2025 03 26 - Tag 5 - Die lange Fahrt zurück nach Österreich

Heute hatten wir einen langen Fahrtag, nur unterbrochen von ein paar kleinen Pausen. Bevor es aber zurück nach Österreich ging, konnte ich noch den wunderschönen Sonnenaufgang über dem spiegelglatten Lago Maggiore genießen.

Die Fahrt führte uns über Mailand, entlang des Gardasees, über Südtirol und den Brenner schließlich zurück nach Österreich. Ich konnte dabei von der Landschaft - vor allem in der herrlichen Bergwelt Südtirols mit seinen Festungen - wieder einige Fotos schießen.

Im oberen Bild sieht man zum Beispiel das Castel Beseno. Diese Höhenburg liegt auf einem Felsenhügel, der das Etschtal und das Tal des Rio Cavallo überragt und ist die größte Befestigungsanlage der Region. Sie diente der Überwachung des Lagertals und der Via Imperii, auf der die römisch-deutschen Könige zur Kaiserkrönung nach Rom zogen.

Oder hier unten das Kloster Säben. Es wurde im ausgehenden 17. Jahrhundert durch Nonnen des Salzburger Benediktinerinnen Stifts Nonnberg gegründet und bestand bis November 2021. Säben (lateinisch Sabiona), gelegen auf dem Heiligen Berg oberhalb von Klausen, war schon in der Jungsteinzeit besiedelt. Am Ort des heutigen Klosters befand sich früher eine spätrömische Siedlung.

Ich sollte einmal recherchieren wie man diese Orte besuchen kann (auch ohne Auto), oder es sollte eine Südtiroler Burgen und Köster Tour geben - das würde mir gefallen. Als Abschlussfoto der Reise gibt es hier nochmals ein Panorama - Bei Sonnenaufgang von meinem Balkon aus aufgenommen.

Gefahren sind wir insgesamt 1650km. Die Reise war kurz aber sehr interessant und kurzweilig. Daher hier mein Dank an den Busfahrer Klaus Wagner der uns sicher gefahren hat, und an unsere Reiseleiterin Friederike Weiss - noch nie haben ich so viele Informationen zu den unterschiedlichsten Themen in so kurzer Zeit erhalten. 

2025 03 25 - Tag 4 - Luxus ist nichts für mich

Heute war der letzte Besichtigungstag hier in Oberitalien bzw. der südlichen Schweiz. Gleich in drei Regionen waren wir heute. Unser Hotel hier am Lago Maggiore liegt im Piemont. Der Comer See liegt in der Lombardei und Lugano im Tessin. Bevor es los ging habe ich heute endlich einen Sonnenaufgang fotografieren können. 

Unser erster Stopp war Como am gleichnamigen See. Gleich vorweg: Mir ist das hier zu kommerziell - genauso wie auch Lugano das wir später besuchen werden. Es mag ein Ort der Reichen und Schönen sein (wobei das liegt ja im Auge des Betrachters), mein Fall ist es nicht.

Als Erstes haben wir den Dom besucht. Wie so oft ist der Dom nicht unbedingt die schönste Kirche - Mit dem Bau wurde 1396 begonnen, die Fassade stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, also eigentlich schon in der Renaissance, aber aufgrund des starken deutschen Einflusses hat sie noch deutlich gotische Züge. 

Mir hat die Kirche San Fedele besser gefallen. Diese Kirche wurde im ausgehenden 12. Jahrhundert gebaut. Sie wird zu beiden Seiten von Wohnhäusern flankiert, die direkt an die Kirche angrenzen. Die Kirche hat einen sogenannten Drei-Konchen-Chor, dieser wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts in Köln entwickelt - oder etwa doch nicht? Manche Forscher glauben das die Kölner hier abgeschaut haben. Man wird das wohl nie klären können - außer es tauchen schriftliche Zeugnisse auf. 

Ich fahre ja im Mai wieder nach Neapel. Und da gibt es auch einen Bezug zu Como - hier war der Geburtsort sowohl Plinius des Älteren als auch Plinius des Jüngeren. Letzterer gründete hier Bäder und eine Bibliothek und spendete Geld zur Unterstützung von Waisen. Der Geschichtsinteressierte weiß, Plinius der Ältere kam 79 n.Chr. beim Ausbruch des Vesuv ums Leben. Sein Neffe Plinius der Jüngere hat in seinen Briefen den Ausbruch genau beschrieben. Hier in Como wurden sie beide prominent an der Domfassade verewigt - und das als Nicht-Christen - Bemerkenswert!

Mir hat hier übrigens das Ensemble vor der Kirche San Fedele gut gefallen. Ich mag ja alte Gemäuer. Der Rest von Como war für mich ok aber nicht so schön. Das Urlaubsflair wie gestern am Ortasee hat sich bei mir nicht eingestellt.

Auch nicht bei der 1 Stündigen Fahrt auf dem See - ok die Villen die es so rund um den See gibt sind natürlich schon schön und beeindruckend. Aber irgendwie fehlt mir hier die “Lieblichkeit”. Vielleicht hätte man einen der kleineren Orte besuchen müssen. 

Die Skulptur im See ist übrigens nicht das N für Nespresso (das war meine Interpretation, es gibt hier ja einige Nespresso Shops - eh klar George Clooney wohnt ja nicht weit entfernt) sondern das Monument “Life Electric” vom Stararchitekten Daniel Libeskind, der die Skulptur so beschreibt: „Life Electric gründet sich auf der elektrischen Spannung zweier Pole einer Batterie, dem großen Geschenk Voltas an die Menschheit”. Der Physiker Volta ist einer der berühmtesten Söhne der Stadt (wahrscheinlich sogar der Berühmteste).

Nach Como ging es dann zum nächsten See - und wieder über die Grenze in die Schweiz - dem Luganer See. Wir haben die “Perle des Tessin” Lugano besucht. Die Stadt ist der drittgrößte Finanzplatz der Schweiz und ein Luxusgeschäft reiht sich hier an das Nächste. 

Total interessant ist die Kirche Santa Maria degli Angioli an der Uferpromenade von Lugano. Sie birgt das berühmteste Renaissancebild der Schweiz, erschaffen von Bernardino Luini (etwa 1480 – 1532), einem Schüler Leonardo da Vincis. Es handelt es sich um ein figurenreiches Freskengemälde von der Passion und der Kreuzigung Christi. Das Gemälde nimmt fast die ganze Wand ein, über 150 Personen und zahlreiche Pferde sind abgebildet

Die Kirche stammt aus den Jahren 1499 und 1500 und war einst Teil eines 1490 gegründeten Minoritenklosters. Im Jahr 1602 übernahmen die reformierten Franziskaner der Provinz Mailand den Komplex. Außen ist die Kirche total schlicht, aber meistens verstecken sich gerade in diesen Gotteshäusern die schönsten Kunstwerke. 

Ursprünglich war Lugano wohl im ersten Jahrtausend vor Christus vom Stamm der Lepontier besiedelt. Sie waren wahrscheinlich etruskischen Ursprungs, vermischten sich aber später mit den Keltischen Stämmen. Im 1. Jahrhundert vor Christus setzten sich dann die Römer hier fest. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Stadt im Jahr 804.

Mein Fazit zum heutigen Tag: Ich wünschte es gäbe mehr Besichtigungen mit historischen Bezug die nichts mit Kirchen zu tun haben - obwohl ich ja auch in unserer freien Zeit noch in 2 Kirchen war - aber ich weiß das nicht jeder so verrückt nach Ausgrabungen oder Archäologie ist. Oder eventuell eine Burg/Festung besichtigen will. Natürlich kommt man um solche Hauptorte der Region nur schwer herum, aber ich glaube es gibt sicher weniger bekannte - aber umso interessantere Orte die man besichtigen kann. Aber das ist wieder einmal meckern auf hohem Niveau - es war trotzdem ein toller Tag. 

2025 03 24 - Tag 3 - Inselhüpfen

Ich war heute früh wach und wollte den Sonnenaufgang fotografieren - der war aufgrund der (noch) dichten Wolkendecke aber nicht sehr fotogen - aber dafür ein wenig mystisch (und ja auch ein Foto wert) 

Nach dem Frühstück - und bei viel besseren Wetter - ging es dann los mit der Inseltour. Am Vormittag standen 2 der Borromäischen Inseln auf dem Programm. Warum Borromäische Inseln: Sie gehören noch immer dem Adelsgeschlecht Borromeo. Der wohl bekannteste Vertreter der Familie ist auch in Wien bekannt (wobei ich jetzt unterstelle das die meisten Wiener davon nichts wissen): Die Karlskirche heißt nicht so weil Karl VI sie erbauen ließ, sondern weil sie dem Heiligen Karl Borromäus geweiht ist. 

Die Erste der besuchten Inseln war die Isola Bella - die Schöne Insel - hieß ursprünglich Isola Inferiore - die kleine Insel. 1630 wurde der die Insel unbenannt in Isola Isabella, daraus wurde das kürzere Isola Bella. Noch heute nutzt die Familie das Schloss als Sommerdomizil. Irgendwie schwer vorstellbar. Im Sommer tummeln sich unten unzählige Touristen und im 2ten Stock lebt der Adel. 

Die Räume die wir besichtigten waren definitiv sehr beeindruckend und zeugen vom Reichtum dieses Adelsgeschlechts. Sie waren in den 1390er Jahren mit Bankgeschäften groß geworden und durch eine geschickte Heiratspolitik wurden sie immer reicher und mächtiger. Die Ländereien der Borromeo am Lago Maggiore bildeten zwischen 1445 und 1797 sogar einen eigenen Staat, den „stato borromaico“, dessen Territorium umfasste mehr als 1.000 km²

Sehr beeindruckend ist auch der italienische Barockgarten, hier leben einige weiße Pfauen. Gleich mehrere haben uns mit dem Schlagen von Rädern erfreut - es ist ja auch Frühling und die Kerle wollen die Weibchen beeindrucken.

Unsere Mittagspause haben wir dann auf der Isola dei Pescatori, der Fischerinsel, verbracht. Sie ist die einzige Insel im See, die seit Beginn des 14. Jahrhunderts bis heute dauerhaft bewohnt ist - derzeit übrigens von ca. 50 Personen.

Im Herbst und im Frühling steigt der Wasserspiegel des Lago Maggiore wegen der starken Niederschläge stark an und überschwemmt die Straßen der Insel und die Seepromenade. Daher befinden sich die Zugänge zu den Häusern fast ausschließlich im zweiten Stock.

Hier noch ein Blick hinüber nach Baveno, dieser Ort hat eine sehr traurige Vergangenheit: Während des Zweiten Weltkriegs kam es nach Italiens Kriegsaustritt und deutscher Besetzung im September 1943 im Massaker vom Lago Maggiore zu den ersten Massenmorden an Juden in Italien durch die SS. Dabei kamen vor allem Bewohner von Meina, Arona und Baveno um. 

An den Seen hat man auch eine sehr umfangreiche Fauna - ich bin Begeistert von der Menge an  Haubentauchern - und heute konnte ich sie beim Balzen beobachten und fotografieren.

Nach einem kleinen Stopp bei unserem Hotel ging es dann weiter zum Ortasee. Und dort hat es mir wirklich gut gefallen. Es ist ein Fjord-See - der Westlichste der italienischen Gletscherseen. Die Insel die wir besuchten ist die Isola San Giulio.

Der Name geht auf einen wundertätigen Griechen namens Julius zurück, der die Insel im 4. Jahrhundert von Drachen und Schlangen befreit haben soll. Was haben die Heiligen nur Immer gegen die Schlangen? Ok man sollte keinen Apfel von ihnen nehmen - aber sonst? Wegen dieser kleinen Begebenheit im Paradies werden sie jetzt als Bringer von Unheil und Chaos verteufelt. Naja - geht uns Frauen ja auch so, immer diese Erbsünde! 

Angeblich liegt der Schlangenvertreiber auch hier in der Krypta begraben. Neben der Basilika dominiert die Abtei Mater Ecclesiae die Insel. 

Der Ort “Orta San Giulio” weckt eindeutig Urlaubsfeeling. Hier gefällt es mir eindeutig besser als Gestern in Locarno oder Ascona. Vielleicht war es auch nur das Wetter - oder der Umstand das der Ort nicht überlaufen war - oder das wirklich gute Eis. Aber der Markt oder die Villa Crespi in ihrem maurischen Baustil sind einfach entzückend. Nicht umsonst ist der Ort Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia (Die schönsten Orte Italiens). 

Auf dem Weg zurück zu unserem Hotel hatten wir Glück und die mittelalterliche Festung “Rocca die Angera” lag im besten Abendlicht. Und hier schließt sich auch der Kreis - den auch diese Festung gehört den Borromäern.

2025 03 23 - Tag 2 - Lago Maggiore Traumparadies

Wer kennt es nicht,das Lied “Lago Maggiore” das die verliebte Conny Froebess im Film singt - na gut: eigentlich wurde der Film am Lago die Lugano gedreht, aber beim Anblick des Sees und dieser wunderschönen Gegend muss ich immer in Gedanken das Lied singen.

Heute haben wir uns also am Lago Maggiore herumgetrieben. Der Langsee, wie die Schweizer ihn auch nennen, hat eine Fläche von 212 m² und liegt zu ca. 20% in der Schweiz und zu 80% in Italien. Heute waren wir in der Schweiz unterwegs. Als Erstes ging es nach Locarno.

Der Ort war schon in der früheren Bronzezeit besiedelt, man hat dazu eine entsprechende Nekropole gefunden. Begonnen haben wir unseren Rundgang beim Castello Visconteo am Rande der Altstadt. Dieses wurde ab dem 12. Jahrhundert erbaut und lag ursprünglich direkt am Ufer des Sees. 

Wie immer standen einige Kirchen auf dem Programm. Zuerst waren wir in der Kirche San Francesco, besichtigen konnten wir diese aber nicht - es wurde gerade die Messe gefeiert. Zu meiner Überraschung in Deutsch, ich hätte eher auf Italienisch getippt.

Danach ging es zur Kirche Santa Maria Assunta. Diese barocke Kirche wurde im Jahr 1636 geweiht, und enthält eine der bedeutendsten Stuckdekorationen des Barock im Tessin. Mir hat der Garten des Chorherrenhauses daneben allerdings besser gefallen. Ich finde Barockkirchen einfach zu überladen. 

Die Mittagspause habe ich am See verbracht, dort konnte ich meiner Leidenschaft der Vogelfotografie frönen. So ist mir auch dieser wunderschöne Haubentaucher bei der Jagd vor die Linse gekommen.

Aber natürlich habe ich nicht nur Vögel fotografiert, die Stadt bietet sehr viele Motive. Sei es in der Altstadt oder auf dem Berg, Schade das keine Zeit blieb hinauf zu der Wallfahrtskirche Madonna del Sasso zu gehen oder zu fahren.

Die letzte Kirche in Locarno die wir besichtigt haben hat mir gut gefallen, die Chiesa die San Vittore. Der Ursprung der Kirche geht auf das 9./10. Jhdt zurück und trotz späterer Umbauten hat sich der romanische Charakter der Kirche erhalten.

Hochinteressant ist die dreischiffige Krypta, deren 22 Säulenkapitelle aus diversen Materialien und von verschiedener Form sich alle voneinander unterscheiden. 

Die Kirche wurde übrigens auf einer älteren Kirche aus dem 5. oder 6. Jahrhundert erbaut, und diese mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Überresten einer römischen Villa - Ich finde das sehr spannend.

Nach all der Kultur war der nächste Programmpunkt geistig sehr entspannend. Es ging in den Kamelienpark. Die Kamelie ist übrigens ein Teestrauchgewächs das aus Ost-Asien stammt. Es gibt zwischen 200 und 300 Pflanzenarten, Eine schöner als die Andere.

Nach dem Besuch des Parkgeländes, das direkt am See liegt, ging es weiter in das schöne Ascona.

In Ascona angekommen haben wir gleich wieder eine Kirche besichtigt - Santa Maria della Misericordia. Um in die Kirche zu gelangen mussten wir erst noch in den schönen, sehr schlichten Renaissancekreuzgang des Collegio Papio.

Der einschiffige Bau wurde aus Bruchstein und Geröll erbaut. Mir haben die Fresken im Altarraum sehr gut gefallen, es ist einer der umfangreichsten Freskenzyklen der Spätgotik in der Schweiz.

Abgebildet sind Szenen des Alten und des neuen Testaments, die auf das Jahr 1466 zurück gehen.

Ascona wird laut einigen Funden bereits seit dem Neolithikum besiedelt und hat sich von einem einfachen Fischerdorf zu einem der beliebtesten Touristenorten gewandelt. Ich finde die Stadt strahlt Urlaubsflair aus. Wenn das Wetter passt (wir hatten ja leider Regen) muss es hier wirklich schön sein.

Nach Ascona ging es dem See entlang wieder Richtung Süden, die nächsten beiden Bilder sind bei der Fahrt entstanden. Das ist gar nicht so leicht - die Straßen sind schmal und schmiegen sich oft an den Hang. Hier wurde jeder Zentimeter von den Menschen genutzt. 

Diese Festung im See gefällt mir sehr - es ist das Castelli di Cannero. Es sieht so aus als wären die Castelli direkt auf dem Wasser gebaut, aber es befinden sich dann doch Inseln darunter.

Nach dem Abendessen habe ich dann noch ein Foto von meinem Balkon aus geschossen - Die Isola Bella besichtigen wir Morgen. Hier ein Foto bei Nacht.

2025 03 22 - Tag 1 - 1 Tag 5 Länder

Endlich bin ich wieder unterwegs, diesmal steht die Reise “Tessin - Süden der Schweiz” auf dem Programm. Der erste Tag war auf jeden Fall kein Zuckerschlecken - früh ging es in Wien los, und spät kamen wir in unserem Hotel in Stresa, am Lago Maggiore an. Dabei ging es durch 5 Länder: Österreich - Deutschland - Liechtenstein - Schweiz und Italien.

Die lange Fahrt war aber Landschaftlich wunderschön, und von Sonne bis Schnee war alles dabei. Ich liebe ja die Burgen und Festungen die so am Weg liegen. Jedes Mal denke ich mir das müsste man mal entspannt machen, und jede der Burgen (falls möglich) besichtigen, oder zumindest in Ruhe fotografieren und nicht aus dem fahrenden Bus.

Wir hatte aufgrund der langen Fahrt nur 2 kleine Besichtigungspunkte. Zuerst die Schlucht Viamala, übersetzt bedeutet das Schlechter Weg. Schon die Römer bahnten sich hier einen Weg, wahrscheinlich gab es hier aber bereits 1500 vor Christus in der Bronzezeit einen Pfad. Leider hatten wir nur Zeit für einen kurzen Fotostopp - ich wäre ja gerne in die Schlucht hinabgestiegen, das hätte bessere und beeindruckendere Fotomöglichkeiten ergeben.

Nur wenige Fahrminuten entfernt haben wir dann die Kirche St. Martin in Zillis besucht. Schon zur Römerzeit wurde hier gesiedelt, und ein früherer Kirchenbau ist bereits für das Jahr 500 bestätigt. In einem Nachfolgebau wurde dann um das Jahr 1100 eine bemalte Holzdecke eingebaut. 

Die Kirchendecke stammt aus der Epoche der Hochromanik und ist in dieser Art sehr selten. Sie ist nahezu vollständig und ohne Übermalungen erhalten geblieben. Sie besteht aus 153 quadratischen Bildtafeln aus Tannenholz und wurden zuerst mit einer dünnen Schicht Gips grundiert, dann aufrecht bemalt und erst dann in die Decke eingesetzt.

Ich persönlich finde der Maler hatte auch Sinn für Humor, das findet sich in einigen Bildern. Ich habe noch nie das letzte Abendmahl so gesehen: Jesus steckt einem der Apostel ein Stück Brot in den Mund, der schaut auch nicht sehr begeistert, während ein anderer scheinbar bereits am Tisch eingeschlafen ist.

Ich bin schon gespannt was wir in den nächsten Tagen alles sehen werden.