
In Ascona angekommen haben wir gleich wieder eine Kirche besichtigt - Santa Maria della Misericordia. Um in die Kirche zu gelangen mussten wir erst noch in den schönen, sehr schlichten Renaissancekreuzgang des Collegio Papio.
Der einschiffige Bau wurde aus Bruchstein und Geröll erbaut. Mir haben die Fresken im Altarraum sehr gut gefallen, es ist einer der umfangreichsten Freskenzyklen der Spätgotik in der Schweiz.
Abgebildet sind Szenen des Alten und des neuen Testaments, die auf das Jahr 1466 zurück gehen.
Ascona wird laut einigen Funden bereits seit dem Neolithikum besiedelt und hat sich von einem einfachen Fischerdorf zu einem der beliebtesten Touristenorten gewandelt. Ich finde die Stadt strahlt Urlaubsflair aus. Wenn das Wetter passt (wir hatten ja leider Regen) muss es hier wirklich schön sein.
Nach Ascona ging es dem See entlang wieder Richtung Süden, die nächsten beiden Bilder sind bei der Fahrt entstanden. Das ist gar nicht so leicht - die Straßen sind schmal und schmiegen sich oft an den Hang. Hier wurde jeder Zentimeter von den Menschen genutzt.
Diese Festung im See gefällt mir sehr - es ist das Castelli di Cannero. Es sieht so aus als wären die Castelli direkt auf dem Wasser gebaut, aber es befinden sich dann doch Inseln darunter.
Nach dem Abendessen habe ich dann noch ein Foto von meinem Balkon aus geschossen - Die Isola Bella besichtigen wir Morgen. Hier ein Foto bei Nacht.